Albstadt

Die verunglückte Ju-52 war für das Degerfeld reserviert

06.08.2018

von Holger Much

Die Mitglieder des Albstädter Luftsportvereins trauern um die Toten. Ob eine Maschine der Ju-Air beim Flugplatzfest starten wird, steht noch nicht fest.

Die verunglückte Ju-52 war für das Degerfeld reserviert

© Gudrun Stoll

Die Besuche der „Tante Ju“ gehörten in den vergangenen Jahren zu den Höhepunkten des Flugplatzfestes auf dem Degerfeld. Unser Bild ist im Jahr 2016 entstanden.

Bei der in den Schweizer Alpen am Samstag abgestürzten Ju-52 „HB-HOT“ handelt es sich um jene Maschine, die der Dübendorfer Verein Ju-Air am 25./26. August für die Teilnahme am Flugplatzfest reserviert hatte. Dies bestätigte am Montagabend der Pressesprecher des Luftsportvereins Degerfeld, Volker Rath.

Der Schock sitzt tief

20 Personen sind bei dem tragischen Unfall ums Leben gekommen. Die Trauer und die Bestürzung im Luftsportverein Degerfeld ist entsprechend groß, der Schock sitzt tief. Denn der Albstädter Verein war mit den Mitgliedern von Ju-Air sowie den am Samstag ums Leben gekommenen Piloten befreundet. Die Gedanken der Vereinsmitglieder sind bei den Fliegerkameraden in Dübendorf, bei den Freunden und den Angehörigen der Toten.

Ob in der Folge des Unglücks nun ein Flugzeug vom Typ Junkers auf dem Flugplatzfest beim Degerfeld starten wird oder nicht, sei, betont Volker Rath, unter den gegebenen Umständen natürlich vollkommen zweitranging. Diese Entscheidung werde komplett den Schweizer Kollegen überlassen. Dort hat man nun zunächst für lange Zeit mit den Folgen des schrecklichen Unfalls zu tun. Sobald es wirklich konkrete Informationen gibt, verspricht Volker Rath, wird der Luftsportverein Degerfeld die Besucher, die bereits einen Rundflug in der Ju-52 beim Flugplatzfest gebucht haben, schnellstmöglich informieren.

Schwarzer Tag in der Geschichte der Ju-Air

Beim Unfall der Ju-52 wurden laut Angaben von Ju-Air alle Insassen des historischen Flugzeugs getötet. Die Maschine war 79 Jahre alt. Beide Piloten waren nach Angaben des Vereins äußerst erfahren.

„Der 4. August 2018 ist der schwarze Tag in der Geschichte der Ju-Air“, sagte Gründer und CEO der der Ju-Air, Kurt Waldmeier, am Sonntag bei einer Pressekonferenz. Die verunfallte Maschine wurde 1939 gebaut und ist bis zum Unfall 10.187 Stunden geflogen. Sie wurde nicht zuletzt wegen ihres hohen Alters technisch streng kontrolliert, muss alle 35 Flugstunden gewartet werden. Ihre letzte Wartung fand Ende Juli statt.

Die letzte Jahresüberholung fand laut Vereinsangaben im vergangenen Winter statt. Der eine Kapitän war nach Angaben von Ju-Air 62 Jahre alt und mehr als 30 Jahre lang Linienpilot, unter anderem auf dem Airbus A330. Der zweite Kapitän war 63 Jahre alt und seit 2013 bei Ju-Air. Er war 30 Jahre Militärpilot bei der Luftwaffe und mehr als 30 Jahre Linienpilot bei verschiedenen Fluglinien, unter anderem bei der Swiss. Die Flugassistentin war 66 alt und hatte mehr als 40 Jahre Erfahrung .

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