Experten untersuchen Flugzeugabsturz

Nach dem Zusammenstoß zweier Segelflugzeuge am Dienstagabend, bei dem eines auf das Gelände der Lochen-Jugendherberge stürzte, ermittelt die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU). Das bestätigte deren Sprecher Germout Freitag am Freitag unserer Zeitung. Die Polizei hatte zunächst vermeldet, alleine in der Angelegenheit zu ermitteln. Dies ist nicht korrekt.

„Polizei und Staatsanwaltschaft führen natürlich das juristische Verfahren“, erklärt Freitag. Die Braunschweiger BFU, die dem Bundesverkehrsministerium angegliedert ist, werde den Vorfall parallel dazu aber aus fachlicher Sicht untersuchen. „Einer Kollision im Luftraum gehen wir selbstverständlich nach“, sagt Freitag. Auch deshalb, weil es Aufgabe der Behörde sei, zu verhindern, dass sich Flugunfälle wie dieser in Zukunft wiederholen.

Datenaufzeichnungen könnten Aufschluss über Ursache geben

Dem Sprecher zufolge waren Ermittler der Behörde bereits vor Ort. Sie wollen nun zunächst auswerten, welche Daten zu dem Flug vorhanden sind. Damit könnte sich der Zusammenstoß möglicherweise rekonstruieren lassen. Die Flugzeuge dürften nach bisherigem Stand etwa mit sogenannten FLARM-Geräten ausgestattet gewesen sein. Geräte dieser Art zeichnen die Flugdaten auf, geben aber auch Kollisionswarnungen aus.

„Wir führen außerdem Befragungen durch, auch mit Zeugen“, sagt der Sprecher. Anwohner in Weilstetten hatten einen Pulk aus Segelfliegern beobachtet. Einem Leser unserer Zeitung zufolge seien bereits am Montag Segelflugzeuge beängstigend nahe nebeneinander geflogen. Für ihn, sagt der Mann, sei der Unfall vorhersehbar gewesen.

Die verunglückten Piloten, ein 30-jähriger Mann und dessen Co-Pilot aus der Schweiz sowie ein 50-jähriger Mann aus Bayern, waren Teilnehmer eines mehrtägigen Segelflugwettbewerbs. In der Szene ist diese Art der „Hochleistungsfliegerei“ mitunter umstritten. Die Ermittler müssen nun herausfinden, was in den Sekunden vor dem Unfall passiert ist.