Zum Tode von Walter Gscheidle

Der Name Walter Gscheidle bleibt untrennbar mit der Volksbank Heuberg verbunden. In seiner 32-jährigen Vorstandstätigkeit hat er die Entwicklung des Geldinstituts mit hohem persönlichen Einsatz nachhaltig geprägt. So stieg unter seiner Verantwortung die Mitarbeiterzahl von zehn auf 38 in acht Bankstellen, die Bankbilanz wuchs von zwölf auf 155 Millionen Euro.

Walter Gscheidle ist zusammen mit vier Geschwistern in Unterdigisheim aufgewachsen. Seine Eltern betrieben eine kleine Landwirtschaft. Zielstrebig ging er schon in jungen Jahren seinen Weg. Um den Besuch der Höheren Handelsschule finanzieren zu können, verkaufte er Blumenzwiebeln und trug Zeitungen aus. 1972 schloss er seine Lehre bei der Deutschen Bank in Ebingen erfolgreich ab. Ein Jahr später wechselte er zur Meßstetter Bank, wo er sich schnell zum Kreditspezialisten etablierte. Außerdem war er für die Ausbildung zuständig.

Mit 28 Jahren wurde er zum Direktor ernannt. Dank seines unternehmerischem Weitblicks und seiner großen Visionen machte er die Bank zu dem, was sie heute ist. Zu den Meilenstein gehörten sicherlich die zig Neu- und Umbauten. 1982 war die Meßstetter Bank eine der ersten Banken Deutschlands, die einen Geldausgabeautomaten in Betrieb nahm. Einige Jahre später führte Walter Gscheidle die sogenannten Inselberatungen ein. Die herkömmlichen Schalter hatten ausgedient. 2006 erhielt das Unternehmen als erste Bank im Zollernalbkreis das Zertifikat „Geprüfte Kundenberatung in der Baufinanzierung“. Gegenüber seinen Mitarbeitern zeigte sich Walter Gscheidle immer großzügig und ließ sie am wirtschaftlichen Erfolg teilhaben.

Am 1. Oktober 2011 begann für Walter Gscheidle die Phase der Altersteilzeit. Bei seiner Verabschiedung wurde ihm mit der Raiffeisen-Schulze/Delitzsch-Medaille die höchste Ehrung des baden-württembergischen Genossenschaftsverbandes verliehen. Er überraschte die Meßstetter mit einem Abschiedsgeschenk: Vor der Bank ließ er eine Sitzbank errichten.

Auch abseits seiner Tätigkeit bei der Volksbank Heuberg war Walter Gscheidle ein wahrer Aktivposten. Er leitete einige Jahre den HGV Meßstetten und führte die Kassengeschäfte in der Herzgruppe Heuberg, bei der Jägergemeinschaft Zollernalb und beim HGV. In jungen Jahren gehörte Gscheidle zu den besten Tontaubenschützen Baden-Württembergs.

Walter Gscheidle wird als liebenswerter und beispielhafter Mensch in Erinnerung bleiben. Das besondere Mitgefühl gilt seiner Familie. Dazu zählen Ehefrau Hilde, die beiden Kinder, vier Enkelkinder und die Geschwister. Die Trauerfeier findet heute Nachmittag um 14 Uhr in der Aussegnungshalle in Meßstetten statt.