„Da kann noch viel passieren“

08.03.2018

von Marcus Arndt

Hinter dem Branchenführer Bergischer HC kämpfen drei Klubs um den Bundesliga-Aufstieg. Bietigheim zementierte Rang zwei – die Saison ist aber noch lang.

Die „Gallier von der Alb“ haben nichts mehr mit dem Aufstiegsrennen zu tun, spielen aber noch gegen die Top Vier der Liga, „und können das Klassement durcheinanderspülen“, wie es HBW-Coach Jens Bürkle formuliert.

„Da kann noch viel passieren“

© Moschkon

Aus dem Aufstiegsrennen ist der HBW Balingen-Weilstetten in der 2. Bundesliga schon längst ausgeschieden. Für die „Gallier von der Alb“ geht es nun um eine möglichst gute Platzierung hinter den beiden ersten Rängen.

Nach drei Siegen in den vergangenen vier Spielen zählt der Fusionsklub aus Balingen und Weilstetten zur erweiterten Spitzengruppe – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wie die Tabellennachbarn aus Rimpar (31:19 Punkte), Emsdetten und Nordhorn (beide 30:20) haben die Schwaben (29:21) nichts mehr mit dem Aufstieg zu tun. „Auch Coburg dürfte nach der Niederlage gegen uns kaum noch Chancen haben“, prognostiziert der 37-Jährige, welcher den drittplatzierten ASV Hamm-Westfalen gerade nach dem gestrigen Sieg in 27:25-Solingen noch nicht abgeschrieben hat. „Eine unglaublich starke Mannschaft“, sagt der Sportwissenschaftler über den Verein von Ex-Nationalspieler Kay Rothenpieler, der mit einer offensiven Transferpolitik seine Aufstiegsambitionen untermauert. Sechs Neuzugänge haben die Westfalen bereits präsentiert – weitere Hochkaräter sollen folgen. „Vielleicht der Topfavorit in der kommenden Spielzeit“, blickt Bürkle voraus, „wenn sie es nicht schon in dieser Runde schaffen.“ Drei Punkte Rückstand auf Bietigheim seien machbar, so der HBW-Coach weiter. Der ist von der Leistung der Viaduktstädter dennoch beeindruckt. Nach dem verpatzten Start in die Rückrunde (26:28 gegen Coburg) hat Bietigheim vier Spiele in Serie gewonnen und sukzessive den Vorsprung auf die Verfolger ausgebaut. „Das war schon sehr souverän“, urteilt Bürk-le, „die Runde ist aber noch lang und Bietigheim hat noch einige ganz schwere Spiele.“ Im Saisonfinale geht es gegen den württem-bergischen Rivalen aus Balingen.

Die „Gallier von der Alb“ sind im Aufstiegsrennen das Zünglein an der Waage, treffen vor heimischer Kulisse noch auf Hamm (31. März) und den VfL Lübeck-Schwartau (26. Mai), ehe es Anfang Juni nach Bietigheim geht. „Damit beschäftigen wir uns noch nicht“, sagt Bürkle. Er fügt hinzu: „Wir denken von Spiel zu Spiel.“

Am Samstagabend gastiert der Bundesliga-Absteiger beim Tabellen-18. ThSV Eisenach. „Da müssen wir alles reinwerfen, um zu bestehen“, betont der frühere Bundesliga-Kreisläufer, „und um in der Tabelle etwas nach oben zu kommen.“ Hinter dem designierten Meister Bergischer HC sowie das Verfolgertrio aus Bietigheim, Hamm und Schwartau folgen sechs Klubs, die innerhalb von drei Punkten liegen. „Da kann in einer verrückten Liga noch viel passieren“, meint Bürkle, „wir wollen nicht Neunter bleiben, aber auch das ist natürlich nicht ausgeschlossen.“

Im Postulieren ehrgeiziger Ziele hält sich der A-Lizenzinhaber ganz bewusst zurück, dafür sind die Leistungen der „Gallier von der Alb“ einfach nicht stabil genug. „Wir treffen noch auf die Top Vier der Liga“, erklärt Bürkle, „und haben schwere Spiele gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel – da kann noch vieles passieren.“ Zunächst geht es gegen die Abstiegskandidaten aus Eisenach (10. März), Hildesheim (17. März) und Saarlouis (23. März), ehe am Ostersamstag Hamm in die „Hölle Süd“ kommt.

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