Balingen

Bangen um Schoenningsen

04.08.2017

von Marcus Arndt

Intensiv testet der HBW. Am Donnerstag besiegten die Balinger Motor Zaporozhye, am samstag sind sie gegen den HC Kriens-Luzern gefordert.

Akribisch bastelt Balingens Coach Runar Sigtryggsson an einer Aufstiegsmannschaft. Die Ambitionen der „Gallier von der Alb“ erhielten beim S-Cup im Schwarzwald allerdings einen empfindlichen Dämpfer.

Bangen um Schoenningsen

© Eibner

In Altensteig musste sich der HBW Balingen-Weilstetten (im Bild Christoph Foth) mit 24:32 gegen Zaporozhye geschlagen geben. Gestern Abend revanchierten sich die „Gallier“ in Pfalzgrafenweiler mit 34:30.

„Das Turnier in Altensteig hat einfach gezeigt, dass es noch einige Dinge gibt, an denen wir arbeiten müssen“, blickt der HBW-Kommandogeber zurück. Nichtsdestotrotz wirken die klaren Niederlagen gegen die MT Melsungen (Endstand: 24:42) und HC Motor Zaporozhye (24:32) noch nach. „Gegen Melsungen kam es nun mal so, wie es ist ...“, sagt der Isländer, „aber gegen Zaporozhye waren wir viel zu statisch.“ Doch nicht nur in der Offensive fehlten dem Zweitligisten die Ideen, auch die Defensivabteilung fand keine Mittel gegen gut organisierte, aber keinesfalls überragende Osteuropäer.

„Es gab keinen Grund, dass wir mit 1:8 zurückliegen“, räumt Sigtryggsson unumwunden ein, „die Dinge, die in diesen Spielen nicht liefen, müssen jetzt einfach besser werden. Im Positionsangriff müssen wir schneller spielen. Wir haben jetzt aber auch verstärkt an der Abwehr gearbeitet.“ Am Donnerstagabend lief es gegen den Champions League-Teilnehmer besser. In Pfalzgrafenweiler testen die Schwaben erneut gegen Motor und gewannen mit 34:30 (15:12). Beste Torschützen beim HBW waren Gregor Thomann und Dadi Runarsson mit je fünf Treffern.

Bereits am Samstag sind die Schwaben wieder gefordert: in der SparkassenArena gegen den HC Kriens-Luzern (Beginn: 18 Uhr). Die Zentralschweizer wurden in der Vorsaison Dritter, scheiterten erst im vierten Playoff-Halbfinale an Pfadi Winterthur. Bleibt abzuwarten, wie das Team von Trainer Heiko Grimm (früher TV Großwallstadt, Anm. d. Red.) den Abgang von Boris Stankovic verkraftet.

Der 37-jährige Serbe beendet seine aktive Laufbahn – in 302 NLA-Partien hat er in den vergangenen zehn Jahren für Kriens gekämpft, 1597 Tore geworfen. Intensiv hat sich Balingens Kommandogeber mit den Eidgenossen nicht auseinandergesetzt. „Der Gegner ist eigentlich egal“, sagt er, „wir müssen uns auf uns selbst konzentrieren und die Sachen, die wir jetzt eingeführt haben, abrufen. Und das unabhängig davon, was der Gegner spielt.“ Das hat zuletzt überhaupt nicht funktioniert. „Wir müssen schneller Antworten finden“, fordert der ehemalige Bundesliga-Spieler und verweist auf den 6:16-Pausenrückstand im „Kleinen Finale“ um den S-Cup: „Zaporozhye hat uns im Angriff immer wieder vor neue Aufgabe gestellt – und dann hatten wir keine Möglichkeiten mehr. Das darf uns nicht mehr passieren.“

Noch drei Wochen bleiben dem 45-Jährigen, um eine konkurrenzfähige Truppe für das Aufstiegsrennen im Bundesliga-Unterhaus zu formen. Vorerst muss er aber auf Neuzugang Simen Schoenningsen verzichten. Der Norweger kam mit Knieproblemen von der Junioren-WM aus Algerien zurück und hat vom Arzt direkt Trainingsverbot erhalten. „Er war bis jetzt auch noch bei keiner Einheit dabei“, erklärt der Balinger Kommandogeber, „erst nach der MRT wissen wir, was los ist.“ Auch ohne den Linkshänder ist der Konkurrenzkampf groß, „das merkt man sogar schon beim Fußballspielen“, verrät Sigtryggsson.

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