Balingen

Ein Remis, das Hoffnung macht

10.08.2018

von Marcel Schlegel

Es war ein 0:0 der besseren Sorte, das Spiel zwischen der TSG Balingen und der TSG Hoffenheim 2.

Die meisten Balinger Spieler schlichen am Mittwoch kurz vor 21 Uhr mit enttäuschenden Gesichtern vom Rasen in der Bizerba-Arena.

Der Grund war nicht etwa eine deutliche Niederlage, sondern das 0:0-Unentschieden gegen die U23 der TSG Hoffenheim. Eigentlich hätten die Balinger gewinnen müssen, gerade wegen zweier hochkarätiger Chancen in den Schlussminuten und weil sie die Bundesliga-Perspektive über 90 Minuten im Griff, teils im Würgegriff hatten. Nur einer grinste: Nils Schuon. Der Mittelfeldallrounder dachte schon ein bisschen weiter. „Spätestens seit heute wissen wir, dass wir auch in der vierten Liga einzelne Gegner dominieren können“, sagte der 26-Jährige.

Trotzdem blieb die Erkenntnis, dass die Kreisstädter nicht nur einen Punkt, den vierten im dritten Spiel, gewonnen, sondern vielmehr zwei Zähler verloren haben. „Ich ärgere mich brutal“, sagte Kapitän Manuel Pflumm. „Wir hatten zahlreiche Chancen, wir waren die bessere Mannschaft. In der Regionalliga musst du da einfach die drei Punkte mitnehmen.“ Doch auch Pflumm blieb versöhnlich: „Wir waren in der Vorwärtsbewegung sehr effektiv, hatten mehr vom Spiel – so kann es weitergehen.“ Nur: „Wir müssen unsere Chancen machen.“

Das größte Lob kam eigentlich vom Gegner. Denn wenn der Trainer der U23 aus Sinsheim, die als Favorit in die Partie gegangen war, am Ende davon sprach, dass er glücklich über den Punkt sei, zeigt dies, wie gut sich die Balinger in ihrem zweiten Heimspiel verkauften. „Wir wussten, wie schwer es gegen diesen eingespielten, euphorisierten und kampfbereiten Gegner werden wird“, sagte Gästetrainer Marco Wildersinn. „Wir wussten auch, dass es nur über den Kampf gehen kann – und alles trat auch ein. Trotzdem war es knapp für uns.“

Stolz war Ralf Volkwein. „Ich kann den Jungs nur vorwerfen, dass wir das Leder nicht über die Linie gedrückt bekamen“, so der Balinger Trainer. „Ansonsten war das überragend.“ Schuon jedenfalls war nach dem ersten Regionalliga-Remis zum Scherzen aufgelegt. Er spielte auf die beiden „Hundertprozentigen“ seiner Teamkollegen Stefan Vogler und Marc Pettenkofer in der Schlussminute und natürlich auf die Rekordkulisse von 2500 Zuschauern im Balinger Stadion an, als er mit einem Augenzwickern meinte: „Ich will gar nicht wissen, was passiert wäre, wenn wir am Schluss noch den Lucky Punch gelandet hätten. Dann wäre hier alles explodiert.“ Das, so Schuon, hebe man sich für die weiteren Spiele auf. Fest steht: Wenn die Volkwein-Elf so weiterspielt, dürfte der Klassenerhalt nur Formsache sein.

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