Musik und Poesie in perfektem Einklang

22.11.2017

von Anne Retter

Die Stadtkapelle Tailfingen widmete sich voll und ganz dem Thema der Literaturtage. So wechselten die Musiker immer wieder bravourös die Seiten.

S chon im Foyer des Thalia-Theaters wurden die Besucher mit liebevoller Dekoration empfangen: Gemütliche Herbststimmung und zu Noten gefaltete Bücher integrierten die Themen des Abends. Das Konzert der Jugendkapelle und des Großen Orchesters hielten, was die Gestaltung versprach. Musikalisch wechselten die Mitglieder der Stadtkapelle Tailfingen immer wieder die Seiten. Mal aufregend, dann wieder zum Träumen einladend, bestritten sie einen vielseitigen Samstagabend.

Musik und Poesie in perfektem Einklang

© Anne Retter

Vielseitiges musikalisches Programm: Unter der Stabführung von Markus Koch bestritt das Große Orchester den zweiten Teil des Konzertabends im Thalia-Theater.

Jugend macht den Anfang

Unter Leitung von Thomas Uttenweiler oblag die Eröffnung des Konzerts der Jugendkapelle. Der „Big Sky Ouverture“ von Philip Sparke folgte das bekannte „The Phantom of the Opera“. Es wurde aber nicht nur musiziert: Als Erzähler steuerte Uwe Wagner, der sich sonst in erster Linie um die Zöglinge des Vereins kümmert, den „poetischen“ Teil bei. Durch die Projektion passender Bildmotive auf eine seitlich von der Bühne platzierte Leinwand unterstrichen die Musikanten jeweils die Stimmung des Stücks. Sabrina Neumann, die als Moderatorin durch den Abend führte, vermittelte kompetent die Hintergrundinformationen. „The Lord of the dance“ folgte als drittes Stück des Jugendorchesters, dann das schwungvolle „Port o’call”, das eigens für junge Orchester geschrieben wurde.

„Mit der Auswahl dieses Stückes möchte Thomas Uttenweiler unterstreichen, was für eine starke Anlaufstelle die Jugendkapelle ist”, erläuterte Sabrina Neumann. Als letztes Stück spielten die Nachwuchsmusiker dann „See you” von Otto M. Schwarz – durchaus mit Hintergedanken: Uttenweiler gibt den Taktstock zum Jahresende an seinen Nachfolger Alain Wozniak ab. Der ihm gewidmete musikalische Abschiedsgruß klingt beschwingt, positiv und ein bisschen nostalgisch. Als Zugabe spielte die Jugend „You raise me up“ im Arrangement von Michael Brown, zu dem Erzähler Uwe Wagner den deutschen Text las. Bereichert wurde der Auftritt auch durch Ellen Burkhart, die einen Gesangspart beisteuerte.

Damit ging es in den zweiten Teil des Konzerts: Das Große Orchester unter Stabführung von Markus Koch war an der Reihe. Mit dem vier Sätze umfassenden „Puszta“ von Jan van der Roost wurde das Publikum in einen wilden, fernen Landstrich entführt. „Hymn of the Highlands“ von Philip Sparke schlug eine neue Seite im musikalischen Reiseführer der Tailfinger Stadtkapelle auf. Nach einer Pause legte das Orchester mit Jacob de Haans „Oregon“ und dem wohlbekannten „Bohemian Rhapsody“ nach. Es folgten „Granada“ und der Swingklassiker „On the sunny side of the street“, das durch Harry Kempf als Sänger zusätzlichen Pepp erhielt. Das begeisterte Publikum, das im fast ausverkauften Thalia-Theater durchgängig viel Applaus gespendet hatte, ließ sich auch zum Schluss nicht lumpen.

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