Rottweil

Wenn das Gefängnis zum „Hotel Liberty“ wird

20.02.2018

von NRWZ

In Rottweil wird darüber nachgedacht, das alte Gebäude nach dem Bau der JVA umzunutzen.

Mit einer interessanten Idee wartete kürzlich der Rottweiler Einzelhändler Michael Grimm auf. Um den Gästen der Stadt, die Testturm und Hängebrücke anlocken sollen, eine schöne Unterkunft zu bieten, schlägt Grimm einem Artikel der Neuen Rottweiler Zeitung (NRWZ) zufolge ein „Hotel Liberty” vor. Das Vorbild existiert nicht weit weg, in Offenburg. Es ist ein ehemaliges Gefängnis. Dort ist man „zu Gast im Knast”, wie Grimm anmerkt.

Wenn das Gefängnis zum „Hotel Liberty“ wird

© NRWZ

Wenn die neue JVA steht, könnte das alte Gefängnis zum Hotel umgebaut werden.

Der Testturm solle und werde Besucher anlocken. Davon ist der Weinhändler und Inhaber der Bacchus-Vinothek, Michael Grimm, überzeugt. Das seien Menschen, die vorher vielleicht noch nie in der Gegend oder in Rottweil gewesen sind. „Damit aus diesen Besuchern Gäste, Freunde und Multiplikatoren werden, müssen sie möglichst lange verweilen und hoffentlich auch übernachten, kaufen, Museen, Theater, Konzerte und Kirchen besuchen und in unseren Restaurants und Lokalen konsumieren”, argumentiert Grimm weiter. Und dafür brauche es Betten.

Tatsächlich wird in Rottweil über Hotelbau nachgedacht – etwa am Alten Spital in der Unteren Hauptstraße. Oder über Erweiterung – beispielsweise beim Johanniterbad. „Und sogar das ‘Lamm’ wird wiederbelebt”, so Grimm. Er verweist auf Pläne für ein oder mehrere Hotels auf dem Berner Feld, wo zudem sich die Pension Haas unlängst vom Gemeinderat die Erlaubnis zur Erweiterung geholt hat.

Allerdings sei es zu vermeiden, dass Besucher nur zum Turm fahren, sich dort „einbetten“ und auf Rottweil „glotzen“, wie Grimm laut NRWZ schreibt. „Diese Gäste müssen zu uns kommen. In unsere Stadt”, ergänzt er. Bei der geplanten Hängebrücke spreche man immer nur von einer Marschrichtung. Turm-Brücke-Rottweil und zurück. „Das sollte von Rottweil mit einer Shuttle- oder Bahnlösung einfach ermöglicht werden”, so Grimm weiter. Warum aber nicht in der Stadt übernachten und über die Brücke zum Turm gehen und dort das Shuttle zurück in die Stadt nehmen?

Die Stadtplaner seien gefordert und aufgefordert, den Verkehr zu organisieren. Über visionäre Höhenflüge wie eine autofreie Innenstadt mit dafür installiertem Ringzug über Viadukt, Turmgelände und über eine Brücke zurück zum Nägelesgraben müsse und könne diskutiert werden.

Was aus dem alten Gefängnis nach dem Bau einer neuen JVA werden soll, ist bisher noch unklar. Grimm ist überzeugt: „Wir benötigen in Rottweil dringend Hotelbetten.” Bei dem Thema Hotelneubau oder -erweiterung stelle sich die Frage nach den Parkplätzen. Der Nägelesgraben verfüge über einen perfekten Anschluss an das Herz von Rottweil. Ein Busbahnhof und Parkplätze sind vorhanden.

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