Auswärts läuft es beim HBW nicht rund

02.06.2018

von Marcus Arndt

HBW-Coach Jens Bürkle: „Haben zu viel liegen lassen.“

Eine ereignisreiche Spielzeit endet für den Bundesliga-Absteiger aus Balingen am Samstag in Bietig-heim. Nach der frühen Trennung von Trainer Runar Sigtryggsson verpassten die Kreisstädter den Wiederaufstieg deutlich.

Auswärts läuft es beim HBW nicht rund

© Moschkon

Die Schwaben blieben zweifelsohne hinter den Erwartungen zurück – auch wenn Rang vier nach acht Heimsiegen in Serie noch möglich ist. In der kommenden Spielzeit möchte der HBW wieder oben mitmischen, wie es Trainer Jens Bürkle zurückhaltend formuliert.

Nach einem erneut personellen Umbruch bleibt dem HBW aber nur die Außenseiterrolle, zumal die Konkurrenz markant aufrüstet. Der Ex-Erstligist hat sich hingegen en gros positionsgetreu verstärkt, holte mit Benjamin Meschke von den klassenhöheren Körperkulturellen aus Leipzig und dem wuchtigen Marcel Niemeyer (Eisenach) mehr Qualität und Robustheit am Kreis. Im linken Rückraum soll der routinierte Romas Kirveliavicius vom Ligarivalen Coburg neben Jona Schoch, der eine starke Saison spielte, künftig für Tore sorgen und der Abwehr um Keeper Tomas Mrkva (im Bild) mehr Stabilität geben.

„Wir haben im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten eine gute Passung erreicht“, blickt Bürkle voraus, „neue Spieler verpflichtet, die in das Raster passen, das wir uns auferlegt haben.“ Defizite sah der Sportwissenschaftler in der Defensive, „auch die Erfahrung und Körperlichkeit haben gefehlt“, sagt der 37-Jährige, der nach einem Stotterstart im November und 2:8 Punkten im Dezember die Trendwende geschafft hat.

Sieben der vergangenen zehn Begegnungen haben die Schwaben gewonnen. „Es ist uns gelungen, gegen die Top-Teams der Liga zu bestehen“, bilanziert Bürkle zufrieden, „in der ersten Halbserie haben wir nur gegen Rimpar und Emsdetten zweimal unentschieden gespielt.“ Das war nach der EM-Pause anders: In der „Hölle Süd“ fertigten die „Gallier von der Alb“ die Konkurrenz ab, gaben nach dem Negativausreißer gegen Eintracht Hagen (Endstand: 33:37) keinen Punkt mehr ab.

In fremden Hallen lief es hingegen nicht rund: Mit 16:20 Punkten rangiert der HBW nur an achter Stelle der Auswärtstabelle. „Da haben wir zu viel liegen lassen“, räumt der frühere Bundesliga-Spieler unumwunden ein. Die Pleite in Saarlouis sei unnötig gewesen, so Bürkle weiter, „und die Niederlage in Aue ist zu hoch ausgefallen.“ Markant in beiden Spielen: Der Gegner investierte mehr als der HBW, welcher zudem in der Offensive wackelte.

Zwölf Begegnungen hat der Fusionsklub aus Balingen und Weilstetten bislang in dieser Spielzeit verloren – zu oft, um vorne mitzumischen. Verständlich, dass dies nach erfolgreichen Jahren Sponsoren und Zuschauern nicht gefällt und der Etat von deutlich über zwei Millionen Euro reduziert werden muss. Obwohl ein neuer Hauptsponsor gefunden wurde, verschlankt der HBW den Kader, um eine finanzielle Schieflage zu verhindern. „Wir haben immer noch eine gute Mannschaft“, betont Bürkle, „wichtig ist, dass wir uns in der Vorbereitung schnell finden und so lange wie möglich vorne mitspielen.“

Diesen Artikel teilen: