Dormettingen

Der Verkehr soll endlich aus dem Dorf

28.02.2018

von Daniel Seeburger

Die Gemeinde Dormettingen präsentiert am 12. März bei einer Einwohnerversammlung drei Varianten für eine Ortsumfahrung. Mit Kommentar.

Seit Jahren schon fordern die Dormettinger eine Ortsumfahrung. Jetzt könnte der Wunsch vieler Einwohner in Erfüllung gehen. Gemeindeverwaltung und Gemeinderat haben beim Planungsbüro Praxl und Partner in Filderstadt eine Machbarkeitsstudie für die Ortsumgehung der Kreisstraße 7132 in Auftrag gegeben. Das Ingenieurbüro hat drei Varianten erarbeitet, die die Gemeindeverwaltung um Bürgermeister Anton Müller am Montag, 12. März, in einer Einwohnerversammlung in der Mehrzweckhalle vorstellen wollen. Beginn ist um 19 Uhr.

Der Verkehr soll endlich aus dem Dorf

© Daniel Seeburger

Dormettingens Bürgermeister Anton Müller will die Varianten erst bei der Einwohnerversammlung detailliert vorstellen.

Allzu viel verraten über die drei Varianten wollte Anton Müller gestern nicht. Sowohl über die mögliche Trassenführung, als auch über die Kosten der einzelnen Varianten herrsche Stillschweigen bis zur Einwohnerversammlung, erklärte der Bürgermeister. Allerdings wies er darauf hin, dass die Gemeinde keinesfalls die Entscheidungsgewalt über den Bau der Ortsumgehung habe. Die liege beim Kreistag, so Müller.

Die Gemeinde hat im November 2016 beschlossen, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben. Rund 15.000 Euro hat sich der Gemeinderat das kosten lassen. Bei der Einwohnerversammlung wolle man nun zeigen, was dabei herausgekommen sei. Man wolle die Dormettinger mit ins Boot nehmen und den Bürgern aufzeigen, was möglich sei, erklärte Anton Müller. Die Frage sei dann, ob der Landkreis mitgehe. Die Studie sei Landrat Günther-Martin Pauli bereits vorgestellt worden, in nächster Zeit werde sich dann auch der Kreistag damit beschäftigen.

Die Machbarkeitsstudie habe gezeigt, dass Ideen, die man in der Gemeinde hat, realisierbar sind. „Das war für uns eine klare Aussage“, erklärte der Bürgermeister. Welche der drei Varianten letztlich favorisiert werde oder ob es womöglich eine weitere Variante gebe, entscheide der Kreistag. „Wer zahlt, bestimmt“, so Müller. Und weiter: „Es ist wünschenswert, dass es in Dormettingen in naher Zukunft eine Umfahrung gibt“.

Eine Umfahrung habe aber nicht nur Vorteile. Es gebe eine neue Straße in der Landschaft, die bestehende Strukturen zerschneide. Man müsse unbedingt die Natur mitberücksichtigen. Außerdem könnten Kosten auf die Gemeinde zukommen, die man in Dormettingen nicht beeinflussen könne. Der Landrat habe bereits gefordert, dass sich der Ort an den Kosten beteiligt, sagte Anton Müller.

Die drei Varianten unterscheiden sich in der Länge der Trassen und daraus resultierend bei den Kosten. Sobald der Hauptverkehr aus dem Ort verbannt sei, würde auch das Mühleareal einen ganz neuen Stellenwert bekommen und könnte weiterentwickelt werden, erklärte der Bürgermeister.

Politische Hürden

Es gelte, zwei politische Hürden zu überspringen. Einerseits müsse der Kreistag und nicht der Gemeinderat eine Ortsumfahrung in Planung geben. Andererseits könne das Projekt ohne die entsprechenden Zuschüsse nicht realisiert werden. Rund 30 Prozent der Gesamtkosten seien nicht förderfähig, so Müller, die verbleibenden 70 Prozent seien mit bis zu 50 Prozent bezuschussbar, rechnet der Bürgermeister vor. Er hoffe, dass der Kreistag bald in die Diskussion einsteige, möglicherweise noch in diesem Jahr. „Wir möchten die Sache in naher Zukunft voranbringen“, erklärte Müller. Nach einer positiven Entscheidung geht Müller von rund fünf Jahren bis zu einem Baubeginn aus. Zusätzlich werde die Bauzeit rund zwei Jahren betragen.

 

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