Auf Umwegen zum Ziel

26.05.2018

Diakon Michael Weimer und seine Mitstreiter haben in den letzten Monaten eine Menge Herzblut in das Projekt gesteckt – und sind nun umso enttäuschter über die Absage aus dem baden-württembergischen Sozialministerium.

Nein, sagt die Behörde, man wolle das Lautlinger Vinz-Projekt „Pflegewerkstatt Oase“ nicht mit Fördermitteln unterstützen. Es wird also nichts aus der erhofften Aufnahme in das diesjährige „Innovationsprogramm Pflege“. Ein Schlag ins Gesicht, doch „Projektvater“ Weimer ist bekannt dafür, dass er sich nicht so schnell entmutigen lässt.

„Wir werden versuchen, die 'Grundsteinlegung', die wir mit der Gartengestaltung beginnen möchten, auf einem anderen Weg hinbekommen“, sagt er. Zahlreiche Vinz-Projekte laufen in Lautlingen bereits mit großem Erfolg: „Reisen ohne Koffer“ ist eines davon, Seniorenprojektchor, „Fit mit Susi“ und der Gesprächskreis für pflegende Angehörige sind weitere. Das neue Projekt „Pflegewerkstatt Oase“, das im ehemaligen Pfarrhaus bei der Lautlinger Kirche entstehen soll, wird von der Diözese Rottenburg- Stuttgart gefördert, die Kirchengemeinden unterstützen die Pläne laut Michael Weimer ebenfalls.

Die Vorbereitungen laufen seit langem auf Hochtouren: Die im Aufbau befindliche Pflegewerkstatt soll generationenübergreifend Menschen zusammenbringen und Anlaufstelle für Senioren, deren Angehörige sowie für Betreuungs- und Pflegekräfte und Schüler sein. Die Pflegewerkstatt soll ein Ort sein, an dem neue Wege der Pflegemöglichkeit entwickelt werden können, an dem aber auch ältere Menschen verloren geglaubte Ressourcen und Fähigkeiten wiederentdecken und leben können.

Der Gestaltung des Pfarrgartens kommt dabei eine zentrale Rolle zu: Senioren und Pflegekräfte sollen sich in den einzelnen Bereichen stärken können, sollen sich aber auch im Jahreszeitenzyklus bei der Arbeit selbst einbringen. „Pflanzen und Ernten halten Körper und Geist in Schwung“, heißt es in einem frischgedruckten Flyer zum Projekt.

Um aus der Vision Vinz-Garten auch ohne die Geldspritze des Sozialministeriums Wirklichkeit werden zu lassen, setzt Diakon Weimer nun auf Paten. Mit ihrer Hilfe sollen Kräuter, Spalierobstbäume und Stauden sowie Sitzbänke und verschiedene Bewegungsgeräte für den Garten angeschafft werden. Schon ab drei Euro sind Spendenwillige dabei. Der Flyer mit näheren Infos soll in den nächsten Wochen unters Volk gebracht werden, er kann aber auch schon jetzt bei Diakon Weimer angefordert werden.

Auf Umwegen zum Ziel

ZAK-Redakteurin Dagmar Stuhrmann.

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