Bittere Derbyniederlage für den HBW

23.07.2018

von Marcus Arndt

Beim Esslinger Marktplatzturnier reihte sich der HBW an vorletzter Stelle ein. Dennoch überzeugten die Balinger, unterlagen Berlin und Stuttgart nur knapp.

Das neu formierte Team von Jens Bürkle hat den ersten Härtetest bestanden, ärgerte beim Klassiker am Neckar zwei Erstligisten gewaltig. In beiden Begegnungen präsentierten sich die „Gallier von der Alb“ als adäquater Gegner.

Bittere Derbyniederlage für den HBW

© Eibner

Auf Augenhöhe mit dem klassenhöheren TVB Stuttgart präsentierte sich der HBW (im Bild Neuzugang Benjamin Meschke) beim 53. Marktplatzturnier in Esslingen. Am Ende kassierten die Balinger eine knappe 21:22-Niederlage.

Ohne Zweifel zählte der Zweitligist zu den positiven Überraschungen in Esslingen. „Wir haben gezeigt, dass wir richtig guten Handball spielen können“, bilanzierte der HBW-Coach, „hatten starke Aktionen über den Kreis und sind auch in der Abwehr kompakt gestanden.“ Dennoch reichte es auch gegen den württembergischen Rivalen aus Stuttgart nicht zum Sieg. Nach einem 14:19-Rückstand schaffte der TVB noch die Ergebniswende, erzielte in der Schlussminute den Siegtreffer. Mit seinem achten Tor nach dem Seitenwechsel – gespielt wurden zweimal 20 Minuten – sorgte „Mimi“ Kraus für den 22:21-Endstand. „Ich bin richtig sauer“, räumte Bürkle unumwunden ein, „weil wir wieder mit einem Tor verloren haben.“

Dabei zogen die Kreisstädter nach einer ausgeglichenen Anfangsphase sukzessive davon, führten zur Pause mit 11:8. Auch in Durchgang zwei blieb der HBW am Drücker, baute den Vorsprung sogar auf fünf Treffer aus (19:14). In der Folge ließen die Balinger viele Chancen liegen, waren auch in der Defensive nicht mehr konsequent genug. „Wir sind etwas übermütig geworden“, ärgerte sich der Sportwissenschaftler, „hätten die Power hochhalten müssen.“ Doch die Schweikardt-Truppe konterte mit einem 3:0-Lauf in den letzten Minuten, während die Balinger frei vom Kreis scheiterten und einen Siebenmeter vergaben. „Das darf uns nicht passieren“, haderte der 37-Jährige nach der bitteren Derbyniederlage, „denn auch in der Vorbereitung geht es um Ergebnisse.“

Diese hätten in Esslingen ohne Zweifel besser ausfallen können – schon im Auftaktspiel gegen EHF-Cupsieger Füchse Berlin kassierte der HBW eine knappe Niederlage (28:29, wir berichteten). Auch gegen die Hauptstädter führten die „Gallier“ zunächst deutlich mit 14:10, ehe die Füchse beim 13:15 wieder in Schlagdistanz kamen. Nach der Pause sahen dann die Berliner beim 26:22 wie der Sieger aus. Doch Balingen-Weilstetten kam ebenfalls zurück, hatte beim 29:28 sogar die Chance zum Ausgleich. Doch der sollte nicht gelingen. „Die Füchse sind nach der Pause besser raus gekommen, aber wir haben uns wieder herangekämpft. Insgesamt war es ein guter Auftritt“, meinte Geschäftsführer Wolfgang Strobel.

Überhaupt ist der erste Härtetest der Schwaben gelungen, auch wenn sie nach dem 4:3-Erfolg nach Siebenmeterwerfen über die SG BBM Bietigheim nur den siebten Platz im Endklassement erreicht haben. Bereits am Freitag ist der HBW wieder gegen einen Erstligisten gefordert, trifft beim S-Cup in Altensteig auf den HC Erlangen. „Wir wollten starke Gegner in der ersten Phase der Vorbereitung“, so Bürkle weiter, „da schöpft man mehr raus.“ Im Schwarzwald wird der ehemalige Erstligist „mit einem ordentlich großen Kader antreten“, wie es Bürkle formulierte, „einige Spieler aus dem Perspektivteam mitnehmen, um die Belastung besser zu verteilen.“

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