Geschichten mit der Lizenz zum Unterhalten

Was bewegt die Menschen südlich von Stuttgart? Das ist die Frage hinter #imländle, dem Lifestyle-Blogazine der Balingerin Petra Nann. Das Projekt entstand im Januar 2016 aus einer spontanen Idee heraus. „Wir haben hier so viele Geschichten, die es wert sind, erzählt zu werden“, sagt die Bloggerin. Für ihren Livestream hat sie nun eine Rundfunklizenz bekommen.

„Seit #imländle online ging, ist viel passiert“, erzählt Nann. Ihre Themen sind bunt, die Balingerin schreibt über alles, was die Region bewegt. Und das kommt an: „Immer mehr Leute, nicht nur aus dem Zollernalbkreis, freuen sich über Geschichten aus dem Ländle“, sagt sie. Das bedeutet viel Arbeit: Was als reines Hobby begann, ist mittlerweise Nanns Hauptberuf.

Ob Text, Audio, Bild oder Video, im Mittelpunkt stehen für Petra Nann immer die Menschen und ihre Emotionen. Der Bloggerin ist besonders wichtig, dass die Beiträge authentisch sind und mehr über die Region und ihre Schätze erzählen. Auch Geschichten über Persönlichkeiten mit Ecken und Kanten gehören dazu. „Egal ob schreiben, filmen oder erleben: Ich bin sehr dankbar dafür, dass wir #imländle etwas auf die Beine stellen und dass die Idee vielen Menschen Spaß macht.“

Besonders gut kommen die Livestream-Beiträge an. „Wir haben das Format auf Facebook ausprobiert und nach einigen Probedurchläufen festgestellt, dass unsere FB-Community großes Interesse zeigt“, berichtet Petra Nann. Nach dem Besuch einer Bloggerkonferenz in Berlin, bei der sie Tobias Schmid, den Direktor der Landesanstalt für Medien NRW (LfM) und Europabeauftragten der Direktorenkonferenz für Landesmedienanstalten (DLM) hörte, war ihr klar, dass sie als Bloggerin der Lizenzpflicht für Livestreams unterliegt. „Der Input kam genau zum richtigen Zeitpunkt“, sagt sie im Rückblick. „Nach meiner Rückkehr rief ich bei der Landesmedienanstalt in Stuttgart an und informierte mich über unsere Pflichten und Möglichkeiten“, berichtet sie.

Sie reichte einen schriftlichen Antrag bei der Landesanstalt für Kommunikation (LFK) ein. „Aufgrund des starken Baden-Württemberg-Bezugs liegt unser Format im unteren Bereich des Gebührenrahmens“, schildert die Bloggerin, die glücklich ist, nun ihre künftigen Livestream-Projekte in trockenen Tüchern zu wissen. Denn die Ideen gehen der rührigen Balingerin nicht aus: „Die Rubrik Musik wird #imländle seit Beginn großgeschrieben“, erzählt sie. „Wir porträtieren Bands und Musiker, veröffentlichen Interviews auf dem Blogazine und haben auch schon den einen oder anderen Flashmob für Youtube gedreht“, gibt sie einen Einblick in ihre Arbeit.

So entstand die Idee zu den Online-Konzerten. „Wir gehen einmal im Monat mit einer regionalen Band oder einem Musiker für maximal 30 Minuten auf der #imländle-Facebookseite online“, erklärt Petra Nann das Konzept. Eine Moderatorin begleitet die Sendung. Die Musiker spielen live und die Zuschauer können währenddessen per Chat mit ihnen kommunizieren.

Die Lizenz zum Livestream ist ihr dabei wichtig: „Auch wir Blogger haben in der Öffentlichkeit eine Verantwortung, der wir gerecht werden sollten“, sagt sie und fügt an: „Wenn man es richtig machen will, sollte man die eigenen Formate gewissenhaft überprüfen.“