Stetten a.k.M.

Reformen und neue Strukturen sorgten für stürmische Zeiten

13.10.2017

von Susanne Grimm

Im Beisein von über 100 Gästen wurde Hartmut Keßler, langjähriger Leiter des Stettener Bundeswehrdienstleistungszentrums, in den Ruhestand verabschiedet. Mit Fotostrecke.

Reformen und neue Strukturen sorgten für stürmische Zeiten

© Susanne Grimm

Eine Baumscheibe mit dem Umrissen des Übungsplatzes erinnert Hartmut Keßler (links) an seine Zeit als Behördenleiter. Truppenübungsplatzkommandant Uwe Eckbrett überreichte das Präsent.

Die Verabschiedung nahm die Vizepräsidentin des Bundesamts für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, Hedwig Hoffmann, vor. Im Rahmen dieses Festaktes, der von einem Quintett des Collegium Musicale mitgestaltet wurde, erfuhr Oberregierungsrat Hartmut Keßler Ehrungen und Danksagungen von vielen Seiten.

Hedwig Hoffmann bezeichnete die große Anzahl an Gästen „als Wertschätzung für Hartmut Keßler, aber auch des BwDLZ“, das Keßler wie kaum ein anderer geprägt habe. Insgesamt 13 Jahre lang habe Keßler diese Dienststelle durch stürmische Zeiten geleitet. Einst hieß sie Standortverwaltung, mit den Umstrukturierungen der Bundeswehr entwickelte sie sich zum Dienstleistungszentrum mit einem wesentlich größeren Aufgabenspektrum und neuer Organisationsform. Keßler ging in seiner Abschiedsrede auf diesen Wandel ein, der mit erheblichen Änderungen auch in der Zusammenarbeit einher ging.

Sein Werdegang bis zum Leiter des BwDLZ in Stetten a.k.M. hat ihn unter anderem zu den Standortverwaltungen Pfullendorf und Sigmaringen geführt. Da beide aufgelöst wurden, sei ihm ein Ruf vorausgeeilt: „Überall wo ich hinkomme, wird anschließend zugemacht.“ Bevor er nach Stetten a.k.M. kam, war er an das Kreiswehrersatzamt Ravensburg versetzt worden mit der Folge: „Ja sie hören richtig, auch diese Dienststelle gibt es inzwischen nicht mehr“, sagte er schmunzelnd. Im Jahr 2004 kam Keßler schließlich nach Stetten, wo ebenfalls Standortschließungen und neue Organisationsformen an der Tagesordnung gewesen seien. Bedingt durch die Schließungen sei er zeitweise Leiter zweier Behördenzentren gewesen, nannte er neben Stetten a.k.M. auch Immendingen.

Hier fiel ihm die Aufgabe zu, mit Daimler-Benz – das Unternehmen möchte auf dem ehemaligen Militärgelände eine Teststrecke bauen – einen geordneten Übergang zu erarbeiten. Als besondere Herausforderung benannte Keßler die Unterstützung in der Flüchtlingskrise durch die Behördenmitarbeiter. „In Rekordzeit wurden mit unbändigem Einsatz Liegenschaften für die Unterbringung hergerichtet.“ Bis heute sei der technische Betrieb in Händen von Mitarbeitern des BwDLZ, was in der Öffentlichkeit so gut wie nie Erwähnung gefunden habe.

Keßler zollte seinen Mitarbeitern Respekt und Anerkennung: „Das ist alles nur möglich, wenn man Mitarbeiter hat, die mit einem durch dick und dünn gehen!“ Truppenübungsplatzkommandant Oberstleutnant Udo Eckbrett, der mit Keßler zwölf gemeinsame Arbeitsjahre an einem Standort gemeinsam hat, würdigte dessen umfangreiches Arbeitsfeld und die gedeihliche Zusammenarbeit. Mit Blick auf seine frühen Dienstjahre als Soldat tat er vor einem amüsierten Publikum kund, was in militärischen Kreisen jener Zeit über die Standortverwaltung (StOV) gesagt wurde: „Die StOV ist der Feind im Frieden.“ In seiner trockenen Art empfahl Eckbrett augenzwinkernd dem künftigen Pensionär – „weil Männer Führung brauchen“ – sich in die häusliche „gmbh“ (geh mal, bring mal, hol mal) der Ehefrau zu begeben. Zum Abschied bekam Keßler die Scheibe eines auf dem Truppenübungsplatz gewachsenen Baumes mit den Umrissen des Übungsplatzes.

Forstdirektor Dr. Dietmar Götze verabschiedete Keßler mit einem Ständchen der Jagdhornbläser. Er bezeichnete den Scheidenden als Teil des „Dreigestirns des Truppenübungsplatzes“, zu dem der Kommandant des Platzes und der Leiter des Bundesforstbetriebs gehöre. „Durch den offenen und freundschaftlich Umgang zwischen uns drei Dienststellenleitern konnten wir über 13 Jahre lang Hand in Hand an der Zukunft dieses Standortes und des Übungsplatzes arbeiten.“

Für Bürgermeister Maik Lehn und die Gemeinde Stetten a.k.M. sei Hartmut Keßler immer ein wichtiger und verlässlicher Partner gewesen. Lehn verabschiedete den Naturliebhaber und Radfahrer mit einem Bildband der Region.

Fotostrecke
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