Rosenfeld

Rosenfelder Pfadfinder sagen Maita bassa

20.09.2017

von Alina Schlotter

Eine Gruppe des VCP Rosenfelds reiste im August im Rahmen einer internationalen Jugendbegegnung nach Simbabwe und kehrte mit unvergesslichen Eindrücken zurück.

Nachdem im vergangenen Jahr sieben simbabwische Pfadfinder an deutschen Landeslager teilnahmen und danach in Rosenfeld weilten, stand dieses Jahr der Rückbesuch an. Am 12. August machten sich fünf Pfadis auf in Richtung Simbabwe – einem den Pfadfindern bisher unbekannten Land nördlich von Südafrika. Die zweiwöchige Rundreise bestand aus vier großen Zielen: Die Viktoriafälle, Bulawayo, Masvingo und Harare. Bei jedem Stopp wurden die Rosenfelder von der regionalen Pfadfindergruppe begrüßt und begleitet.

Rosenfelder Pfadfinder sagen Maita bassa

© Privat

Die Pfadfinder des VCP Rosenfelds erlebten mit ihren Stammesbrüdern aus Simbabwe in deren Heimatland zwei unvergessliche Wochen mit zahlreichen Begegnungen.

Beim Besuch der berühmten Viktoriafälle gab es durch die Kondensation des Wassers den einzigen Regen während des zweiwöchigen Aufenthalts. Einmal über die Brücke spaziert, waren die Reisenden im Nachbarland Sambia.

Der nächste Halt führte sie in das Herz des Matobo-Nationalparks, wo sie im Gordon Park übernachteten, einem Camp, indem schon der Gründer der Pfadfinder Baden-Powell vor über 100 Jahren seine Spuren hinterließ. Geführt von einem Ranger lernten die Besucher die afrikanische Flora und Fauna genauer kennen. Affenbrotbäume sowie Granitfelsen schmückten die Landschaft. Es gab viele wilde Tiere zu sehen. Die vom Aussterben bedrohten Breitmaulnashörner werden 24 Stunden von Wildhütern beobachtet, um sie vor Wilderern zu schützen.

Daher konnten die Pfadfinder eine wilde Nashornfamilie auffinden, von der sie mit einem atemberaubendem Gefühl nur zwei Meter entfernt standen. Die Abende klangen meist am Lagerfeuer bei simbabwischen Liedern und Tänzen aus. Zum Essen gab es sowohl traditionelle simbabwische Küche, die hauptsächlich auf Mais basiert, aber auch Flädlesuppe und Bratkartoffeln wurden zusammen gekocht. Der eine oder andere versuchte sich auch mal am Verzehr von Insekten wie der Mopane-Raupe, die im südlichen Afrika gerne verspeist wird.

Am Fuße des UNESCO-Kulturerbe „Groß Simbabwe“ schlugen die Rosenfelder das nächste Zeltlager mit den Masvingo Pfadfindern auf. Vom 11. bis 15. Jahrhundert war die heutige Ruinenstadt das politische Machtzentrum des damals herrschenden Monomotapareichs, das seinen Reichtum Rinderzucht, Goldgewinnung und Fernhandel zu verdanken hatte. Groß Simbabwe bedeutet so viel wie „Großes Steinhaus“ und ist eine der größten und ältesten Steinbauten Afrikas. Nachdem Simbabwe bis zu seiner Unabhängigkeit 1980 als britische Kolonie „Südrhodesien“ galt, wurde das Wahrzeichen „Groß Simbabwe“ zum Namensgeber des Landes.

Die Gastgeber legten viel Wert darauf, ihren neuen Freunden die Vielfältigkeit ihres Landes zu zeigen, so lernten diese einerseits das Stadtleben mit seinen belebten Märkten, aber auch die ruhige, ländliche Gegend kennen. Einmal tauchten die Rosenfelder einen Tag lang in den traditionellen Alltag ein, indem sie den Acker pflügten, Mais mahlten, die Kühe melkten, Mahlzeiten zubereiteten und simbabwische Rituale kennenlernen durften.

Zu guter Letzt traf das Quintett in der Hauptstadt Harare die Pfadfinder, die im Vorjahr in Rosenfeld gewesen waren. Dabei wurde das Erlebte reflektiert und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede des deutschen und simbabwischen Alltags verglichen. Begeistert unterstützten die deutschen Pfadfinder außerdem Projekte für arbeitslose Jugendliche. Ein Projekt beschäftigt sich mit der Restauration von geschlossenen Schwimmbädern. Als zweites Projekt eröffnete der Initiator, ein Pfadfinder aus der Gruppe, ein Videozentrum zur Beschäftigung und Kommunikation von Jugendlichen.

Ohne die Möglichkeit einer internationalen Jugendbegegnung hätte sich dieser Traum für die Pfadfinder wohl nie erfüllt. Ihr Dank galt deshalb dem Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend, der Stiftung Mensch der Sparkasse Zollernalb, das Jugendnetz Zollernalb und den Freundeskreis des VCP Rosenfelds, die die Reise mitfinanziert haben. Diesen Institutionen sagten die Pfadfinder „Maita bassa“, was Danke auf Shona heißt.

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