Balingen

„Wenn man keinen Spaß mehr hat, dann hat es keinen Sinn“

17.11.2017

von Pascal Tonnemacher

Hansi Hinterseer spricht im ZAK-Interview über seinen Auftritt in Balingen Ende Februar, seine Karriere und die Zukunft.

Weltklasse-Sportler, Schauspieler, Moderator . . . Der ZOLLERN-ALB-KURIER präsentiert Hansi Hinterseer und das Tiroler Echo: Der Schlagerstar kommt 28. Februar 2018 mit seinem neuen Album „Für mich ist Glück“ in die Balinger Volksbankmesse. Karten gibt es in den Geschäftsstellen des ZOLLERN-ALB-KURIER (für Abonnenten zum vergünstigten Preis).

„Wenn man keinen Spaß mehr hat, dann hat es keinen Sinn“

Hansi Hinterseer. Foto: Chris Singer

Herr Hinterseer, wenn man wie Sie in Kitzbühel wohnt, wo macht man denn dann noch gerne Urlaub?

Hansi Hinterseer: Ich gehe gerne an die Côte d'Azur. Aber nur zehn Tage lang, dann muss ich wieder heim in die Berge (lacht). Das Meer ist was Besonderes und Wunderbares.

Sie kommen Ende Februar nach Balingen. Haben Sie Verbindungen hier her auf die Schwäbische Alb?

Hinterseer: Für Auftritte und auf Tour war ich schon mehrfach dort zu Gast.

Auch in Balingen haben wir einen Schlagerstar: Oliver Thomas. Sagt der Ihnen was?

Hinterseer: Natürlich, man kennt sich. Der macht das super, großartig. Er geht seinen Weg und ist ein toller Typ. Man kommt leider nur zu wenig zusammen, weil jeder auf seiner Tour ist.

Ihr neues Album und auch ihre Musik generell ist ja überaus positiv geprägt. Wie wird man denn privat mal Stress oder Ärger los, wenn man nur Gute-Laune-Lieder macht?

Hinterseer: Ich habe kein Problem damit. Es gibt ab und zu eine Zeit, wo es nicht gut läuft, das ist klar. Aber wie Sie sagen, ich wohne in einer wunderbaren Gegend. Das tut mir gut. Ich sportel gerne, gehe raus in die Natur, eine Runde laufen, dann sieht die Welt ganz anders aus.

Sie waren ja mal ein sehr erfolgreicher Leistungssportler. Profitieren Sie da als Künstler auf Tour davon?

Hinterseer: Ich glaube schon. Das ist eine gute Basis. Ich mache Sport seit der Kindheit und das ist ein gutes Fundament. Bewegung tut mir gut und da höre ich auf meinen Körper. Sagen wir so: Man darf nicht einschlafen, muss dran bleiben. Konditionell bringt das auf jeden Fall was auf Tour.

Muss ein so erfolgreicher Künstler und Mensch wie Sie noch touren – oder machen Sie das aus Spaß an der Freude?

Hinterseer: Spaß und Freude sind immer dabei. Wenn man keinen Spaß mehr hat, dann hat es keinen Sinn, ob man jetzt Journalist ist oder Fachangestellte. Freude muss dabei sein. Und beim Singen, wenn du auf der Bühne stehst und dir passt's net. Das spüren die Fans und würden sich sagen: „Hoppala, was ist da los?“ Das kann es ja nicht sein. Ab dem Zeitpunkt, wo es keinen Spaß mehr macht, sollte man sagen: Das war's.

Was würden Sie nach Ihrem Karriereende gerne machen?

Hinterseer: Ich habe im Leben so viel erreicht. So viele schöne Sachen machen dürfen. Ich hatte Glück im richtigen Moment am richtigen Ort gewesen zu sein und als Musiker bin ich jetzt schon 25 Jahre dabei. Klar kommt irgendwann die Zeit, wo's nicht mehr geht. Es ist wie im Sport, da muss man sagen: Schön war's. Was dann danach kommt, muss man sehen. Es gibt schon was anderes. Aber das ist für mich noch kein Thema.

Gab es jemals Vorgaben, die Sie zu erfüllen hatten oder durften Sie schon immer der Hansi Hinterseer sein, der Sie sein wollten?

Hinterseer: Es ist eine Glückssache gewesen, dass ich's immer sein durfte: ob Spielfilme, ob Musikrichtung. Das ist nicht so selbstverständlich. Da habe ich aber auch selber ganz klare Vorstellungen und mach nur das, was zu mir passt und womit ich mich wohlfühl'. Im Sport hat man klare Vorgaben, muss Leistung bringen und Maßstäbe erfüllen. Beim Singen auch, aber andere. Das kommt mehr aus dem Bauch heraus.

Schaut man sich Helene Fischer beispielsweise an, erreicht diese auch die 20- bis mindestens 50-Jährigen. In welchem Alter ist denn die Mehrzahl ihrer Fans?

Hinterseer: Das sind schon Ältere und viele Junggebliebene, die mich in den vergangenen Jahren begleitet haben. Wir sind den Weg zusammen gegangen. Und neue sind hinzugekommen. Dabei sind auch viele Junge, die die Musik mögen. Ich halte aber nichts von Schubladendenken. Es ist eine Ehre, wenn man die Fähigkeit hat, Musik zu machen für Menschen. Da sollte man keine Einteilungen machen. Musik bewegt viele Menschen, von jung bis alt. Wenn man da dabei sein darf: umso schöner.

Weltklasse-Skifahrer, Schauspieler, Entertainer, . . . Wenn Sie sich entscheiden müssten, was hätten Sie gerne ihr Leben lang gemacht?

Hinterseer: Das geht net. Ich habe meine Zeit mit allem gehabt. Ich will die Zeit als Sportler nicht missen müssen, auf meine Musik nicht verzichten müssen. Später, durch meine Bekanntheit, habe ich dann die Chance bekommen auch zu schauspielern. Das alles würde ich nicht missen wollen.

Sie sind also zufrieden damit, wie es gelaufen ist?

Hinterseer: Ich kann mich nicht beklagen, würde ich sagen (lacht). Jetzt geht's erst richtig los!

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