Balingen

Alte Reifen werden Stühle

20.04.2018

von Pressemitteilung der Schule

Wie es sich für innovative Firmen gehört, spielt Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle in der Juniorfirma der Schüler des Gymnasiums Balingen.

Wie die Abläufe in einer Firma aussehen, wissen nicht viele in ihrem Alter. Insgesamt 15 Schüler des Balinger Gymnasiums stellen sich dem Projekt Juniorfirma. Es findet im Rahmen des Programms Junior statt, das vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln organisiert wird. Die Idee der jungen Unternehmergruppe ist ebenso simpel wie genial: Mit Hilfe von alten Reifen produzieren die Gymnasiasten Tische und bequeme Stühle.

Alte Reifen werden Stühle

© Leon Hauser

Für ihre Juniorfirma Entirely (auf deutsch „vollkommen“) legen sich die Schüler des Gymnasiums ins Zeug. Sie lassen Tische und Stühle aus alten Reifen produzieren.

Die Juniorfirma mit dem Namen Entirely funktioniert im Prinzip genau gleich wie Daimler und Co. Der Betrieb benötigt eine Vorstandsschaft, eine Marketingabteilung, eine Finanzabteilung, eine Verwaltung sowie eine Produktionsabteilung. Zu Beginn haben die Schüler die verschiedenen Aufgaben nach jeweiligem Interesse und Kenntnissen untereinander verteilt. Laura Vötsch von der Marketingabteilung ist die Anlaufstelle für Kunden. „Je nach Wunsch, gestalten wir das Produkt“, erzählt sie. Die Produktionsabteilung bearbeit daraufhin den Auftrag.

Nachhaltigkeit und Qualität sind die Prinzipien der Jungunternehmer. Die alten Reifen, die sie von der Firma Boxer Motor gesponsert bekommen, werden geputzt und abgemessen. Daraufhin werden die Maße an die Firma Interstuhl, mit der sie eine Kooperation vereinbart haben, gesendet. Die wiederum verarbeiten den Stoff mit dem Reifen. Je nach Kundenwunsch ist dieser in verschiedenen Farben erhältlich. Bei der Produktion der Tische gibt es die gleiche Vorgehensweise.

Der Lerneffekt ist sehr groß: Verantwortung übernehmen, Teamarbeit und vor allem der richtige Umgang mit Geld. Letzteres merkt die Kontobevollmächtigte Laura Schlagen an. Die Herangehensweisen und Schritte, die bei so einer anspruchsvollen Aufgabe, wie der Leitung einer Firma gefordert sind, haben die jungen Visionäre aus einem einfachen Handbuch entnommen. Unterstützt werden sie von zwei Lehrern. Ob die Firma auch noch nach diesem Jahr bestand hat, wissen die Schüler noch nicht. „Meistens löst sich die Juniorfirma nach dem Schuljahr auf“, erklärt Sylvia Meinlschmidt von der Abteilung Verwaltung.

Die harte Arbeit und der große Zeitaufwand, den die Schüler betreiben, werden natürlich auch belohnt. Bei gutem Gelingen ersetz das Projekt die mündliche Abiturprüfung.

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