Schönningsen wagt beim HBW den nächsten Karriereschritt

Seinen Start beim HBW Balingen-Weilstetten hatte sich Simen Schönningsen anders vorgestellt. Der norwegische Neuzugang verpasste unter anderem verletzungsbedingt die Vorbereitung – und die ersten beiden Spiele.

Als im März die Verpflichtung von Simen Schönningsen beim HBW Balingen-Weilstetten bekannt wurde, erfüllte sich für den jungen Norweger ein Traum. In Deutschland will der Linkshänder den nächsten Schritt seiner Karriere machen – auch wenn dieser jetzt statt in der ersten, vorerst in der zweiten Liga erfolgt. Bereits mit 18 Jahren hatte es Schönningsen in seinem Heimatland in die höchste Liga geschafft, von 2014 an spielte er dort für Haslum HK. Dort sammelte er auch internationale Erfahrung im EHF-Cup. Und auch mit der norwegischen Juniorennationalmannschaft war er bereits mehrfach auf internationalem Parkett unterwegs.

So auch im Sommer. Mit der Nachwuchs-Auswahl trat Schönningsen bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Algerien an. Dort verletzte er sich in der Vorrunde am Meniskus. Im Achtelfinale war für ihn und Norwegen dann Schluss. Das Turnier war der Abschluss der Juniorenzeit für Schönningsen. „Es war gut, dieses Kapitel gemeinsam mit den Jungs zu beenden. Und es ist immer eine Ehre, für das eigene Land zu spielen.“ Ab August war Schönningsen dann bei seinem neuen Klub – doch dort gab es den ersten Rückschlag. Die Meniskusverletzung stellte sich als deutlich schwerer heraus, der HBW-Neuzugang musste quasi direkt unters Messer. „Natürlich war ich da erst einmal sehr enttäuscht“, räumt Schönningsen sein. „Aber als ich dann herausgefunden habe, dass ich nur etwa drei bis vier Wochen ausfalle, war es nicht mehr ganz so schlimm.“ Während der Zeit stand ihm auch Sascha Ilitsch zur Seite. „Ich hatte von ihm die perfekte Hilfe. Die gesamte medizinische Abteilung hat dafür gesorgt, dass ich schnell wieder fit werde.“

Dennoch war er mit den ersten Wochen bei seinem neuen Klub auch zufrieden. „Die Jungs waren richtig nett und ich habe mich sofort sehr willkommen gefühlt“, erzählt Schönningsen. Verein und Mannschaft haben den Norweger direkt begeistert. „Wir haben eine gute Gruppe mit einem guten Mix aus jungen und erfahrenen Spielern“, so der 21-Jährige. „Insgesamt haben wir viel Qualität im Kader und können so auch viel wechseln, ohne dass wirklich ein Bruch ins Spiel kommt.“ Und auch in Balingen hatte er sich direkt wohlgefühlt. „Als ich zu Besuch hier war, hat mir die Stadt richtig gut gefallen. Die Entscheidung ist mir so eigentlich ziemlich leicht gefallen.“ Nun hat er große Ziele mit seinem neuen Verein. „Ich hoffe, dass wir eine starke Runde spielen und wir dahin zurückkehren können, wo dieser Klub hingehört – in die erste Bundesliga.“ In der Geschichte des HBW ist Simen Schönningsen übrigens der erste Norweger, der sich das Trikot der „Gallier von der Alb“ überstreift.

Seine Handball-Karriere begann der Norweger im Alter von fünf Jahren. „Wir haben immer verschiedene Sportarten gemacht“, blickt Schönningsen zurück. „Aber mit den Jahren wurde Handball für mich dann immer wichtiger.“ So arbeitete er schon von jungen Jahren an hart an sich – und hat das auch weiterhin vor. „Ich will mich als einen der besten Rückraumspieler der Welt etablieren und Norwegen international vertreten“, so der 21-Jährige. Sein größter Erfolg bislang? „Der Pokalsieg mit Haslum in der vergangenen Saison!“ Doch auch seine ersten beiden Bundesliga-Treffer am vergangenen Wochenende beim Sieg gegen Hagen waren etwas ganz Besonderes für den HBW-Neuling.

 

Zweites Heimspiel gegen den Neuling

Heute Abend um 19 Uhr wird es für den HBW Balingen-Weilstetten in der 2. Bundesliga wieder ernst, dann bekommen es Simen Schönningsen und seine Teamkollegen mit den Rhein Vikings zu tun. Die hatten nicht den besten Start erwischt, zum Debüt im Unterhaus setzte es für die Handballer aus Neuss und Düsseldorf eine klare 20:30-Pleite gegen die SG BBM Bietigheim. Gegen die waren die Vikings der klare Außenseiter – und auch heute Abend ist die Situation nicht anders. Nachdem die „Gallier von der Alb“ jedoch zuletzt gegen Hagen mit Startschwierigkeiten zu kämpfen hatten, fordert Trainer Runar Sigtryggsson diesmal eine bessere Anfangsphase seiner Mannschaft. Die Tabellenspitze mussten die Schwaben gestern allerdings räumen. Der TV Emsdetten erkämpfte einen knappen 27:26-Erfolg gegen den ThSV Eisenach und übernahm mit nun 6:0 Punkten – vorerst – den ersten Rang.lb