Tübingen

Mutmaßlicher IS-Terrorist: Festnahme in Tübingen

03.05.2018

von sta/mwü

Die Bundesanwaltschaft hat am Mittwoch einen 25-jährigen Syrer in Tübingen von Beamten des Landeskriminalamtes festnehmen und seine Wohnung durchsuchen lassen. Das berichtet das Schwäbische Tagblatt.

Mutmaßlicher IS-Terrorist: Festnahme in Tübingen

© prv/Creative Commons CC-BY-SA-2.5

Ein Mitglied des sogenannten Islamischen Staats soll in Tübingen gelebt haben.

Der Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof hatte am 25. April Haftbefehl gegen den Mann erlassen. Wie das Schwäbische Tagblatt in Tübingen berichtet, ist der 25-Jährige nach Angaben der Bundesanwaltschaft dringend verdächtig, sich als Mitglied an der ausländischen terroristischen Vereinigung „Islamischer Staat“ (IS) beteiligt zu haben.

Im Haftbefehl heißt es laut Bundesanwaltschaft im Wesentlichen wie folgt:

Faisal A. H. trat Anfang des Jahres 2013 im syrischen Bürgerkrieg einer paramilitärischen Miliz bei und kämpfte auf ihrer Seite gegen die Regierungstruppen des syrischen Machthabers Assad.“ Mitte 2013 schloss sich diese Miliz mit all ihren Mitgliedern dem IS an. Dessen Verantwortliche, so die Bundesanwaltschaft, ließen Faisal A. H. Anfang 2014 gefangen nehmen, da sie ihn der Zusammenarbeit mit syrischen Sicherheitsbehörden verdächtigten. „Mitglieder des IS folterten ihn während seiner mehrwöchigen Gefangenschaft.

In der Erwartung, dass er sich in einem religiösen Umerziehungslager des IS schulen lassen würde, entließen sie ihn.

Nach erfolgter Schulung, so die Bundesanwaltschaft, legte Faisal A. H. den Treueeid auf den IS ab. „In dessen Auftrag spionierte er fortan die Bewohner der Stadt Tabka aus und sollte Auffälligkeiten dem Sicherheitsbüro des IS berichten.“ Zudem soll er in Tabka Häuser leergeräumt haben, die durch den IS in Beschlag genommen worden waren und seinen Kämpfern als Unterkunft dienen sollten. Diese Tätigkeiten, so die Bundesanwaltschaft, habe der Beschuldigte bis Ende 2014 für den IS ausgeführt, ehe er Syrien verließ und nach Deutschland reiste.

Faisal A. H. wurde laut Schwäbischem Tagblatt am Mittwoch dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt und sitzt in Untersuchungshaft.

Seit wann der Beschuldigte in Tübingen lebte, ob er Asylbewerber ist oder anerkannter Flüchtling und aus welchen Gründen er nach Deutschland kam, darüber gibt die Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe „aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes“ keine Auskunft.

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