Bilanz und Leistung stimmen beim HBW

10.10.2017

von Marcus Arndt

Die Bergischen Löwen dominieren weiter im Bundesliga-Unterhaus. Im achten Spiel gelang den Westdeutschen der achte Sieg. Überraschend patzte der VfL Lübeck-Schwartau und die SG BBM Bietigheim, welche auswärts deutlich verloren haben.

Die Rochaden im Klassement sind ein Fingerzeig für die kommenden Wochen. Der BHC führt weiter souverän. Auf Löwenjagd macht sich ein Quintett – darunter sind nach drei Siegen in Serie auch die „Gallier von der Alb“.

Bilanz und Leistung stimmen beim HBW

© Lehmann

Kapitän Martin Strobel (im Bild) und seine Teamkollegen machten in Hildesheim ein gutes Spiel und kletterten auf den vierten Tabellenplatz.

Achtes Spiel, achter Sieg – die Bilanz des Fusionsklubs aus Solingen und Wuppertal ist beeindruckend. Beim kriselnden Ex-Erstligisten ThSV Eisenach setzten sich die Bergischen mit 25:21 durch. BHC-Trainer Sebastian Hinze zeigte sich zufrieden: „Wir haben das Spiel verdient gewonnen, weil wir sehr diszipliniert und mit einer guten Abwehrleistung gespielt haben. Zudem haben wir von Rhythmusproblemen von Eisenach profitiert.“ Ohne Zweifel: Es läuft nicht rund bei den Ostdeutschen, welche weiterhin einen Abstiegsplatz belegen.

Während die Wartburgstädter nach sieben Niederlagen in Folge auf die Trendwende hoffen, festigte der Bundesliga-Absteiger die Tabellenführung, liegt zwei Zähler vor der HSG Nordhorn-Lingen (28:20 gegen Wilhelmshaven) und dem TV Emsdetten (25:24 in Aue/beide 14:2 Punkte). Auf den vierten Platz verbesserte sich der HBW Balingen-Weilstetten (13:3) nach dem souveränen 32:26-Sieg in Hildesheim. In Durchgang eins taten sich die Schwaben noch schwer, bauten die 14:12-Pausenführung aber nach dem Seitenwechsel konsequent aus. In 17 Minuten nach dem Wiederanpfiff gelangen den Niedersachsen gerade einmal drei Treffer – und beim 25:15 war die Partie längst entschieden. „Wir haben richtig gut gespielt. Es hat alles geklappt, worauf wir uns konzentriert haben. Mit unserer Abwehr haben wir Hildesheims Spiel zerstört. Im Angriff waren wir sehr diszipliniert und von allen Positionen gefährlich. Martin Strobel und Lars Friedrich haben das sehr gut gemacht“, bilanzierte HBW-Kom-mandogeber Runar Sigtryggs?son zufrieden, welcher nach der Zehn-Tore-Führung kräftig auf der Platte rotieren ließ, „damit sich jeder zeigen kann.“ Sein Gegenüber Gerald Oberbeck haderte hingegen. „Es bringt uns nichts, wenn man uns lobt, weil wir gegen die starken Teams der Liga lange mithalten. Denn, wenn wir solche Fehler wie heute in den wichtigen Spielen gegen die Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt machen, werden wir dort nicht gewinnen“, mahnte der Eintracht-Trainer, „wir müssen unsere Fehler jetzt dringend reduzieren und mit voller Konzentration in die nächsten Spiele gehen.“

Nach der fünften Niederlage in dieser Spielzeit trennen die Eintracht nur noch zwei Zähler von den Abstiegsplätzen, obwohl aus dem hinteren Tabellendrittel einzig Schlusslicht Eintracht Hagen – mit dem ersten Saisonsieg (29:26 gegen Rhein Vikings) – und auch die HG Saarlouis punkten konnten. Mit 25:17 fegten die Saarländer den bisherigen Tabellenzweiten VfL Lübeck-Schwartau von der Platte. „Das war eines der besten Spiele, seit ich hier Trainer bin“, sagte Jörg Bohrmann nach dem Erfolg über den Aufstiegs?aspiranten. Die 3:2:1-Deckung schmeckte dem Topteam aus dem Norden überhaupt nicht. Keiner seiner Spieler, so der Übungsleiter des VfL, Torge Greve, habe das abrufen können, was sie hätten abrufen sollen, weil das die HG Saarlouis einfach nicht zugelassen habe.

Komplettiert wurde der achte Spieltag in Hamm, Würzburg, Dessau und Dresden, wo es für die Gäste nichts zu holen gab. Mit 35:19 demontierten die Westfalen den Tabellennachbarn SG BBM Bietigheim. Auch die Wölfe aus Rimpar (30:23 gegen Konstanz) und Elbflorenz (29:25 gegen Coburg) siegten ungefährdet. Erst 21 Sekunden vor Spielende sorgte Libor Hanisch in Dessau für die Entscheidung, netzte gegen TUSEM Essen zum 31:29.

 

Hagen beendet Durststrecke

Der Befreiungsschlag ist geglückt, der erste Saisonsieg des VfL Eintracht Hagen in der 2. Bundesliga ist perfekt. Gegen Mitaufsteiger HC Rhein Vikings, in der vergangenen Runde als Neusser HV Meister in der 3. Liga West, setzte sich die Mannschaft von Trainer Niels Pfannenschmidt im Duell zweier ersatzgeschwächter Kontrahenten eindrucksvoll durch, gewann am Ende mit 29:26. „Uns fällt ein Stein vom Herzen. Wir haben jetzt zwei Punkte, sind in der Saison angekommen“, bilanzierte ein sichtlich gelöster Trainer Niels Pfannenschmidt nach dem Schlusspfiff.

Gebrauchter Tag für die HSG Konstanz: Bei den Rimpar Wölfen musste sich die Bodensee-Truppe mit 23:30 geschlagen geben. Bereits zur Pause lagen die Franken mit 17:9 vorne. „Wir haben die erste Halbzeit klar verloren, weil wir keinen Zugriff in der Deckung gefunden haben“, erklärte Andre Melchert, Sportlicher Leiter der HSG. Nach einem Sieg aus acht Spielen sind die Badener, welche am Samstag beim TV Emsdetten ran müssen, auf den vorletzten Tabellenplatz zurückgefallen. Allerdings liegt Konstanz nur zwei Zähler hinter den Rhein Vikings, die 16. sind.ar

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