Geislingen

Zum Tode von Otto Beutter

21.08.2018

von Rosalinde Conzelmann

Der Geislinger Kunstmaler Otto Beutter ist am Sonntag im Alter von 85 Jahren nach einem erfüllten Leben gestorben.

Viele Hunderte von Werken zeugen von seiner ungeheuren Schaffenskraft: Am vergangenen Sonntag ist der weit über seine Heimatstadt hinaus bekannte Kunstmaler Otto Beutter nach über sechs Jahrzehnten künstlerischen Wirkens gestorben. Der gebürtige Geislinger wäre am 23. November 86 Jahre alt geworden.

Zum Tode von Otto Beutter

© roco

Der in der Region bekannte Geislinger Kunstmaler Otto Beutter ist tot. Die Staffelei begleitete ihn sein Leben lang.

Otto Beutter wusste schon in seiner Jugend, dass die Kunst seine Berufung ist, dennoch lernte er auf Drängen seiner Eltern einen „ordentlichen“ Beruf. Das Malerhandwerk sicherte ihm ein solides Grundwissen.

Mit 27 Jahren zog es ihn nach München, wo er bei Professor Hein König Malerei studierte und die Schneiderin Reinhilde Stockmann kennen und lieben lernte. Das war seine glücklichste Zeit, hat er einmal in einem Zeitungsinterview gesagt. Im Jahr 1962 heiratete das Paar, das seinen Hausstand in Beutters Elternhaus in der Bachstraße gründete und vier Kinder bekam.

Beutters Zuhause war auch sein Atelier. Hier sind in den vergangenen Jahrzehnten unzählige seiner Bilder entstanden, die die künstlerische Entwicklung des Malers dokumentieren. Immer wieder zog es Beutter auch in die freie Natur. Der Kleine Heuberg diente ihm als Motiv und war Inspiration. Er hatte das große Glück, dass er seine Berufung leben durfte, wenngleich es auch Zeiten gab, in denen er Bauernschränke und Ziegel bemalte.

Die Malerei war ihm nicht nur Freude und Erfüllung, sie spendete dem Geislinger auch Trost in schweren Stunden. Mit drei Jahren starb im Jahr 1978 sein Sohn Michael und 2002 seine geliebte Ehefrau Reinhilde bei einem tragischen Unglück auf einer Urlaubsreise. Beutter malte danach wie ein Besessener, um der Stille zu entfliehen. Am 11. Februar 2011 raffte ein Feuer sein Zuhause dahin und zerstörte einen Großteil seines Lebenswerkes. Er zog sich für eine Weile ins Missionshaus der Weißen Vätern nach Haigerloch zurück und fand mit Unterstützung seiner Familie und der Malerei zurück ins Leben, das aber ein anderes geworden war. Geblieben aber war der Wunsch, bis ans Lebensende zu malen.

Die Erinnerung an den Menschen und Maler wird dank seines Vermächtnisses weiterleben.

Diesen Artikel teilen: