Sigmaringen

Der Umgang mit Tieren schult die Sozialkompetenzen von Schülern

20.06.2018

Jeden Dienstagvormittag bekommen die Vierbeiner und das Personal des Tierheimes Sigmaringen tatkräftige Unterstützung von der Fidelisschule: Dann nehmen einige Schüler der Berufsschulstufe Besen und Schaufel in die Hand und säubern die Katzenstuben, bereiten Futter zu oder sorgen für ein paar zusätzliche Streicheleinheiten.

„Die Kooperation mit der Fidelisschule in Sigmaringen haben wir 2016 ins Leben gerufen, mir war es wichtig, Kindern und Jugendlichen hier die Möglichkeit zu geben, im sozialen Bereich aktiv mitzuarbeiten“, erklärt Martin Grillenberger, Leiter der Tierheime in Sigmaringen und Bad Saulgau.

Eine zuverlässige Partnerin ist ihm dabei Silvia Knoll, Lehrerin an der Fidelisschule und diejenige, die das Projekt mit auf den Weg gebracht hat. „Bevor ich nach Sigmaringen kam, habe ich in Bad Saulgau ähnliche Kurse mit meinen Schülern gemacht. Da die Fidelisschule auch das Kurssystem führt, war das eine optimale Voraussetzung, um weiterzumachen“, so Knoll. Ihr sei dabei besonders wichtig, die Sozialkompetenzen der Jugendlichen zu stärken.

So lernen die Schüler ehrenamtlich zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen. Hin- und Rückweg, teilweise zu Fuß oder mit dem Stadtbus, sind eine Art Mobilitätstraining, die Arbeit im Tierheim zeige dabei eine Möglichkeit der sinnvollen Freizeitgestaltung auf.

Kratzer – macht doch nix

Über den Umgang mit den Tieren lernen die Jugendlichen auch, mit verschiedenen Charakteren umzugehen und gegenseitigen Respekt zu entwickeln. Ganz nebenbei werden eventuell vorhandene Ängste abgebaut.

Stolz stehen die aufgeweckte Alexandra und ihre Mitschüler Elia und Anne-Marie in der Tür. In der Hand hält sie eine bunte Katzendecke. „Die haben wir im Handarbeitskurs genäht. Ich pass’ aber auf, dass sie heil bleibt“, sagt Alexandra selbstbewusst und stellt den Besen beiseite. Die drei 18-Jährigen legen die Decke ins Katzenhäuschen. Minka-2 kuschelt sich auch gleich hinein. Vor der anderen Minka haben sie Respekt, „die kratzt“. Elia ist mutig, er spielt mit ihr. „Ich mag alle Tiere“, sagt er lächelnd und geht tapfer in die Küche, um einen Kratzer zu versorgen.

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