Essen/Balingen

Klappe, die Vierte: „Gallier“ verlieren auch in Essen

27.12.2017

von Joshua Windelschmidt

Die Negativserie des schwäbischen Bundesliga-Absteigers hält weiter an. Im letzten Spiel 2017 musste sich der HBW Balingen-Weilstetten gestern mit 25:27 (10:11) beim TUSEM Essen geschlagen geben.

In einem kampfbetonten und emotionalen Auswärtsspiel gegen den TUSEM Essen hat der HBW Balingen-Weilstetten die vierte Niederlage in Folge einstecken müssen. 27:25 (11:10) aus Sicht der Hausherren hieß es nach 60 Minuten.

Klappe, die Vierte: „Gallier“ verlieren auch in Essen

© Gohl

Erneut präsentierte sich der HBW Balingen-Weilstetten in den entscheidenden Situationen nicht effizient genug. Gegen die TUSEM Essen unterlagen die „Gallier von der Alb“ gestern Abend mit 25:27.

Das Jahr hätte für die „Gallier von der Alb“ nicht schlechter aufhören können. Mit drei Niederlagen aus den vergangenen drei Partien reiste das Team von Trainer Jens Bürkle nach Essen, um zwei Punkte einzufahren. Doch es sollte anders kommen.

„Wir machen in den entscheidenden Situationen einfach zu viele Fehler“, sagte ein niedergeschlagener HBW-Trainer. Vier Minuten vor Ende lagen die Balinger noch mit 25:23 in Front. „Wenn wir das 26:23 machen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass wir das Spiel gewinnen“, meinte Bürkle. Doch individuelle Fehler brachten die Schwaben auf die Verliererstraße.

„Da sind wir einfach noch nicht stressresistent genug“, konstatierte Bürkle. So kam der TUSEM auf 25:25 heran (57. Minute), was die Zuschauer in der Sporthalle „Am Hallo“ frenetisch bejubelten. Kurz vor der Schlusssirene führte Essen dann mit 26:25 – Balingen rannte nochmals mit Risiko an. Die letzten Sekunden tickten herunter, als Dennis Szczesny der Zitterpartie ein Ende setzte. Der Essener Rückraumspieler lief seinen Beobachtern davon, wurde freigespielt und nutzte die letzte Chance des Spiels zum 27:25 – und damit zum Sieg.

Klappe, die Vierte: „Gallier“ verlieren auch in Essen

Stark dagegen hielt der TUSEM Essen gestern Abend vor heimischer Kulisse gegen den HBW Balingen-Weilstetten. Für die Schwaben war die 25:27-Niederlage bereits die vierte in Folge. Foto: Gohl

„Es war ein Kampfspiel“, sagte ein erleichterter TUSEM-Trainer Jaron Siewert nach dem Erfolg und schob hinterher: „Wir hatten am Ende vielleicht etwas mehr Glück.“

In der ersten Hälfte mussten sich die Zuschauer allerdings in Geduld üben. Die Angriffe beider Mannschaften dauerten lange, nur selten gab es mal ein Durchkommen. Die Hauptbeschäftigung der Schiedsrichter bestand darin, den Arm zu heben, um das Zeitspiel anzuzeigen. Sowohl die Deckung des TUSEM als auch die der Gäste agierte hochkonzentriert und packte bei jeder Gelegenheit zu.

Irgendwann musste der Abschluss aber her, was zunächst dem HBW besser gelang. Die „Gallier von der Alb“ lagen nach fünf Minuten mit 3:1 in Front. „Wir kommen wie schon in den Spielen zuvor gut in die Partie rein“, sagte Bürkle. Kurz vor dem Seitenwechsel wendete sich aber das Blatt. Dank einer sehr disziplinierten und aggressiven Abwehr hielt der TUSEM seine Gegner vom eigenen Tor fern und spielte mit viel Tempo.

Rückraumspieler Justin Müller hatte immer eine Idee und bediente seine Mitspieler mustergültig. Der Erstliga-Absteiger bemühte sich, schnell wieder in die Spur zu finden. Immer wieder dirigierte Martin Strobel das Geschehen, aber die Essener waren darauf gefasst. Zur Pause stand eine verdiente 11:10-Führung für die Heim-Sieben.

Dem HBW tat die Pause gut, denn er schraubte das Tempo zu Beginn der zweiten Hälfte deutlich hoch. Nach 36 Minuten lagen die Balinger wieder vorne – mit 13:12. Doch die Hausherren glichen prompt aus. Beim Stand von 20:18 (48.) sah es so aus, als ob die Gäste davonziehen könnten, sie verpassten aber die Möglichkeit, sich weiter abzusetzen. So blieb der TUSEM im Spiel und das nutzte er.

Mit viel Kampf, Ruhe und der nötigen Cleverness marschierten die Essener durch die Schlussphase und sorgten dafür, dass Balingen nervös wurde. Am Ende zu nervös, denn es waren die kleinen, aber entscheidenden Fehler zu viel für den HBW.

„Wir haben es nicht geschafft, in der ersten Halbzeit Tempo ins Spiel zu bringen und im zweiten Durchgang haben wir es versäumt, uns entscheidend abzusetzen. Wir haben Essen die Chance gegeben zurückzukommen“, ärgerte sich Bürkle nach dem Spiel und ergänzte: „Am Ende war es eine Mischung aus Pech und Unvermögen.“

 

TUSEM Essen – HBW Balingen-Weilstetten: Teams & Tore

TUSEM Essen: Bliß (1. – 47. und ab 55. Minute, 20 Gegentore/6 Paraden), Mangold (47. – 55., 5/1); Szczesny (7), Müller (6), Beyer (3), Ridder (3), J. Ellwanger (2), Roosna, Wöss (2), Kintrup (1), Käßler (1), Skroblien (1), Zechel (1), Seidl, Hegemann, L. Ellwanger.

HBW Balingen-Weilstetten: Mrkva (1. – 60., 27 Gegentore/9 Paraden), Maggaiz (n.e.); Spohn (6), Nothdurft (4), Schönningsen (4), Friedrich (3), G. Thomann (3), Wagner (3), Schoch (1), Strobel (1), Foth, Flohr, Gretarsson, Hausmann, Runarsson.

Schiedsrichter: Kern/Kuschel (Bellheim/Hagenbach).

Zuschauer: 2218.

Spielfilm: 1:1 (4.), 1:3, 3:4, 4:5 (16.), 5:7, 6:8, 8:8 (28.), 11:10 – 12:11 (35.), 13:13, 15:15, 18:20 (47.), 20:20, 20:22, 25:25 (58.), 27:25.

Zeitstrafen: 8:14 Minuten (Skroblien, Kintrup, Hegemann, Szczesny – Schoch/2, Strobel/2, Hausmann, Foth, Wagner).

Siebenmeter: 0:2/0 (Gretarsson und G. Thomann scheitern an Bliß/29. und 34.).

Nächstes Spiel: HBW Balingen-Weilstetten – VfL Eintracht Hagen (7. Februar, 20.15 Uhr, SparkassenArena).

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