Geislingen

Geislinger Fasnetsschlägerei: Strafbefehl für jungen Mann

15.08.2017

von Michael Würz

Der 27-Jährige, der Schlagersänger Frank Cordes im Festzelt vor dem Geislinger Schloss geschlagen hat, erhielt einen Strafbefehl. 

Die Staatsanwaltschaft Hechingen ist sicher: Der junge Mann, der sich nach einem Vorfall bei der Fasnet in Geislingen im Februar bei der Polizei gestellt hatte, hat Schlagersänger Frank Cordes ins Gesicht geschlagen. Das Amtsgericht Balingen stellte dem 27-Jährigen einen Strafbefehl in Höhe von 1000 Euro aus – wegen vorsätzlicher Körperverletzung.

Geislinger Fasnetsschlägerei: Strafbefehl für jungen Mann

In diesem Zelt der Geislinger Narrenzunft ist dem Schlagersänger Frank Cordes ein Faustschlag verpasst worden. Über den Hergang gab es verschiedene Versionen. Foto: Rosalinde Conzelmann (Archiv)

Der Fall hatte seinerzeit hohe Wellen geschlagen, nachdem Cordes auf Facebook Fotos von sich im Krankenhaus veröffentlicht hatte (wir berichteten ausführlich). Die Stuttgarter Ausgabe der BILD-Zeitung hatte daraufhin mit der Schlagzeile „Blutiger Streit wegen hübscher Närrin“ die Emotionen in Geislingen hochkochen lassen.

Schlagersänger Cordes selbst wiederum dementierte im ZOLLERN-ALB-KURIER die reißerische Darstellung der BILD-Zeitung, wonach er etwa eine halbe Stunde lang auf dem Boden des Zeltes vor dem Geislinger Schloss gelegen haben soll. Viele in Geislingen äußerten unterdessen grundsätzliche Zweifel an den Schilderungen des Schlagersängers, zweifelten den Vorfall an – darunter auch Zunftmeister Uwe Geitlinger.

Für die Polizei hingegen stand schnell fest: Frank Cordes ist geschlagen worden, von dem 27-jährigen Mann, der sich gestellt hatte. Die Ermittler gehen davon aus, dass es auf der Tanzfläche zu einer Auseinandersetzung gekommen ist, nachdem Cordes und eine Frau zusammengerempelt waren.

Daraufhin soll der 27-Jährige zugeschlagen haben. „Die Polizei hat gute Arbeit gemacht“, sagte Ray Schnutenhaus, Manager von Frank Cordes, unserer Zeitung. Mehr wolle man im Moment nicht sagen – auch deshalb, weil der Schlagersänger gegenwärtig weitere rechtliche Schritte prüfen lässt.

 

Was der Strafbefehl bedeutet

Strafbefehle sollen Verfahren beschleunigen. Gerichte stellen sie ohne Hauptverhandlung per Post aus. Dem 27-Jährigen steht nun frei, die Strafe zu akzeptieren oder Einspruch einzulegen. Der Fall würde dann vor dem Amtsgericht Balingen verhandelt. 


Ergänzung, 16. August
: Wie der Verteidiger des Beschuldigten mitteilt, habe dieser Einspruch gegen den Strafbefehl eingelegt. Damit wird der Vorfall vor dem Amtsgericht Balingen verhandelt. 

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