Frommern

Bühne frei für Gefühl und Wortakrobatik

06.02.2018

Valerie Lill begeisterte mit ihren selbstkomponierten Werken, in denen sie von ihrer Beziehung zu Gott und auch von ganz weltlichen Dingen erzählte.

Die Friedenskirche in Frommern war am Freitag fast bis auf den letzten Platz besetzt, als Valerie Lill mit ihrem Musikerkollegen Dirk Benner den Altarraum betrat, der für diesen Abend ihre Bühne war. Mit dem ersten Lied „Wir sollen das Leben nicht versäumen“ zeigte die Musikerin ihr musikalisches Können. Es folgten weitere Lieder mit Titeln wie „Es ist so leicht, sich das Leben schwer zu machen“, „Gewonnen und verloren“, oder „Unbesiegbar“. Wer jetzt nur der gefälligen Musik, einer Mischung aus Pop und Folk, gelauscht hätte, der hätte nur einen kleinen Ausschnitt von Valerie Lills Talenten mitbekommen. Bei ihr macht der Text die Musik und diese Texte waren es wert, ganz genau hinzuhören. Sie komponiert nicht nur ihre Lieder, sondern schreibt auch alle Texte selbst. Die Besucher in Frommern haben das mit viel Szenenbeifall honoriert.

Bühne frei für Gefühl und Wortakrobatik

© Hans-Ulrich Sontheimer

Sie erzählte musikalisch von ihrer Beziehung zu Gott: Valerie Lill in der Friedenskirche Frommern.

Zwischen den Liedern gab es „Poetry-Slams“, sozusagen Lyrik im Schnellgang. Da war der Kopf der Zuhörer gefragt, der die Worte, Sätze und Absätze zu kompletten Statements zusammenfügen musste. Hier zeigte sich die Wortakrobatik der Künstlerin, wenn sie die Hintergründigkeit der deutschen Sprache perfekt inszenierte, bis hin bis zu eigenen Wortschöpfungen wie „Kopfkinokarten“ oder „Zartbitterkalt“.

Nach der Pause gab es zu Liedern und Lyrik noch eine ordentliche Portion Gefühl. Valerie Lill erzählte aus ihrem Leben, von ihren Stärken und Schwächen und erläuterte die Lieder, die daraus entstanden sind. Ihre Beziehung zu Gott und die Kraft, die sie daraus schöpft, wurde in zahlreichen Liedern thematisiert. Beim letzten Lied „Von heute an und für immer“ sangen die Zuhörer den Refrain begeistert mit. Durch einen lang anhaltenden Schlussbeifall „erklatschte“ das Publikum mehrere Zugaben. Pastor Reinhold Twisselmann dankte in einem kurzen Schlusswort den Künstlern und bat sie, bald wieder nach Balingen zu kommen.

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