Souveräne Schwaben mit deutlichem Sieg

19.03.2018

von Marcus Arndt

Der Bundesliga-Absteiger aus Balingen bleibt in der Erfolgsspur, hat fünf der vergangenen sechs Spiele gewonnen. Den Tabellenvorletzten Eintracht Hildesheim fegte das Team von Trainer Jens Bürkle mit 31:22 von der Platte.

Die Tendenz stimmt – auch wenn die Schwaben in der Tabelle nicht nach oben kommen. „Es war wichtig für uns, Konstanz reinzubringen“, betonte HBW-Manager Wolfgang Strobel, „und dass wir erneut gewonnen haben.“

Souveräne Schwaben mit deutlichem Sieg

© Moschkon

Siebenmal netzte HBW-Routinier Lars Friedrich (Nummer 10) gegen die Eintracht aus Hildesheim. Die akut abstiegsbedrohten Niedersachsen waren bei der 22:31-Niederlage in Balingen chancenlos.

Der Sieg war auch in der Höhe verdient, allerdings nicht zu erwarten. Die Eintracht blieb jedoch nach den starken Leistungen in Lübeck und gegen Bietigheim blass. „Alles andere als einen Abstiegskandidaten“ hatte Balingens Coach Jens Bürkle angekündigt, doch es kam anders. Bereits in der Anfangsphase taten sich die Grün-Schwarzen im Angriff schwer, zogen schon nach drei Minuten die dritte Fahrkarte. Torjäger Savvas Savvas fand nicht statt – und der HBW führte früh komfortabel mit 3:0 (4. Minute). Auf der Gegenseite ließen die Kreisstädter wenig zu, verteidigten mit Tobias Wagner und Jona Schoch im Innenblock stark. Gerald Oberbeck reagierte, bat zur Extrabesprechung an die Seitenlinie. Besser wurde es aber nicht.

Wagner konservierte vom Kreis den Vier-Tore-Vorteil des Bundesliga-Ab-steigers (7:3/8.). Der Österreicher, welcher im Sommer zum HC Fivers Margareten zurückkehrt, lieferte sich intensive Duelle mit Ein-tracht-Abwehrchef Chris Meiser und schaffte Räume für den Balinger Rückraum. Lars Friedrich netzte zum 9:5 (13.) und Gregor Thomann, exzellent auf Außen frei gespielt, schraubte das Ergebnis weiter in die Höhe. 10:5 lag der HBW nun vorne. „Wir sind ganz schlecht ins Spiel gekommen, standen hinten offen wie ein Scheunentor“, haderte Eintracht-Coach Oberbeck, der abermals die grüne Karte zog. Erneut erfolglos. Die Schwaben dominierten weiter, während die Niedersachsen ohne Savvas-Treffer chancenlos waren.

Mit Niko Tzoufras in der Nahdistanz entwickelten sie mehr Druck, hatten in doppelter Überzahl, die Chance zu verkürzen. Die nutzte der Aufsteiger, war beim 9:12 wieder dran (22.). Der schwäbische Motor stotterte ein wenig, doch Oddur Gretarsson stellte den alten Vier-Tore-Abstand wieder her (13:9/23.). Vor der Pause zogen die „Gallier von der Alb“ das Tempo noch einmal an und weiter davon: auf 17:11 (29.). Bitter für die Balinger, dass Savvas mit einem direkt verwandelten Freiwurf noch der zwölfte Eintracht-Treffer gelang.

Nach dem Seitenwechsel ließen die Schwaben zunächst einige Möglichkeiten liegen – Hildesheim war jedoch einfach viel zu schwach, um noch einmal entscheidend zu verkürzen. Schoch wuchtete schließlich aus zehn Metern das Spielgerät in die Maschen (19:12/36). Ein Treffer mit Signalwirkung für den HBW, der noch einmal den Druck erhöhte. Die Eintracht wehrte sich nach Kräften, spielte lange Angriffe und stand auch in der Defensive stabil. Fünf Minuten vor dem Ende machten es Friedrich und Tim Nothdurft schließlich zweistellig: beim 29:19. Den Schlusspunkt in einer einseitigen Partie setzte abermals der Routinier im rechten Rückraum: mit seinem siebten Treffer zum 31:22. „Wir haben wieder eine gute Abwehr hingestellt und schnell nach vorne gespielt“, bilanzierte Friedrich und fügte zufrieden hinzu: „Das sah sehr gut aus.“

Dem stimmten auch die Protagonisten neben der Platte zu. „Es hat einiges gepasst, wir haben sehr gut gespielt und gut die Räume geschaffen“, erklärte Bürkle, „nach dem 12:9 haben wir uns aber mit einem kleinen Lauf zur Pause deutlicher abgesetzt.“ Trotz ein, zwei Hängern, wie es Strobel formulierte, „haben wir uns nicht aus der Bahn werfen lassen, sondern uns auf unsere Arbeit konzen?triert. Man sieht nun auch ein bisschen die Entwicklung. Die Spieler haben sich für die gute Trainingsleistung belohnt.“

Souveräne Schwaben mit deutlichem Sieg

© Moschkon

Überragend hielt Balingens Keeper Marouen Maggaiz gegen Eintracht Hildesheim. 14 Paraden zeigte der Tunesier (Fangquote: 46 Prozent) gegen die abstiegsbedrohten Niedersachsen.

HBW Balingen-Weilstetten – Eintracht Hildesheim: Teams & Tore

HBW Balingen-Weilstetten: Maggaiz (1. – 48., 16 Gegentore/14 Paraden), Baumeister (ab 48., 6/2); Friedrich (7), G. Thomann (5), Schoch (4), Gretarsson (4/2), Nothdurft (3), Wagner (2), L. Saueressig (2), Schönningsen (1), Strobel (1), Wiederstein (1), Runarsson (1/1), Flohr, Hausmann, Foth (n. e.).

Eintracht Hildesheim: Twarz (1. – 60., 30 Gegentore/9 Paraden), Lefan (bei zwei Siebenmetern, 1/1); John (7), Tzoufras (3), Savvas (3), Heil (2), Meiser (2), Simon (2), Dolezel (2), Ignatow (1/1), Wiebe, Backs, Brücker, Lungela.

Schiedsrichter: Moles/ Pittner (Heddesheim/ Karlsruhe).

Zuschauer: 2050.

Spielfilm: 4:1 (5.), 6:2, 8:5, 11:6 (18.), 12:8, 14:10, 16:11 (27.), 17:12 – 19:13 (36.), 21:14, 23:16, 24:16 (47.), 26:17, 28:19, 29:21 (57.), 31:22.

Siebenmeter: 6/3:5/1 (Gretarsson und Thomann scheitern an Twarz/1. und 10., Gretarsson scheitert an Lefan/42. – Savvas scheitert an Maggaiz/12. und 44., John scheitert an Maggaiz/ 38., John wirft über das Tor/48.).

Zeitstrafen: 8:6 Minuten (Schoch, Saueressig, Flohr, Schönningsen – Wiebe, Meiser, Heil).

Nächstes Spiel: HG Saarlouis – HBW Balingen-Weilstetten (23. März, 19.30 Uhr, Stadtgartenhalle). ar

 

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