Frommerner Levin Alin spielt in Kinofilm mit

Recht albern noch auf Youtube, dann zwei Staffeln in einer Comedy-Serie im ZDF, jetzt ein Kinofilm: Levin Alin, 18 Jahre jung, Schauspieltalent aus Frommern, klettert fleißig die Karriereleiter nach oben (wir berichteten). Derzeit steckt der Schüler mitten in den Dreharbeiten für ebendiesen Kinofilm.

Eine Tragikomödie mit aktuellem Bezug soll es sein, viel mehr darf er im Gespräch mit dem ZAK noch nicht verraten. An insgesamt elf Drehtagen fährt der 18-Jährige nach Bissingen. Derzeit werde die Low-Budget-Produktion an einer Schule gedreht, sagt er. „Wir sind viel draußen“, sagt Alin. Mit dabei sei auch die bekannte Schauspielerin Andrea Sawatzki.

Kinofilm. Das bedeutet auch große Premiere, Filmfestspiele, roter Teppich. Auch darauf freut sich das junge Schauspieltalent.

Die Anfrage für die Rolle kam im März vom Regisseur selbst, erzählt Alin. Gesucht wurde für die Hauptrolle ein 14- bis 15-Jähriger, der kurdisch, afghanisch oder türkisch aussehe. Nach einem Casting, das laut ihm gut lief, entscheidet sich aber: Er spielt eine Nebenrolle, da er von der Stimmlage und dem Auftreten zu erwachsen für die minderjährige Hauptrolle wirke.

Doch der Regisseur wollte ihn dabei haben - seine Rolle bei der ZDF-Neo-Serie Blockbustaz, die ab Ende Mai diesen Jahres lief, hatte ihn überzeugt. Dort spielte er den frechen Jungen Deniz Bulut zusammen mit Rapper Eko Fresh, der eine der Hauptrollen innehatte. Nach der Erfahrung am Blockbustaz-Set über zwei Staffeln hinweg, war Alin gespannt. Ein Kinofilm? Da muss es doch noch strenger, noch professioneller zugehen. Tatsächlich sei es aber genau die selbe Erfahrung gewesen wie am Set der Fernsehserie, erzählt er.

Konstant weiterentwickelt

Texte würden ihm schon immer nach zweimaligem Lesen im Gedächtnis bleiben, doch er habe sich auch weiterentwickelt. „Ich kapier' jetzt immer besser den Ablauf“, sagt er. Er wisse, wo er wann stehen muss, damit ihn die Kamera wahrnimmt. Wie er sich auch im Hintergrund verhalten müsse, um präsent zu sein.

Mittlerweile hat er es in die Agentur Next Generation in Berlin geschafft, die ihm unter anderem Castings vermittelt. Darunter fallen auch sogenannte E-Castings. Hier bekommt Alin Szenen geschickt und muss Videos dazu drehen. Derzeit seien einige Anfragen in der Schwebe, spruchreif sei noch nichts. Doch die Zukunft scheint vielversprechende für das junge Talent.

Damit er eine Rolle annimmt, muss auch das Drehbuch stimmen, so Alin. „Ich mach das ja nicht fürs Geld“, betont er. Wichtig sei ihm daher auch, als Persönlichkeit rauszustechen. „Du musst jemand sein, einen Typ verkörpern, nur so hast du Chancen“, beschreibt Alin das hart umkämpfte Geschäft. So sei man nicht nur ein cooler Schauspieler, sondern bekomme als wirkliche Persönlichkeit auch lukrative Werbedeals.

Ein Jahr braucht er noch am Berufskolleg. Und dann? Geht es nach ihm, wird die Schauspielerei sein Beruf. Die Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg wäre als Filmhochschule eine Option, nebenbei weiter verschiedene Filmeproduktionen verwirklichen. Dort sind eine Reihe prämierter Filme entstanden.

„Auf jeden Fall was Kreatives“, betont Alin, der auch gerne malt und zeichnet. „Am liebsten würde ich nach Berlin oder Köln – von hier wegkommen wäre das Größte.“