Balingen

„Unser stärkster Gegner in der Vorbereitung“

20.07.2018

von Marcus Arndt

Beim Esslinger Marktplatzturnier trifft der HBW Balingen-Weilstetten am Freitag und Samstag auf zwei klassenhöhere Kontrahenten. Nach dem souveränen Sieg über den TV St. Georgen eine erste Standortbestimmung für die Schwaben.

In vier Wochen startet der ehemalige Erstligist bereits in die Saison 2018/19: beim DHB-Pokalerstrundenturnier – ausgerichtet von Frisch Auf Göppingen – in Weilheim/Teck. Da kommen Jens Bürkle die kommenden Tests nicht ungelegen.

„Unser stärkster Gegner in der Vorbereitung“

© Moschkon

Nach zahlreichen Trainingseinheiten und einem ersten Testspiel gegen St. Georgen wartet heute mit Berlin eine schwere Aufgabe auf den HBW Balingen-Weilstetten.

Beim Klassiker in der Reichstadt am Neckar steigen die Top-Teams bereits am Freitagabend in das Turnier ein – gespielt wird in Leinfelden-Echterdingen, Altbach und Mundelsheim. Morgen geht es auf dem Markplatz in Esslingen ab 11.15 Uhr weiter. Auftaktgegner der „Gallier von der Alb“ ist EHF-Cupsieger Füchse Berlin (heute, 19.30 Uhr, Sporthalle an der Neckarbrücke in Albach). „Unser stärkster Gegner in der Vorbereitung“, sagt der Balinger Coach über die Hauptstädter, welche in den vergangenen Wochen intensiv im athletischen Bereich gearbeitet haben. „Die trainieren schon mit dem Ball“, so Bürkle weiter, „eben mit dem Medizinball . . .“ Dennoch: Der HBW ist nur krasser Außenseiter gegen die Füchse. Für Bürkle alles andere als ein Nachteil. „Je früher wir unsere Schwächen offengelegt bekommen, desto früher können wir daran arbeiten, diese abzustellen“, erklärt der Sportwissenschaftler, welcher sich von den Turnieren in Esslingen und eine Woche später in Altensteig (27. bis 29. Juli) „einiges erwartet“. Die Integration der Neuzugänge sei dabei natürlich ein ganz wichtiger Aspekt, betont der 37-Jährige, „aber wir wollen in Esslingen auch den nächsten Schritt in der Entwicklung machen, Mentalität zeigen und uns gut präsentieren.“ Bislang spiele seine Mannschaft vieles in der Grobform nicht schlecht.

Das reichte, um beim Südbadenliga-Absteiger TV St. Georgen klar mit 36:18 zu gewinnen. „Was wir dort gemacht haben, war okay. Wir haben ein paar freie Chancen liegen lassen, auch das Konterspiel hat mir noch etwas gefehlt – aber nach den intensiven Einheiten, waren die Spieler auch etwas müde“, bilanziert der HBW-Kommandogeber, der mit dem Auftritt des neuen Personals insgesamt zufrieden war. Marcel Niemeyer erzielte fünf Treffer – Benjamin Meschke zwei. Romas Kirveliavicius war dreimal erfolgreich und der aus Portugal stammende Diogo Oliveira netzte viermal. „Kiwi hat das in der Abwehr gut gemacht. Auch bei Benni und Manni war das okay. Sie haben auch noch ein paar Siebenmeter herausgeholt.“ Gegen Berlin wird sich zeigen, wie stark die neu formierte HBW-Mannschaft ist. „Der Kader bietet mehr Möglichkeiten für den Wettkampf innerhalb der Mannschaft“, meint Bürkle, der nach den ersten beiden Wochen der Vorbereitung ein positives Fazit zieht: „Es fühlt sich erwachsener an als in der vergangenen Runde. Man merkt, dass das Team gereift ist – auch die jungen Spieler haben einen Schritt nach vorne gemacht.“

Nun gilt es den Prozess auf der Platte zu bestätigen – zunächst in drei Tests in sieben Tagen gegen Erstligisten. Nach dem Berlin-Spiel trifft der HBW morgen entweder auf den TVB Stuttgart oder Altmeister VfL Gummersbach. Auftaktgegner beim stark besetzten S-Cup in Altensteig ist der ambitionierte HC Erlangen (27. Juli, 20.30 Uhr, Justus-Perels-Halle). „Wir wollten zunächst starke Gegner“, betont Bürkle, „hinten heraus haben wir Tests gegen Kontrahenten in unserer Kragenweite.“

Davor liegen allerdings intensive Woche für das Team um Kapitän Martin Strobel. Täglich wird trainiert – am Dienstag und Donnerstag zweimal. „Nach Altensteig haben wir die körperliche Höchstbelastung erreicht“, erklärt der Sportwissenschaftler. Dieser wird beim dreitägigen Turnier im Schwarzwald wohl auch auf den einen oder anderen Spieler aus dem Perspektivteam zurückgreifen.

 

Turnierdoppelpack als Standortbestimmung

Hochkarätig besetzt sind die beiden Traditions?turniere in Esslingen und Altensteig. „Es ist gut für unsere Entwicklung, dass wir zunächst gegen richtig starke Gegner spielen“, meint Jens Bürkle. Der Sportwissenschaftler erklärt: „Das heutige Spiel gegen Berlin steht zunächst über allem. Ich hoffe, dass sie uns unsere Fehler vor Augen führen.“ Unabhängig vom Ergebnis der Schwaben ist auch der nächste Gegner in der Reichstadt ein Erstligist: entweder der TVB Stuttgart oder der VfL Gummersbach. „Ich würde gerne gegen Gummersbach spielen“, verrät der HBW-Coach. Nachvollziehbar, schließlich spielen die Stuttgarter eine Woche später beim S-Cup in Alten?steig mit. Komplettiert wird das Teilnehmerfeld im Schwarzwald von den Bundesligisten Frisch Auf Göppingen, HSG Wetzlar und HC Erlangen sowie dem Schweizer Traditionsverein Otmar St. Gallen, dem VfL Pfullingen (3. Liga Süd) und den Gastgebern (Württembergliga). Gespielt wird nach dem K. o.-Modus. Zunächst stehen sich die Teilnehmer am Freitag, 27. Juli, ab 18.30 Uhr in den Viertelfinals gegenüber. Morgen schließen sich die Halbfinals und die Platzierungsrunde (ab 16 Uhr) sowie am Sonntag das Finale und die Platzierungsspiele (ab 10.30 Uhr) an.ar

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