HBW: Um Revanche geht es nicht

18.05.2018

von Marcus Arndt

Die Rolle ist neu für die „Gallier von der Alb“. Beim Meister Bergischer HC geht das Team von Jens Bürkle als Außenseiter auf die Platte.

Ist aber nicht chancenlos – wie die jüngste 22:24-Pleite des Branchenführers beim VfL Lübeck-Schwartau zeigt. Zuletzt kletterten die Schwaben auf Rang fünf „und wollen positiv aus der Saison rausgehen“, wie es der HBW-Trainer formuliert.

HBW: Um Revanche geht es nicht

© Moschkon

Zuletzt lief es für den HBW Balingen-Weilstetten richtig gut. Nun wartet mit dem Bergischen HC allerdings der Meister. Doch auch der ist schlagbar, wie jüngst Lübeck-Schwartau bewies.

Der Trend des Bundesliga-Absteigers stimmt optimistisch – sechs der vergangenen sieben Spiele wurden gewonnen. Am vergangenen Samstag besiegte der Fusionsklub aus Balingen und Weilstetten den Wilhelmshavener HV ungefährdet mit 31:24. „Eine sehr solide Leistung“, blickt Jens Bürkle zurück, „ich bin sehr zufrieden, wie wir das gemacht haben.“ Mit dem angeschlagenen Kapitän Martin Strobel sowie den verletzten Lars Friedrich und Markus Stegefelt fehlten dem Sportwissenschaftler drei arrivierte Akteure im Rückraum, der formschwache Valentin Spohn bekam zudem nur kurze Einsatzzeiten. „Wir haben gezeigt, dass wir solche Spiele trotzdem souverän für uns entscheiden können“, analysiert der 37-Jährige, welcher vor dem morgigen Auswärtsspiel in Solingen (19 Uhr, Klingenhalle) kräftig auf die Euphoriebremse tritt: „Der BHC ist die beste Mannschaft der Liga, wurde verdient Meister.“

In der Hinrunde setzten sich die Westdeutschen in einem hochemotionalen Spiel knapp mit 30:29 in Balingen durch. „Das tat weh“, räumt der HBW-Kommandogeber unumwunden ein, „die unglückliche Pleite im Dezember war für uns der Start in eine schlechte Serie.“ Es folgten 0:6 Punkte vor der EM-Pause – und früh in der Saison waren die Schwaben damit raus aus dem Aufstiegsrennen. „Wir wurden für eine sehr gute Leistung nicht belohnt“, erinnert sich der ehemalige Bundesliga-Spieler, „aber ich denke, dass wir nicht nur aus dieser Niederlage viel gelernt haben.“

Ohne Zweifel präsentiert sich der HBW in der Rückrunde konstanter, „auch wenn es immer wieder Ausreißer nach unten gab“, so Bürkle weiter, „wir wollen nun in den Begegnungen mit den Top Drei auch mal mit Punkten rausgehen.“ Nach dem Duell mit dem BHC erwarten die „Gallier von der Alb“ das drittplatzierte Lübeck-Schwartau (26. Mai, 18.30 Uhr, SparkassenArena), ehe es im Saisonfinale zum Vizemeister SG BBM Bietigheim (2. Juni, 18.30 Uhr, EgeTrans Arena) geht.

In der Vorwoche hat es den BHC in Lübeck erwischt. Nach 17 Siegen in fremder Halle kassierte der Meister die erste Niederlage. Löwen-Dompteur Sebastian Hinze war überhaupt nicht zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft, welche keine Mittel gegen Schwartau fand. Das nahm ganz geschickt das Tempo raus – und damit kamen die Bergischen überhaupt nicht klar. „Wir waren dann genervt und haben auch langsam gespielt“, hadert Hinze, „das darf uns so nicht passieren.“ Doch der BHC brachte seine Qualität nicht auf die Platte, zeigte in der Crunchtime Nerven. „Das ist überraschend“, stellt Bürkle fest, „hat aber gezeigt, dass der Meister schlagbar ist.“ Auch für die Schwaben? Der Samstag wird es zeigen.

Beim Bundesliga-Aufsteiger fehlt weiter Lars Friedrich (Rückenprobleme). Er wird in dieser Saison wohl mehr auflaufen Auch Marouen Maggaiz fällt aus. Für den tunesischen Nationaltorhüter, der sich im Training an den Adduktoren verletzt hat, rückt Jonas Baumeister in den Kader. Martin Strobel hat hingegen wieder mit der Mannschaft trainiert, die Blessur an der Wade ist auskuriert.

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