Zollernalbkreis

Tourismus: Die Zollernalb drückt aufs Gas

17.02.2018

von Gudrun Stoll

Egal ob Pension oder Privatunterkunft: Gäste buchen gerne online. Die Touristiker von der Alb wappnen sich. Denn die Region wird immer beliebter. Mit interaktiven Grafiken.

Die Zollernalb war in den vergangenen Jahren im Bereich touristische Infrastruktur sehr aktiv: Nach der neuen Ausschilderung von über 80 Wanderwegen folgte die Umsetzung einer kreisweiten Radwegekonzeption, die neben einer einheitlichen Beschilderung auch die Entwicklung und Ausschilderung von sechs neuen touristischen Radtouren ins „Rollen“ brachte.

Tourismus: Die Zollernalb drückt aufs Gas

© WFG

Gewappnet sein für die Zukunft: Die Zollernalb-Touristinfo informierte Gastgeber zum Thema Onlinebuchbarkeit.

Im digitalen Zeitalter aber reicht es für eine Region nicht aus, eine gute Infrastruktur vor Ort aufweisen zu können. Auch im Onlinebereich muss das Angebot stimmen.

Dazu zählen auch im Internet direkt buchbare Unterkünfte in allen Kategorien. Um den hiesigen Gastgebern dieses Thema näher zu bringen, bot die Zollern-alb-Touristinfo eine kostenlose Informationsveranstaltung rund um das Thema Onlinebuchbarkeit an. „Insbesondere für die Gewinnung neuer Gäste und um Lückenzeiten zu füllen, ist die Onlinebuchbarkeit auch für kleinere Unterkünfte, wie sie auf der Zollernalb mehrheitlich zu finden sind, heute nicht mehr wegzudenken“, erläutert Larissa Schwabenthan, Ansprechpartnerin für die Gastgeber bei der Zollernalb-Touristinfo.

Im Rahmen der sehr gut besuchten Veranstaltung fand zudem eine Schulung zum Thema Preisgestaltung statt, die zahlreiche Tipps und Ratschläge zur richtigen Kalkulation von Unterkunftspreisen vermittelte. Wie die WFG mitteilt, nutzten rund 40 Gastgeber das kostenlose Angebot und informierten sich über die neuen digitalen Möglichkeiten. Die Zollernalb hat guten Grund, aufs Gas zu drücken. Denn das Ländle wird bei Feriengästen immer beliebter. Dies geht aus der Bilanz für 2017 hervor, die Tourismusminister Guido Wolf am Freitag in Stuttgart vorgestellt hat. Die Zahlen lesen sich wie eine Erfolgsgeschichte, denn das Land erlebt das siebte Rekordjahr in Folge.

Die Zahl der Übernachtungen ist landesweit um fast eine Million auf nahezu 53 Millionen angestiegen. Das entspricht einem Plus von 1,7 Prozent. Bei den Ankünften gab es einen Zuwachs von 3,1 Prozent auf mehr als 21,5 Millionen. Jede Person, die zumindest eine Nacht in einem Beherbergungsbetrieb verweilt, wird als ankommende Person erfasst und zählt als eine Ankunft, unabhängig davon, wie lange der tatsächliche Aufenthalt dauert.

Was auf der Zollernalb unlängst beim Seminar zur Onlinebuchung in der Praxis geschult wurde, formuliert Tourismusminister Guido Wolf als Leitsatz von allgemein gültigem Charakter: „Megathemen wie die Digitalisierung und der demographische Wandel stellen auch das Tourismusgewerbe vor immer neue Herausforderungen und Chancen.“ Auf diese Herausforderungen müsse auch die Politik reagieren, dies mit neuen Ideen und Konzepten, aber auch mit den nötigen Mitteln. Mit dem Infrastrukturprogramm und dem unlängst ausgelobten Digitalisierungswettbewerb sieht er das Land auf einem guten Weg.

Die regionale Betrachtung zeigt, dass sich 2017 in allen Reisegebieten Baden-Württembergs die Übernachtungszahlen gegenüber 2016 erhöht haben. Spitzenreiter bei den Übernachtungszuwächsen waren mit überdurchschnittlichen Raten das nördliche Baden-Württemberg (plus 3,1 Prozent), die Schwäbische Alb (plus 3,0 Prozent) und die Region Stuttgart (plus 2,4 Prozent). Auf der Schwäbischen Alb wurden im vorigen Jahr 4,5 Millionen Übernachtungen registriert. Die Zahl der Ankünfte lag bei 2,17 Millionen Gästen (plus 5,5 Prozent).

Die eher ländliche geprägte Schwäbische Alb habe bereits im zweiten Jahr in Folge das Landesergebnis übertroffen, geht das Statistische Landesamt in seinem umfangreichen Bericht, der online unter statistik-bw.de abrufbar ist, auf Details ein.

Zur Schwäbischen Alb zählt bei der touristischen Auswertung der Landkreis Tuttlingen, der mit einem Zuwachs der Übernachtungszahlen von 14,8 Prozent landesweit den Spitzenplatz belegt und in der Folge auch zum guten Ergebnis der Region maßgeblich beiträgt. Zur Schwäbischen Alb gehören außerdem der Landkreis Heidenheim (plus 4,7 Prozent), der Ostalbkreis (plus 3,9 Prozent), Tübingen (plus 1,3 Prozent), der Alb-Donau-Kreis (plus 0,9 Prozent) mitsamt dem Stadtkreis Ulm (plus 4,7 Prozent), der Alb-Donau-Kreis und der Zollernalbkreis, die mit einem Wachstum von 0,9 Prozent gleichauf liegen, sowie Reutlingen (plus 0,5 Prozent) und Teile des Landkreises Sigmaringen, der rückläufige Übernachtungszahlen schreibt. 

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