28.11.2017
Leserbrief
Manchmal stinkt es mir gewaltig
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Mal riecht es nach Reifenqualm, mal nach Müllkippenbrand, sehr oft auch nach Fäkalien diversester Art. Nun musste ich mir erklären lassen, dass da ein Weltkonzern weiter westlich gar tüchtig am Heizen sei, um unseren Kalk vom Plettenberg thermisch zu zersetzen und daraus, unter Beigabe von Ölschiefer aus dem Dormettinger Tagebau, diesen hochbegehrten Baustoff Zement zu produzieren. Dadurch werden Kalk und Lias alpha immer weniger, aber das Geld in den Taschen dieser Produzenten von Zement und Abgasen immer mehr. Wäre doch mal interessant zu wissen, wie man anderswo in Europa mit solchartigem Landschafts-, Ge- oder Verbrauch umgeht, etwa in der Schweiz. Schon beim Bau des Albstollens hatten die Mineure öfters Schweißperlen auf der Stirn, weil sie nicht wussten, wie der Berg auf diese einschneidenden Bohrungen reagiert. Aber jenes war gegen das, was mit dem Plettenbergmassiv geschehen soll, ein wahrer Klacks. Dieses Gebirge nennt sich zwar Massiv, ist es aber mitnichten. Und wenn das so weitergeht, wird die gesamte Geohydrologie dieses Raumes zerstört sein. Doch - o Wunder!, dann gibt es ja wieder neue Arbeitsplätze: Abräumindustrie und Dämmebau. Aber zu letzterem braucht man, Treppenwitz der Hintergeschichte, hauptsächlich eines: Zement.
Wilhelm Isert
Hainbuchenstraße 2
Balingen
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