Donautal

Nichts wie raus: Mit dem Kanu auf der Donau

04.08.2017

von WFG

Das Donautal fasziniert. Diese besondere Landschaft mit ihren mächtigen Kalkfelsen und der unglaublich vielfältigen Natur, mit dem meist dahin fließenden Wasser der Donau zieht Viele immer wieder magisch an.

Man kann dieses Tal der jungen Donau auf die unterschiedlichsten Arten erleben. Am unmittelbarsten führt eine Fahrt mit dem Boot mitten in dieses Naturparadies im Donaubergland. Vom Fluss aus eröffnen sich ganz neue Perspektiven. Wenn man beim Paddeln mitten auf der Donau sich die Zeit nimmt, die Pflanzen- und Tierwelt zu beobachten, wenn man sich, geleitet von der Sehnsucht nach einem Stück unberührter Natur, vorsichtig und ruhig auf den Fluss wagt, dann kommt man auf der Kanutour diesem Naturschauspiel ganz nah.

Startpunkt in Hausen im Tal

Was so wertvoll ist, gilt es zu schützen. Deshalb gibt es für das Bootfahren im Oberen Donautal strenge Regeln. Und wer dieses Naturparadies genießen will, sollte sich auch unbedingt an diese Regeln halten. Erst ab der „Nepomukbrücke“ im Beuroner Ortsteil Hausen im Tal darf die Donau mit Booten befahren werden und dies nur zwischen dem 1. Mai und dem 3. Oktober. Zudem entscheidet der Wasserstand, ob gefahren werden kann. Mindestens 53 Zentimeter muss er dafür beim Pegel Beuron betragen. Deswegen ist es unbedingt ratsam, sich vorab zu erkundigen, ob eine Kanutour möglich ist. Nicht zuletzt auch deswegen, weil nur eine bestimmte Anzahl von Booten gleichzeitig pro Tag auf die Donau dürfen.

So eine Bootsfahrt will geplant sein. Beim Minigolfplatz und Restaurant der Donautal-Touristik am Ortsausgang von Hausen im Tal in Richtung Leibertingen-Kreenheinstetten kann man sich die Boote mieten und einen Befahrungsschein erhalten. Will man ein eigenes Boot benutzen, benötigt es einen speziellen Befahrungsschein, der etwa im „Haus der Natur“ in Beuron ausgestellt werden kann. Auch die Rückkehr muss vorab bedacht werden. Es gibt drei Ausstiegsstellen, an denen das Boot an Land gezogen und zurückgelassen werden kann: in Thiergarten, in Gutenstein oder in Sigmaringen. Ob man sich vorab ein zweites Auto hinstellt, ob man mit dem Bus zurückfährt oder am Wochenende mit dem Naturparkexpress, das sollte vorab überlegt werden. Zu Fuß geht natürlich auch, ist aber doch etwas weit.

Wie weit soll die Reise gehen?

Der Einstieg ins Boot kann zwar schon eine ganz schön wacklige Angelegenheit sein, und es braucht für Ungeübte neben der guten und umfassenden Einweisung vor dem Start durch die Betreiber schon auch etwas Überwindung. Aber wenn man dann mal allein im Kajak oder zu zweit oder dritt im Kanu sitzt und etwas Probe paddelt, bekommt man schnell ein Gespür für das leicht schaukelnde Gefährt und die Strömungen der Donau. Klar ist, dass es auch Kleidung und Schuhe braucht, die mal nass werden dürfen, und am besten Ersatzkleidung, die im wasserdichten Seesack mitgenommen werden kann. Was für ein Vergnügen, wenn das Boot sanft dahingleitet, wenn mit jedem Paddelschlag alles sicherer wird und die Abenteuerreise auf der grünen Donau beginnen kann.

Allmählich wird sich die Aufmerksamkeit immer mehr der unmittelbaren Umgebung widmen können, den unterschiedlichsten Pflanzenarten, den Tieren, die sich am Rand oder im Wasser zu entdecken gilt, oder den immer wieder sprichwörtlich fast atemberaubenden Felsgestalten, die das Tal begrenzen.

Die kürzeste Strecke führt von Hausen im Tal über rund sieben Kilometer bis nach Thiergarten. Wie lange man sich dafür Zeit nimmt, ob zwei Stunden oder mehr, liegt im eigenen Ermessen. Nach der „Nepomukbrücke“ fließt die Donau gemächlich entlang der Hausener Zinnen, einer mächtigen Felswand am rechten Ufer. Am linken Ufer liegt der Campingplatz Wagenburg. Hier kann man manchmal sehen und riechen, was so auf dem Grill liegt. In der Ferne sind die Reste der ehemaligen Burg Hausen zu erblicken, bevor das Boot in weiten Schleifen gleiten am mächtigen Schaufelsen vorbeigleitet.

