HBW erwartet hitziges Duell im Hexenkessel

13.04.2018

von Marcus Arndt

Im baden-württembergischen Derby geht der Balinger Bundesliga-Absteiger am Samstag in Konstanz auf die Platte. Eine besondere Begegnung in der „Schänzlehölle“.

Die Begegnung birgt Brisanz in sich – nicht nur aufgrund der Rivalität zwischen den Schwaben und dem Bodensee-Klub. Im Kampf um den Verbleib in der 2. Bundesliga steht die HSG gewaltig unter Druck.

HBW erwartet hitziges Duell im Hexenkessel

© Moschkon

Zwei Wochen nach dem Erfolg gegen Hamm-Westfalen wird es für den HBW Balingen-Weilstetten morgen wieder ernst. Tobias Wagner & Co. sind in Konstanz zum Derby gefordert.

Erstmals seit Februar 2004 treffen am Samstagabend in der Schänzlehalle (20 Uhr) das akut abstiegsbedrohte Konstanz und der Ex-Erstligist aus Balingen im Unterhaus wieder aufeinander. Gewonnen hat damals (Endstand: 2:21) wie in der Hinrunde (32:22) der HBW. „Das wird extrem emotional“, erwartet Jens Bürkle eine packende Partie, „in der Konstanz alles reinwerfen wird.“ Darauf haben sich die „Gallier von der Alb“ in der Länderspielpause akribisch vorbereitet, „und ein paar Dinge taktisch aufgearbeitet“, wie es der Balinger Kommandogeber formuliert.

Der 37-Jährige geht optimistisch in das Prestigeduell mit dem Tabellen-16. Nicht ohne Grund. Gegen den ASV Hamm-Westfalen hat der Bundesliga-Absteiger am Ostersamstag souverän gewonnen, geriet in der finalen Spielphase allerdings noch in Bedrängnis. „Das dürfen wir uns in Konstanz nicht erlauben“, fordert der Sportwissenschaftler, schließlich habe die HSG nach der Pause noch so manche Partie gedreht. „Man weiß nie, was in so einem Spiel passieren kann“, so Bürkle weiter, „aber soweit dürfen wir es erst gar nicht kommen lassen und dürfen uns auch von der Halle nicht beeindrucken lassen.“

Ohne Zweifel: Die Schänzlehalle am idyllischen Ufer des Seerheins ist ein heißes Pflaster. Nach der EM-Pause hat Konstanz drei von fünf Heimspielen gewonnen – einzig gegen die Wölfe aus Rimpar mit 28:32 verloren. „Das ist keine schlechte Mannschaft“, betont Bürkle, verweist auf Top-Torjäger Paul Kaletsch (179 Treffer in der laufenden Saison, Anm. d. Red.) und den jungen, spielintelligenten Schweizer Tim Jud im Rückraum sowie ein „sehr gutes Kreisläuferspiel über Berchtenbreiter“. Auch auf den Außenpositionen sind die Blau-Gelben mit dem ehemaligen Balinger Fabian Schlaich und Felix Klingler stark besetzt. „Nach der klaren Niederlage im Hinspiel wird die HSG anders auftreten“, erwartet der frühere Bundesliga-Spieler eine intensive Begegnung, „wo wir die vielen positiven Dinge aus dem Hamm-Spiel fortsetzen müssen.“

Die Schwaben müssen allerdings auf den verletzten Torhüter Tomas Mrkva (muskuläre Probleme in der Wade) verzichten – und auch Marouen Maggaiz ist angeschlagen. Der tunesische Nationalkeeper klagt über Schmerzen im Adduktorenbereich, „wird aber spielfähig sein“, hofft Bürkle. Währenddessen steht Fabian Wiederstein wieder im Kader. Eine besondere Partie für den Kreisläufer, der im Sommer – unabhängig von der Ligazugehörigkeit der HSG – nach Konstanz wechselt. „Es wird ein hitziges Duell, in dem es sehr schwer für uns werden wird“, prognostiziert der 22-Jährige, „aber es ist unser Anspruch, solche Spiele zu gewinnen – dennoch haben wir viel Respekt vor dem, was uns erwarten wird.“ Das ist auch notwendig, „denn Konstanz steht vor schweren Wochen“, meint Bürkle, „da ist jeder Punkt – insbesondere in den Heimspielen – extrem wichtig . . .“ Nach dem Derby trifft die HSG auf die Branchengrößen aus Bietigheim und Coburg sowie den designierten Meister Bergischer HC und den drittplatzierten VfL Lübeck-Schwartau.

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