Albstadt

Lautlinger Bürgerinitiative schwenkt um

27.06.2018

von Dagmar Stuhrmann

Die Sprecher der „Engagierten Lautlinger Bürger“ haben sich mit der Stadtverwaltung auf einen Kompromiss geeinigt.

Nachdem zuletzt die Wogen zwischen der Bürgerinitiative „Engagierte Lautlinger Bürger (ELB)“ und Oberbürgermeister Klaus Konzelmann hoch schlugen, scheint man sich jetzt auf eine gangbare gemeinsame Strategie geeinigt zu haben. Bei einem schon länger geplanten Gesprächstermin am Montag dieser Woche fand eine beiderseitige Aussprache statt.

In einer gemeinsamen Pressemitteilung erklären ELB und Stadtverwaltung am Tag danach: „Die Verwaltungsspitze der Stadt Albstadt und die BI Engagierte Lautlinger Bürger haben in einem Gespräch am 25. Juni die Unstimmigkeiten diskutiert und ausgeräumt. Beide Seiten haben vereinbart, dass in Absprache mit dem Gemeinderat der Stadt Albstadt und dem Ortschaftsrat Lautlingen Gespräche aufgenommen werden, um eine gute Lösung für die Ortsumfahrung Lautlingen zu finden.“

Abschied von Alternativtrasse

Im Klartext heißt das, dass die zuletzt emotional geführte Diskussion um Formulierungen des Oberbürgermeisters in seiner Bürgerfest-Rede nach dem klärenden Gespräch für die Sprecher der Bürgerinitiative und OB Konzelmann als beendet betrachtet wird. Was die sachbezogene Debatte angeht, steht darüber hinaus eine deutliche Annäherung der Positionen im Raum. Die „Engagierten Lautlinger Bürger“ rücken von ihrer bisherigen Stoßrichtung ab und wollen sich jetzt gemeinsam mit der Albstädter Stadtverwaltung für die Optimierung der Amtstrasse stark machen.

Bis dato lautete die Forderung, eine Alternativtrasse – mit einem von der Amtstrasse stark abweichendem Streckenverlauf – zu realisieren. Vor dem Hintergrund, dass die Chance, eine Alternativtrasse im weiteren Verlauf des Verfahrens tatsächlich durchzusetzen, gering scheint, sind die Sprecher der Bürgerinitiative nach dem Gespräch mit der Verwaltungsspitze bereit umzuschwenken. Dass der Versuch, die Amtstrasse zu „optimieren“ in der Lesart der BI eine Tunnellösung beziehungsweise eine Überdeckelung eines Teilabschnitts und den Verzicht auf ein Viadukt über das Meßstetter Tal beinhaltet, dürfte nicht überraschen.

Laut OB Klaus Konzelmann besteht der nun erreichte Konsens darin, dass Einigkeit in der Einsicht erreicht wurde, dass im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens nur eine Verbesserung erreicht werden könne, wenn man sich über die Trassenführung einig sei. Das ist seiner Ansicht nach der „Knackpunkt“.

Die Devise soll nun lauten: Lieber miteinander statt gegeneinander. Das Regierungspräsidium werde voraussichtlich im Herbst in das Verfahren einsteigen. Dann könnten Verbesserungsvorschläge eingebracht werden. Das Ziel sei, so OB Konzelmann, zu versuchen, eine gute Lösung für die Ortsumfahrung Lautlingen zu finden. Dabei müsse der Gemeinderat die Entscheidung fällen, ob die Stadt Albstadt eine Teiluntertunnelung oder Überdeckung als Verbesserungsvorschlag einbringen soll. „Wir werden im Zuge des Planfeststellungsverfahrens natürlich auch gehört“, erläutert OB Konzelmann.

Tunnelwunsch bleibt

Nach dem „konstruktiven Gespräch“ habe sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass man nur gemeinsam eine Verbesserung erreichen könne, erklärt Günther Kirschbaum, der Sprecher der Bürgerinitiative, den Umschwung. Dass sich die „Engagierten Lautlinger Bürger“ nach derzeitigem Stand der Dinge von der von ihnen bislang favorisierten Alternativtrasse verabschieden, liegt laut Kirschbaum daran, dass das Beharren auf einer Variante mit verändertem Streckenverlauf wohl doch ein „zurück auf Null“ bedeuten würde, was die Zeitschiene angeht.

Bis vor kurzem hatte die BI diese Einschätzung nicht geteilt, sondern hatte darauf gesetzt, dass in ihrer Variante die Trassenführung in Teilen gleich verlaufen würde und deswegen beispielsweise auch verschiedene Gutachten nach wie vor Gültigkeit hätten.

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