Zollernalbkreis

Das jährliche Phänomen der Urlaubszeit

03.08.2017

Der saisonale Anstieg der Arbeitslosenzahl zu Beginn der Ferienzeit ist aber geringer als in den Vorjahren. Vorübergehend sind mehr Jugendliche arbeitslos.

Der regionale Arbeitsmarkt ist im Bereich der Agentur für Arbeit Balingen gut in die zweite Jahreshälfte gestartet.

Das jährliche Phänomen der Urlaubszeit

© hm

Fest im Griff: Trotz minimalen – saisonbedingten – Einbruchs im Juli ist der Arbeitsmarkt in der Region sehr solide.

Dazu heißt es in einer amtlichen Pressemitteilung weiter: Zwar ist die Zahl der Arbeitslosen im Juli um 40 gestiegen, damit aber deutlich schwächer als für einen Juli üblich. „Der leichte Anstieg hat saisonale Gründe“, erläutert Georg Link, Chef der Balinger Agentur für Arbeit. „Vor Beginn der Sommer- und Handwerkerferien führen Quartalskündigungen und das Ende schulischer und betrieblicher Ausbildungen zu mehr Arbeitslosmeldungen. Besonders die Zahl arbeitsloser Jugendlicher steige im Juli immer. Das sind aber meist gut ausgebildete junge Leute, die auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind und in der Regel schon bald wieder in Arbeit sind.“

Unter dem Strich haben sich 1700 Menschen im Juli arbeitslos gemeldet, während gleichzeitig 1660 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten. Der Arbeitslosenbestand stieg damit zum Statistiktermin auf 5705. Das sind 290 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt unverändert bei 3,2 Prozent und damit weiter unter dem Landesschnitt von 3,4 Prozent.

Zum Ende des ersten Halbjahres hatten zahlreiche Arbeitnehmer ihre Papiere bekommen. Bei vielen von ihnen waren befristete Arbeitsverträge ausgelaufen und nicht mehr verlängert worden. Rund 630 bisher Erwerbstätige mussten sich arbeitslos melden, ein Viertel mehr als in den vier Wochen zuvor. Unter den neuen Arbeitslosen sind allein 100 junge Leute. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen um etwa ein Fünftel ist meist auf die Überbrückungszeit zwischen dem Ende der Lehrzeit oder Schulausbildung und dem Beginn einer Erwerbstätigkeit zurückzuführen. In allen anderen Altersgruppen ging die Arbeitslosigkeit im Juli leicht zurück.

Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich aber auch bei den Jugendlichen die gute Entwicklung. Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren ist trotz des Anstiegs in den vergangenen vier Wochen um 90 Personen bzw. 13 Prozent niedriger als im Juli 2016.

Arbeitskräftenachfrage stärker

Dass die Arbeitslosigkeit innerhalb der vergangenen vier Wochen gestiegen ist, wertet die Agentur für Arbeit nicht als Indiz für die nachlassende Kraft des heimischen Arbeitsmarktes, sondern als alljährliches Phänomen zur Urlaubszeit. Weiterhin liegt die Arbeitslosigkeit spürbar unter dem Niveau der Vorjahre, getragen durch die Nachfrage der Betriebe und Unternehmen nach neuen Arbeitskräften. Die ist in den letzten vier Wochen weiter gestiegen. In der Summe seit Jahresbeginn wurden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und der beiden Jobcenter bereits 5950 Stellen gemeldet, das ist ein Plus zum Vorjahr um 9,5 Prozent. Der Bestand an freien Stellen liegt im Juli bei exakt 3270.

Arbeitsmarkt in den Regionen

Im Zollernalbkreis ist die Arbeitslosigkeit im vergangenen Monat mit einem Anstieg um 15 Personen (0,4 Prozent) fast unverändert geblieben. Im Landkreis Sigmaringen bedeuten 20 Personen mehr eine Steigerung um 1,0 Prozent. In beiden Landkreisen blieb die Arbeitslosenquote unverändert und liegt bei 3,3 Prozent im Zollernalbkreis und 3,0 Prozent in Sigmaringen.

Auffälliger sind die Unterschiede im Vorjahresvergleich: Innerhalb der zurückliegenden 12 Monate ging die Arbeitslosigkeit im Zollernalbkreis um 3,6 Prozent zurück, im Landkreis Sigmaringen etwas stärker um 6,6 Prozent. Im gesamten Agenturbezirk ist der Arbeitslosenbestand damit um 4,8 Prozent niedriger als vor einem Jahr.

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