Beim ersten Wehr an der „Neumühle“ gilt es an Land zu gehen und das Boot um das Wehr herumzutragen. Hier gibt es Gelegenheit, eine kleine Rast einzulegen, etwa im Biergarten der „Neumühle“ (Ruhetag donnerstags) unterhalb der Ruine Falkenstein. Danach kann es wohl gestärkt bis Thiergarten weitergehen. Wem das nicht genug ist, der kann auch den zweiten und dritten Abschnitt unter den Bootskiel nehmen. Von Thiergarten bis Gutenstein sind es weitere vier Kilometer. Nach einer Biegung ist der Gutshof Käppeler zu sehen. Auch her lohnt sich eine Rast in der Gartenwirtschaft (Dienstag Ruhetag).

Gleich daneben steht eine romanische Kapelle, die als kleinste Basilika nördlich der Alpen gilt. Ein Besuch lohnt sich hier allemal. Nach einer weiteren Flussschleife erhebt sich das im 18 Jahrhundert erbaute Schloss Gutenstein mehr als dreißig Meter senkrecht über der Donau. Am Ortsende von Gutenstein befindet sich ein weiteres Wehr. Nun heißt es erneut aussteigen und das Boot um das Wehr herumzutragen: Bald danach ist die Kanu- Ausstiegsstelle Gutenstein erreicht. Wer sich den ganzen Tag Zeit nehmen möchte, der kann die zehn weiteren Kilometer auf dem dritten Abschnitt bis Sigmaringen noch in Angriff nehmen.

Nach Gutenstein ändert sich das bislang enge Tal, es weitet sich merklich. Kurz nach dem nächsten Wehr liegt am rechten Ufer das Gasthaus Mühle (montags ist Ruhetag, in den Ferien durchgehend geöffnet). Zur Mühle gehört auch ein schöner Grillplatz direkt am Flussufer der Donau. Hier kann man sogar Getränke und Grillgut zum selber Grillen erhalten. Vorbei an der prächtigen Parklandschaft von Inzigkofen geht es auf den letzten Streckenabschnitt. Schon von weitem grüßt das imposante Hohenzollern-Schloss in Sigmaringen. Am Campingplatz heißt es aussteigen. Hier ist die unvergessliche Abenteuerreise auf einem der schönsten Abschnitte der Donau zu Ende.

Minigolf und Bogenschießen – und danach schwäbische Tapas

Was gibt es Schöneres im Sommer, als nach einer Radtour auf dem Donauradweg, nach einer Wanderung auf einer der „DonauWellen“-Premiumwege im Donautal, einer Kletter-Tour an einem der Donaufelsen oder auch nach einer Kanutour auf der Donau auf einer Ausflugsterrasse mitten im Donautal die Beine auszustrecken und die Seele baumeln zu lassen?

Der Biergarten der Gaststätte Minigolf beim Freizeitgelände am Ortsrand von Hausen im Tal ist wie geschaffen dafür. Ob mit Blick auf das Schloss Werenwag, das hoch über dem Donaudurchbruch thront, oder auf die Donau und die umgebenden Kalkfelsen, hier gelingt Erholung für Körper, Geist und Seele allein schon aufgrund der Umgebung.

Die Rast in der Ausflugsgaststätte lässt sich aber auch verbinden mit einer Partie Minigolf oder einem kleinen Wettbewerb im Bogenschießen. Natürlich kann man auch einkehren, ohne sich vorab besonderes verausgabt zu haben. Denn was die Wirtsfamilie Irion auf den Tisch zaubert, ist allemal eine Einkehr wert.

Die besonderen Spezialitäten auf der Speisekarte sind die selbst gemachte Maultaschen mit Kartoffelsalat und die originellen „Schwäbischen Tapas“ - eigentlich ein Muss für jeden Gast. Es darf aber auch eine Portion Alblinsen mit Spätzle und Bio-Saitenwürstle und zum Nachtisch eine Donauwelle sein. Wer es dagegen nur vegetarisch mag, für den werden hier auch leckere fleischlose Gerichte aus regionalen Produkten zubereitet. Bei Schlechtwetter kann man diese bodenständige Kost auch im gemütlichen Gastraum mit Kamin genießen.

Für Gruppen gibt es auf Wunsch besondere Grillfeste oder Buffets. Unter dem Motto „Kult am Fluss“ wird der Biergarten hin und wieder sogar zum Konzertsaal oder zur Bühne. Lesungen, Kleinkunst- und Musikabende mitten in der verzaubernden Kulisse des Donautals haben zwischenzeitlich als Geheimtipp ein festes Stammpublikum gefunden. Zu beachten sind die Öffnungszeiten aufgrund des Saisonbetriebs. Während der baden-württembergischen Schulferien ist die Gaststätte täglich von 12 bis 21 Uhr geöffnet. Außerhalb der Ferienzeit sind Dienstag und Mittwoch Ruhetage. Im Winter ist – bis zu den Osterfeiertage – geschlossen.

Info Gaststätte Minigolf, Kreenheinstetter Straße 10, 88631 Beuron-Hausen im Tal, Tel. 07579/1583 und im Internet unter www.donautal-touristik.de

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