Balingen

„Die Umweltzone wirkt“

23.01.2018

von Pascal Tonnemacher

Das Regierungspräsidium berichtet: Die Stickoxidwerte liegen unter dem Grenzwert, die Maßnahmen zeigen Erfolg. Ob Balingen die Umweltzone bald los wird, ist ungewiss.

Tempo 30, Kreisverkehr in der Wilhelmstraße, Linksabbiegespur in Endingen und die Umweltzone für das gesamte Stadtgebiet: Die gemeinsamen Maßnahmen des Regierungspräsidiums Tübingen (RP) und der Stadt Balingen wirken. Das teilte das RP am Dienstag mit.

„Die Umweltzone wirkt“

© Grafik: Verkehrsministerium

Die Grafik des Verkehrsministeriums verdeutlicht den allgemeinen Trend im Land: Viele Städte – darunter auch Balingen (blau) – können die Grenzwerte im Jahresmittel einhalten.

So belaufen sich die vorläufigen Jahresmittelwerte für die Schömberger Straße in Endingen auf 34 Mikrogramm Stickoxid pro Kubikmeter Luft, für die Wilhelmstraße auf 30 Mikrogramm und für die Bahnhofstraße auf 27 Mikrogramm. 2017 lagen die Stickstoffdioxidkonzentrationen damit an allen drei Messstellen in Balingen unter dem Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg misst im laufenden Jahr lediglich am Belastungsschwerpunkt in Endingen (Schömberger Straße) an der B 27 weiter.

„Die umgesetzten Maßnahmen und damit auch die grüne Umweltzone wirken. Sie führen zu einer deutlichen Abnahme des Luftschadstoffs Stickstoffdioxid und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit der Bürgerschaft“, resümiert Regierungspräsident Klaus Tappeser.

Das RP prüft die Aufhebung

Die Jahresmittelwerte in Balingen unterschreiten den Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft nach Einführung der Umweltzone so deutlich, dass das Regierungspräsidium Tübingen (RP) eine dauerhafte Unterschreitung annimmt. „Bedeutet das, dass die Umweltzone mit lediglich einer verbleibenden Messstelle an der B 27 in Endingen in drei Jahren aufgehoben werden könnte?“, fragte Stadtrat Werner Jessen (Freie Wähler) in der Dezember-Sitzung des Gemeinderats.

Dazu gibt die Verwaltung nun bekannt: Ein solcher Fall sei dem RP bislang nicht bekannt, Aussagen zum Prozedere können deshalb noch nicht getroffen werden.

Das Ministerium prüfe die Verfahrensweise landesweit und lege sie fest. Die Stadtverwaltung selbst hält eine einzige Messstelle zur zukünftigen Beurteilung der Stickoxidwerte für ausreichend.

Dass das Land nur in Endingen messe, ist für die Stadtverwaltung nachvollziehbar und schlüssig. Ein Weiterbetrieb der Messstellen sei daher mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr erforderlich.

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