Balingen

Schwache Schwaben kassieren Klatsche

16.09.2017

von Marcus Arndt und Ralph Bilek

Der HSC Coburg beendete die Erfolgsserie des HBW Balingen-Weilstetten im Bundesliga-Unterhaus abrupt. Mit 25:32 unterlagen die „Gallier von der Alb“ gestern in der Veste. Ein peinlicher Auftritt des Aufstiegsaspiranten.

Die Oberfranken bleiben der HBW-Angstgegner. Erneut waren die Balinger in der Veste absolut chancenlos. Die Pleite beim Mitabsteiger fiel deutlich aus. Bereits zur Pause lag der HBW mit 7:13 zurück.

Schwache Schwaben kassieren Klatsche

© Iris Bilek

Ratlose Gesichter beim HBW Balingen-Weilstetten. Gegen den HSC Coburg waren die „Galier von der Alb“ gestern chancenlos, der Mitabsteiger führte die Schwaben regelrecht vor.

„Wir waren nie ebenbürtig“, gesteht Wolfgang Strobel ein. Der Manager des Aufstiegsaspiranten fügt enttäuscht hinzu: „Wir sind in der Anfangsphase oft an Jan Kulhanek gescheitert und haben dann Angst bekommen.“ Neben dem tschechischen Keeper erwischte Florian Billek einen „Sahnetag“, netzte neun Mal gegen seinen ehemaligen Klub.

Einige Fehlversuche auf beiden Seiten prägten die ersten Minuten. Beim HBW zog Martin Strobel die Fäden, beim HSC war Stefan Lex der auffälligste Akteur in der Anfangsphase. Beide Mannschaften legten einiges an Tempo vor, was unweigerlich zu Ballverlusten führte. Zimperlich wurde auch nicht gerade zu Werke gegangen. Nachdem Billek Strafwurf und Nachwurf beim Stand von 5:3 (13. Minute) verworfen hatte, kam die Auszeit von der Balinger Bank für alle etwas überraschend – im Anschluss daran übertrafen sich beide Teams gegenseitig im Auslassen von Einwurfmöglichkeiten bis Billek per Strafwurf mit etwas Glück auf 6:3 erhöhte (16.).

Der HSC hatte in Kulhanek einen über-ragenden Rückhalt. Nach 20 Minuten war es dann soweit, HSC-Neuzugang Marko Neloski betrat erstmals das Spielfeld und war Ausgangspunkt der Aktion, die zum nächsten Strafwurf führte. Zur gleichen Zeit wurde der bis dahin sichere Felix Sproß, nachdem er bei einer Abwehraktion umgeknickt war, in die Kabine geführt. Till Riehn übernahm seinen Part auf der linken Außenbahn.

Den ersten Fehlpass von Neloski bekam Sproß nicht mehr mit. Auch nicht den zweiten „Steal“ von Billek in kurzer Folge der zum 10:5 führte (22.). Nur fünf Gegentreffer nach 24 Minuten auf Coburger Seite zeugen von der guten Abwehrarbeit mit Kulhanek im Kasten. Auch im Angriff zeigte der HSC eine ungeheure Bissigkeit und stellte die schwäbische Defensive vor große Probleme. Auch von einer offensiven 5:1-Deckung ließ sich Coburg nicht beeindrucken und löste dies mit guten Spielideen. Die letzte der ersten Halbzeit führte eine Sekunde vor dem Pausenpfiff zum 13:7 durch Sebastian Weber.

Nach der Pause dominierten die Oberfranken weiter, obwohl die Schwaben mit einer noch offensiveren Abwehrvariante versuchten, den Angriffsdruck der Coburger zu stoppen. Mal 5:1, dann wieder 4:2 – doch auf alles hatte die Gorr-Truppe Antworten parat. Mit einem sicheren Ballführer Tobias Varvne und so gut wie keinerlei leichtfertigen Ballverlusten bis zur 40. Minute wurde der HBW klar auf Distanz gehalten. Doch dann kam ein klitzekleines Tief mit zwei schnellen Treffern Balingens, das der HSC aber sofort mit drei Toren in Folge konterte.

Nahezu alles funktionierte und nach 45 Minuten war der Abstand zweistellig angewachsen. Zu diesem Zeitpunkt packte HBW-Trainer Runar Sigtrygsson noch einmal die Taktiktafel aus. Doch egal was sich der Isländer einfallen ließ – den Coburgern war einfach nicht beizukommen. Zwar ging die Konzentration der Gastgeber in den letzten zehn Minuten nach unten, aber die Dominanz der Gelb-Schwarzen war an diesem Abend zu groß für das eigentlich erwartete spannende Spiel.

Nach der ernüchternden Pleite rangieren die Schwaben nur noch an sechster Stelle im Klassement. Es führen die Bergischen Löwen, gefolgt vom ASV Hamm-Westfalen und der HSG Nordhorn-Lingen. Das Trio ist weiter ohne Punktverlust.

Schwache Schwaben kassieren Klatsche

© Imago

Christian Pöhler, der Trainer des HC Elbflorenz Dresden tritt nach dem gestrigen 28:33 gegen die SG BBM Bietigheim mit seiner Mannschaft morgen beim HBW Balingen-Weilstetten an.

HSC Coburg – HBW Balingen-Weilstetten: Teams & Tore

HSC Coburg: Kulhanek (1. – 60., 25 Gegentore/16 Paraden), Krechel (n.e.); Billek (9/5), Varvne (5), Riehn (3), Sproß (3), Kirveliavicius (3), Kelm (2), Linhart (2), Weber (2), Lex (2), Wucherpfennig (1), Barsties, Hagelin, Neloski.

HBW Balingen-Weilstetten: Mrkva (1. –40., 18 Gegentore/8 Paraden), Maggaiz (40. – 60., 14/4); G. Thomann (9/2), Strobel (4), Wagner (3), Nothdurft (3), Gretarsson (2/1), Schoch (2), Stegefelt (1), Friedrich (1), Schönningsen, Runarsson, Foth, Flohr, Hausmann.

Schiedsrichter: Dinges/ Kirsch (Eggenstein).

Zuschauer: 2219.

Spielfilm: 1:2 (2.), 3:3, 5:3, 7:3 (17.), 8:5, 10:5, 11:7 (25.), 13:7 – 15:7 (33.), 16:9, 18:11, 20:12 (42.), 26:15, 27:17, 30:23 (58.), 32:25.

Zeitstrafen: 4:10 Minuten (Barsties, Kirveliavicius – Flohr/2, Hausmann, Stegefelt, Friedrich).

Siebenmeter: 6/5:4/3 (Billek scheitert an Mrkva/ 13. – Gretarsson wirft über das Tor/30.).

Nächstes Spiel: HBW Balingen-Weilstetten – HC Elbflorenz Dresden (morgen, 15 Uhr, SparkassenArena).lb

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