Albstadt-Tailfingen

Leas Traum soll Wirklichkeit werden

16.09.2017

Zum elften Mal führte der Tennisclub Tailfingen ein Benefizturnier durch.

Nahezu 70 tennisbegeisterte Spieler hatten sich zur Teilnahme angemeldet. Stolz vermeldete die Präsidentin des Clubs, Sibylle Mauthe-Mayer, dass auch die Zahl der teilnehmenden Tennisvereine in diesem Jahr gestiegen war. Neben dem TC Tailfingen selbst lagen Meldungen aus den Clubs aus Lautlingen, Meßstetten, Ebingen und Onstmettingen vor.

Leas Traum soll Wirklichkeit werden

© Privat

Lea Haußer mit Schwester Milena und Eltern sowie Präsidentin Sibylle Mauthe-Mayer (Zweite von rechts).

Ins Leben gerufen hatte das Turnier die Vorsitzende, als sie im Jahre 2007 ihr Amt antrat und eine Möglichkeit sah, Vereinigungen oder Einzelpersonen finanziell zu unterstützen, damit Träume verwirklicht werden können. So ist das Schöne am Wettbewerb, der sich über Stunden hinzieht, dass es keine sportlichen Sieger gibt.

Ohne Erfolgsdruck werden aus Spaß am Tennissport Spiele absolviert, in halbstündigem Wechsel spielen weniger gute Akteure gegen ganz gute, Frauen gegen Männer, Junge gegen Alte. Ein Ziel liegt allen Matches zugrunde: den guten Zweck zu unterstützen, wie der sportliche Leiter und Vereinstrainer Markus Spieler betont.

Insgesamt gab es natürlich auch in diesem Jahr eine Gewinnerin, ohne dass sie auf dem Tennisfeld gestanden hätte. Es war die 11-jährige Lea Haußer, die mit glänzenden Augen das Geschehen verfolgte und trotz ihres Handicaps Lebensfreude und Lebensmut ausstrahlt. Das Mädchen sitzt im Rollstuhl und hat seit ihrem Säuglingsalter eine durch einen Virus hervorgerufene Quetschung im Rückenmark, eine äußerst seltene, Krankheit, die auch namhafte Ärzte noch immer vor ein Rätsel stellt.

Natürlich kämpfen die Eltern Alexandra und Sven Haußer mit vielen Schwierigkeiten, damit Lea ein annähernd normales Leben führen kann. Ein Treppenlift im Haus musste eingebaut, ein E-Rollstuhl neben dem herkömmlichen Rollstuhl beschafft werden. Nicht für alle Kosten steht dabei die Krankenkasse gerade.

Doch das Ehepaar Haußer hat zusammen mit ihrer Tochter die Gegebenheiten angenommen und bieten Lea eine Umgebung, die passt. Zu dieser gehört auch die 10-jährige Milena, die für Lea nicht nur Schwester, sondern auch Freundin und Helferin ist.

An Freunden mangelt es Lea ohnehin nicht. Mit eine Rolle dürfte dabei auch spielen, dass das Mädchen schon von Anfang an in den Kindergarten und die Grundschule integriert war und dies sicherlich auch in der Schlossberg-Realschule, die sie seit Beginn des Schuljahres besucht, sein wird.

Lea träumt von einer Reittherapie, die es aber in der näheren Umgebung offensichtlich nicht gibt. Zu wünschen wäre ihr, dass die Eltern auf der Suche nach einem passenden Reiterhof fündig werden könnten. Aber auch ohne die Therapie ist der Erlös aus dem Turnier – Startgeld, Tombola und Spenden zweier überregionaler Banken und eines bekannten Tailfinger Sportgeschäftes – gut angelegt.

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