HBW: echte Standortbestimmung zum Auftakt

24.08.2018

von Marcus Arndt

Nach dem Pokal-Aus gegen das klassenhöhere Göppingen gastiert der HBW in Lübeck. Die Chance für die „Gallier von der Alb“, sich früh zu positionieren.

Trotz der Niederlage gegen Frisch Auf präsentierten sich die Schwaben als adäquater Spielpartner für den Altmeister. Als sportlich sehr gut kategorisiert Jens Bürkle den Saisonstart in der Zähringerstadt.

HBW: echte Standortbestimmung zum Auftakt

© Eibner

Die Vorbereitung lief gut, nun muss der HBW Balingen-Weilstetten zeigen, was er kann. Morgen Abend beginnt beim VfL Lübeck-Schwartau die Zweitliga-Runde.

„Das erste Spiel gegen Haßloch war sehr souverän“, blickt der Balinger Coach auf das DHB-Pokalturnier in Weilheim/Teck zurück, „auch gegen Göppingen haben wir Qualität gezeigt, wollten nach dem deutlichen Rückstand das Ding noch drehen.“ Die Ergebniswende blieb beim 24:25 gegen den württembergischen Rivalen aber aus, „obwohl wir es phasenweise sehr gut gemacht haben“, wie es der Sportwissenschaftler formuliert. Dieser musste im Kampf um den Einzug ins Achtelfinale auf Jona Schoch (Prellung am Fuß) verzichten.

Der trainierte bereits am Mittwoch wieder mit der Mannschaft – auch Routinier Lars Friedrich (Bauchmuskelzerrung) absolvierte einige Tests. „Es wird eng bis Samstag“, sagt Bürkle, „natürlich besteht eine Restchance auf einen Einsatz von Lars. Aber wir werden nichts riskieren.“

Der HBW überlässt nichts dem Zufall, reist bereits am Freitag nach Lübeck und trainiert noch einmal unterwegs. „Acht Stunden Fahrt sind schon zäh“, meint der ehemalige Bundesliga-Spieler, „deshalb werden wir noch eine lockere Einheit in Rimpar einlegen, vernünftig essen und anschließend vollends in den Norden fahren.“ Dort unterlagen die Schwaben in der vergangenen Runde knapp mit 26:27, während das Rückspiel mit 26:22 gewonnen wurde.

Gegenüber der Vorsaison blieb die Mannschaft von Coach Torge Greve en gros unverändert – einzig der Abgang des schwedischen Linkshänders Richard Akerman schmerzt. „Das ist immer noch eine sehr, sehr gute Mannschaft“, sagt Bürkle über den Kontrahenten (Samstag, 19 Uhr, Hansehalle), „körperlich unglaublich robust – mit einem starken Paket aus Abwehr und Torhüter.“ Und bekannt wurfgewaltig mit der Rückraumachse um VfL-Urgestein Jan Schult, Pawel Genda und Antonio Metzner. In der Vorbereitung blieben die Norddeutschen jedoch blass, waren auch im Pokalerstrundenspiel gegen den SC Magdeburg chancenlos.

„Wichtig ist, dass wir uns hinterher nichts vorwerfen müssen“, hatte Torge Greve vor dem Duell mit dem SCM gesagt – und war nach der 17:31-Klatsche bedient: „Wir haben es nicht geschafft, Magdeburg an die Grenzen zu bringen, haben nicht das geleistet, was wir können ...“ Er wollte jedoch die Pleite gegen den Ex-Meister nicht überbewerten – und zu tief einwirken lassen.

„Jetzt gilt es, das Spiel abzuhaken“, betont der VfL-Kommandogeber, welcher in den vergangenen Wochen immer wieder Verletzungssorgen hatte. Gegen Magdeburg fehlten Toni Podpolinski (Knieprobleme), Sebastian Damm (Bänderdehnung) und Kapitän Martin Waschul (Daumenbruch) – der Pole Genda klagt über Schulterprobleme, hatte zu-letzt auch nur wenig oder keine Einsatzzeiten.

Der VfL sei nur schwer einzuschätzen, gibt Bürkle zu, „aber wir müssen die ‘Schränke‘ zum Laufen bringen, um eine Chance zu haben.“ Auch sein Konterpart grübelt (noch). „Um ehrlich zu sein, wissen wir noch gar nicht so genau, wo wir stehen“, verrät Greve, „am Samstag haben wir gegen den HBW – gegen eine der besten Mannschaften der Liga – ein sehr schweres Spiel. Danach werden wir wissen, wo wir stehen ...“

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