Reutlingen

Nordkorea – ein neuer Markt für heimische Firmen?

20.07.2018

von IHK-Pressemitteilung

Die IHK Reutlingen hat erstmals einen offiziellen Vertreter Nordkoreas zu einem Gespräch empfangen.

Zu Gast bei der IHK Reutlingen war Botschaftsrat Kim Chol Jun, einer der ranghöchsten Diplomaten seines Landes in Europa. Das Gespräch mit regionalen Unternehmen „stand unter dem Eindruck des Gipfeltreffens von US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un“, heißt es in der Pressemitteilung.

Kim Chol Jun betonte, dass Nordkorea bessere Beziehungen zu Südkorea und den USA anstrebe. „Wir wollen den Waffenstillstand von 1953 in ein Friedensabkommen überführen“, so der Botschaftsrat.

Aus Sicht der regionalen Wirtschaft ist eine Stabilisierung der Lage auf der koreanischen Halbinsel essenziell für die weitere wirtschaftliche Entwicklung im ostasiatischen Raum. „Wir hoffen auf weitere Schritte der Annäherung und auf einen dauerhaften Frieden“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp. Nordkorea habe Interesse an Investitionsgütern aus Textilindustrie und Maschinenbau. Derzeit sind Lieferungen allerdings nicht möglich. Es gelten umfangreiche Sanktionen. Sollten diese im Zuge von weiteren Verhandlungen abgebaut werden, könnten heimische Hersteller und Lieferanten beim Aufbau von Infrastruktur, Landwirtschaft und Industrie unterstützen. Nordkorea, so Epp, könne perspektivisch ein spannender Markt werden.

„Sollte die Entwicklung voranschreiten, können wir uns eine Wirtschaftsdelegation aus der Region vorstellen, um vor Ort Gespräche zu führen“, betont der IHK-Außenwirtschaftsexperte Martin Fahling.

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