Balingen

Visionen-Bildungsmesse: ein erstklassiger Marktplatz

31.03.2018

von Klaus Irion

Die Messe „Visionen“ ist ein Erfolgsmodell. Großes Lob kommt aus der Industrie, die auch 2018 zahlreich dabei sein wird. Die Handwerkerschaft zögert noch.

Im Norden die (wirtschaftlich) attraktiven Oberzentren Tübingen und Reutlingen, im Süden der boomende Landkreis Tuttlingen. Dazwischen die Zollernalb, deren Arbeitgeber seit Jahren nicht müde werden, die wirtschaftlichen Stärken unseres Landkreises herauszustellen, um die dringend benötigten Fachkräfte zu locken. Und das beginnt bereits bei den baldigen Schulabgängern.

Visionen-Bildungsmesse: ein erstklassiger Marktplatz

© Archiv Roland Beck

Die Polizei präsentierte sich den interessierten Schülerinnen und Schülern bei den Visionen 2017 im Aussteller-Zelt, ohne das die Messe räumlich schon längst an ihre Grenzen gestoßen wäre.

Bestes Beispiel für ein erfolgreiches Werben um Auszubildende ist die von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WfG) alljährlich im September organisierte Bildungsmesse „Visionen“ in Balingen. Die Vorbereitungen für die Ausgabe 2018 sind bereits in vollem Gange, der ZOLLERN-ALB-KURIER wird als Medienpartner wieder mit an Bord sein. WfG-Geschäftsführerin Silke Schwenk rechnet erneut mit über 120 teilnehmenden Betrieben in der Volksbankmesse und im direkt angebauten Messezelt. Denn längst ist die Messe bei den Betrieben in einem Ausmaß attraktiv, dass der Platz in der Messehalle nicht mehr ausreicht.

„Die Messe Visionen hat für unser Unternehmen einen extrem hohen Stellenwert“, betont beispielsweise der Ausbildungsleiter des größten Balinger Unternehmens Bizerba, Alexander Burghardt. Er spricht von einer „Win-Win-Situation“ für die Betriebe wie für die Schüler, die die Messe besuchen. „Und das vor der eigenen Haustür, besser geht es nicht.“ Burghardts einziger Kritikpunkt betrifft den Zeitpunkt der Messe. „Uns wäre mit Blick auf das jeweilige Ausbildungsjahr ein Termin in der Zeit zwischen Pfingsten und den Sommerferien lieber.“

Neben den großen und kleinen Industriebetrieben stellen die heimischen Handwerker stets auch eine große Zahl an Ausstellern. Ob das in diesem Jahr auch wieder so sein wird? „Dazu gibt es im Moment von unserer Seite keine Angaben“, sagt der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Jürgen Greß. Nur so viel: Man habe im April zum Thema „Visionen“ ein Gespräch mit Landrat Günther-Martin Pauli, der gleichzeitig auch als Vorsitzender des WfG-Aufsichtsrats fungiert.

Womöglich geht es erneut um die Kritik an der Transparenz bei der Standplatzvergabe, die Landrat Pauli aber im vergangenen Jahr bereits bei der Messeeröffnung öffentlich entkräftet hatte. Er weiß dabei die WfG-Gesellschafter – neben dem Landkreis, die 25 Kommunen des Zollernalbkreis – und den WfG-Aufsichtsrat hinter sich. „Wir brauchen diesbezüglich nichts zu korrigieren“, so Pauli im Gespräch mit dem ZAK. „Die Messe Visionen sei schlicht eine Erfolgsgeschichte.“

Den Sinn der jährlich wechselnden Standorte für jedes Unternehmen erläutert WfG-Geschäftsführerin Schwenk: „Wir haben das rollierende System eingeführt, um jedem Austeller – egal welcher Größe oder Bekanntheit – auch einmal die Möglichkeit zu geben, an besseren Positionen in der Halle oder im Zelt aufzutauchen.“

Ein System, das auch dem Geschäftsführer des Albstädter Unternehmens „Compdata“, Reiner Veith, zu gefallen scheint. „Aktuell gibt es aus meiner Sicht keinen Grund für Veränderungen bei der Messe Visionen“, betont er auf ZAK-Anfrage. Die „Visionen“-Messe habe sich als erstklassiger Marktplatz für ausbildungsinteressierte Jugendliche etabliert, ebenso für die Unternehmen.

„Dies ist auch an der zunehmend hohen Beteiligung zu erkennen.“ Für Veith ist dies „ein sehr positives Signal für die Region; die gesamte Bandbreite der Wirtschaft im Zollernalbkreis wird hier repräsentiert“. Interessierte Jugendliche sollten erkennen, welches Potenzial der Zollernalbkreis biete. „Es gibt keinen Grund, wegzugehen“, resümiert der Compdata-Chef.

Diesen Artikel teilen: