Harthausen

Wer hilft, wird belohnt

11.08.2018

Auch den Tieren macht die anhaltende Hitze zu schaffen. Karl-Otto Gauggel aus Harthausen gibt Tipps, wie man Gartenvögeln helfen kann.

Nicht nur wir Menschen leiden derzeit unter der anhaltenden Hitze und der Trockenheit – sie mache auch den Tieren ganz erheblich zu schaffen, informiert der Naturfreund aus Harthausen. Täglich könne man Gartenvögel mit geöffnetem Schnabel und abstehenden Flügeln im Garten oder auf dem Dach beobachten.

Wer hilft, wird belohnt

© Privat

Vögel sind sehr scheu und daher auch überaus schwer zu fotografieren. Aber Karl-Otto Gauggel aus Harthausen beobachtet bei der aktuellen Hitze täglich verschiedene Gartenvögel an seinem Teich und an der Vogeltränke. Die Vögel sind derzeit geradezu begierig darauf, sich an Wasser zu versorgen oder ein erfrischendes Bad zu genießen.

Vögel müssen hecheln

Da Vögel im Gegensatz zu den Menschen keine Schweißdrüsen besitzen, müssen sie ähnlich wie Hunde hecheln, um ihre Körpertemperatur, die bei rund 41 Grad Celsius liegt, konstant zu halten. „Da das Fliegen für unsere Vögel zusätzlich eine relativ große Anstrengung bedeutet, leiden derzeit unsere Gartenvögel von der Amsel bis zum Zaunkönig unter den hohen Außentemperaturen“ informiert Gauggel. Das schnelle Atmen der Vögel bei weit geöffnetem Schnabel sorge dafür, dass kühlere Luft in die Lungen gelangt und die wärmere Luft aus der Lunge entweichen kann.

Zudem spreizen sie bei Hitzestress ihre Flügel vom Körper ab, um den Oberflächenkontakt der Haut mit der Außenluft zu erhöhen. Auch dadurch kann Körperwärme nach außen abgegeben werden.

Doch alle Maßnahmen sind letztlich wirkungslos, wenn nicht genügend Wasser aufgenommen werden kann. „Und daran mangelt es vielerorts bei der aktuellen Trockenheit ganz erheblich“, macht Karl-Otto Gauggel auf das große Problem aufmerksam. Dieses ist eigentlich einfach zu beheben und zwar durch das Aufstellen einer Vogeltränke auf dem Balkon, auf der Terrasse oder im Garten. Ideal ist natürlich ein Gartenteich, an dem die Vögel ganzjährig das notwendige Wasser zum Trinken und Baden vorfinden.

„Bei den Tränken ist allerdings darauf zu achten, dass das Wasser wegen der Verkeimungsgefahr täglich gewechselt wird“, sagt Gauggel. Die Vögel stellen sich schnell auf diese Wasserstellen ein und sie suchen diese Stellen täglich mehrmals auf. Es sei daher ratsam, stabile und kippsichere Tränken oder Wasserschalen zu verwenden, die man dann ganzjährig im Freien lassen kann.

Kein Allheilmittel

Wer helfe, werde von den Tieren belohnt, merkt er an. Vor allem in den späteren Nachmittagsstunden könne man dann Distelfinken, Grün- und Buchfinken, Spatzen und Meisen sowie etliche weitere Arten bei der Wasseraufnahme gut beobachten. Dass es für unsere heimische Vogelwelt generell nicht zum Besten steht, zeige ihm die Auswertung der im Mai erfolgten bundesweiten Vogelzählung bei der Nabu-Aktion „Stunde der Gartenvögel“.

Es wurden 3,1 Prozent weniger Gartenvögel gezählt als im langjährigen Durchschnitt. „Unsere Vogeltränken und Gartenteiche sind daher sicherlich nicht das Allheilmittel für den Erhalt unserer Vogelpopulationen, aber dennoch eine sinnvolle und wichtige Hilfe“, betont der Experte von der Alb.

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