„Wechselhaft wie der Frühling“

09.04.2018

von Michael Schneider

Eine enttäuschende 31:32-Niederlage setzte es für den HBW Balingen-Weilstetten 2 gegen Kellerkind Hochdorf.

Mit einer arg wechselhaften Vorstellung beim TV Hochdorf machte sich der HBW Balingen-Weilstetten 2 das Leben selbst schwer – und war so größtenteils selbst schuld an seiner zehnten Saisonniederlage.

„Wechselhaft wie der Frühling“

© MO / arc

Zufrieden konnte André Doster mit dem Auftritt seines Teams in Hochdorf nicht wirklich sein. Bis zum Schluss durfte der HBW 2 auf Zählbares hoffen, ging am Ende aber dennoch leer aus.

Mit angebrachter Vorsicht und klarer Erwartungshaltung ging Balingen-Weilstetten 2 am Samstag ins Drittliga-Duell mit dem TV Hochdorf. In der Tabelle liegen zwischen dem Viertplatzierten HBW und dem Vorletzten aus der Pfalz zwar eigentlich Welten, auf die leichte Schulter wollte Balingens Kommandogeber André Doster die Partie aber nicht nehmen: „Hochdorf war ein vermeintlich leichterer Gegner in unserem Restprogramm, wir waren aber gut vorbereitet und kamen eigentlich auch relativ gut ins Spiel rein.“

Nach dem anfänglich 2:4-Rückstand drehten die Balinger das Ergebnis und führten in der neunten Minute erstmals in der Partie (6:5). Zehn Minuten später und kurz nach der Auszeit der Hochdorfer lag der HBW 2 dann sogar mit 13:9 vorn und hatte das Zepter fest in der Hand – ließ es anschließend ohne Not fallen. „Eigentlich lief alles leicht und ohne nennenswerte Probleme“, befand auch Doster. „Mitte der ersten Halbzeit waren wir richtig gut. Dann wurde der Angriff schlagartig schwächer, vier Gegenstoßpässe landeten beim Gegner. Deshalb war die minimale Führung zur Halbzeit auch viel zu wenig.“ Hochdorf schaffte den Ausgleich zum 13:13, zur Pause stand es 15:14 für den Balinger Perspektivkader. „Es hätte nicht viel gebraucht für einen Fünf-Tore-Vorsprung“, ärgerte sich Doster.

In der zweiten Spielhälfte hielten die Gäste ihren Vorsprung bis zum 20:20-Ausgleich in der 39. Minute, wenngleich es weitere sechs Minuten dauerte, ehe Hochdorf sich die anfängliche Führung beim 24:23 zurückholte. „Unser Auftritt war so wechselhaft wie der Frühling“, haderte Doster. „Immer, wenn ich gedacht habe, jetzt haben wir sie, hat wieder irgendetwas nicht gepasst. Insgesamt war das Zusammenspiel der Mannschaftsteile nicht ausreichend.“ Beim 23:25-Rückstand in der 46. Minute zog Doster die Reißleine und bat seine Jungs zur Auszeit. „Das war eher eine Wutansprache als sonst was“, gestand der Trainer ehrlich. „Ich wollte wachrütteln. In dieser Phase konnte das Spiel noch in alle Richtungen gehen.“ In der 53. Minute schaffte der HBW 2 den Ausgleich zum 27:27, bis vier Sekunden vor dem Abpfiff stand es 31:31. Dann traf Hochdorf zum 32:31 – und den HBW 2 mitten ins Herz. „Selbst in der letzten Minute hatten wir noch alles in der Hand und das trotz einer nicht zufriedenstellenden Leistung“, resümierte Doster. „Ich glaube nicht, dass es an unserer Einstellung lag. Die Jungs wollten, immerhin haben wir 31 Treffer gegen eine der besten Defensiven der Liga geworfen. Wir haben uns hin und wieder aber an anderen Themen orientiert, beispielsweise Schiedsrichterentscheidungen. Das hat uns Konzentration gekostet.“

HBW Balingen-Weilstetten 2: Seeger, M. Ruminsky; Zobel (8), Dangers (7), Bitzer (6/2), L. Saueressig (5), J. Thomann (2), Strosack (2), Fuoß (1), Soos, Schmidberger, Heinzelmann.

Spielfilm: 3:1, 7:7, 11:13, 14:15 – 17:18, 20:22, 26:25, 32:31.

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