Stetten a.k.M.

Kangalattacke: 20 Zeugen sind geladen

15.03.2018

Der Prozess gegen die Halter eines Kangals, der in Frohnstetten eine Fußgängerin totgebissen hat, beginnt am 29. Mai.

Laut Christoph Freudenreich, dem Direktor des Amtsgerichts Sigmaringen, sind vor dem Schöffengericht Sigmaringen vier Termine angesetzt und es sind 20 Zeugen und drei Gutachter geladen. Ein Gutachter beschäftigt sich mit dem Verhalten von Hunden, die anderen beiden Gutachter haben die tote Frau und den von einem Jäger erschossenen Hund obduziert.

Kangalattacke: 20 Zeugen sind geladen

© Benno Schlagenhauf (Archiv)

Auf einem Schleichweg zwischen zwei Wohnhäusern hatte der Kangal die Rentnerin angefallen und getötet.

Nach dem tödlichen Hundeangriff im Mai 2017 müssen sich die Halter wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Die Staatsanwaltschaft Hechingen hat Anklage gegen die 43 Jahre alte Frau und ihren vier Jahre älteren Mann erhoben. Die Ermittlungen der Strafbehörden haben ergeben, dass das Grundstück zur Haltung eines Kangals ungeeignet war.

„Es besteht der Verdacht, dass auf dem Grundstück keine artgerechte Haltung möglich war“, sagte Staatsanwalt Markus Engel. Kangale benötigten Auslauf, dieser sei auf dem Grundstück nicht möglich gewesen. Die Staatsanwaltschaft ist außerdem der Ansicht, dass die Beschaffenheit des Halsbandes so schlecht war, dass sich der Hund losreißen konnte. „Das Halsband war nicht mehr ausreichend stabil“, sagte Staatsanwalt Engel. Weil er sich losgerissen hatte, konnte der Kangal das Grundstück verlassen und die 72 Jahre alte Spaziergängerin angreifen, die den Bissverletzungen erlag.

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