Albstadt-Tailfingen

Schneewittchen plagt Zwerge

21.07.2017

Schüler des Progymnasiums Tailfingen werfen in ihrer mit viel Fantasie gestalteten Aufführung ein neues Licht auf Märchenfiguren.

Was passiert, wenn 40 kreative Schüler sich mit ihrer theaterbegeisterten Lehrerin Marisa Eifler daran machen, ein Märchen aufzuführen? Es entsteht ein völlig neues Märchen namens „Fairytale Friendship“, bei dem die Märchenwelt Kopf steht und nur Freundschaft zählt.

Schneewittchen plagt Zwerge

© Privat

Eine so bunte wie gut gelaunte Gruppe: Schüler des Progymnasiums Tailfingen brachten mit ihrer Inszenierung von „Fairytale Friendship“ eine spannende Interpretation bekannter Geschichten auf die Bühne.

So lernt Cassandra, der 15 Jahre nach ihrer Entführung die Flucht gelingt, gleich zu Beginn Alice im Wunderland und ihre Freunde kennen. Schnell wird klar, dass sich hinter Alice' harter Schale ein weicher Kern verbirgt und sie Cassandra auf der Suche nach ihrer Identität unterstützen wird.

Auf dem Weg zum Schloss treffen sie auf weitere Figuren aus dem Wunderland und lernen Hänsel und Gretel kennen, die im Wald Pokemon-Go spielen und alle in breitestem Schwäbisch einladen, bei ihrer Großmutter, der Hexe, verzauberte Donuts zu essen. Hänsel und Gretel erkennen, dass Alice und Cassandra ohne ihre Unterstützung nicht weit kommen werden. Mit Wolfi und Red lernen sie weitere Protagonisten aus Märchen kennen, ebenso wie Belle und Biest, die eine Beziehungskrise durchmachen, oder Schneewittchen, die ihre Zwerge als „herrische Herrin“ tyrannisiert. Überall helfen die Freunde, sei es mit einem Candlelight-Dinner mit Käsesandwiches oder indem sie Schneewittchen erklären, dass auch Zwerge einmal eine Pause brauchen – ob da die Stückeschreiber zufälligerweise gerade an den Unterricht gedacht haben? Natürlich findet Cassandra am Schluss ihre Eltern, das Königspaar, und nimmt den Antrag des Prinzen freudestrahlend an.

Freundschaften sind so wichtig wie eine Familie

Aber viel wichtiger als ihre Heimkehr ist, dass sie gute Freunde gefunden hat, die ihr durch dick und dünn helfen und sie so annehmen, wie sie ist. Denn „Freundschaft ist genauso wichtig, wie eine Familie zu haben“.

Diese Botschaft vermittelten alle Schauspieler aus den Klassen fünf bis zur zehn mit Spielfreude und Engagement. Mittlerweile ist es das dritte selbst geschriebene Theaterstück unter der Leitung von Marisa Eifler. Dass sie eine hervorragende Arbeit leistet, ein gutes Gespür für die Besetzung hat und weiß, wie sie die Kinder für ihre Rollen begeistern kann, zeigte auch der Zuspruch von 40 Schülern, die sich an den beiden Aufführungstagen die Rollen teilten.

Bis ins kleinste Detail war alles an der Vorstellung durchdacht. So sorgten neben den großartigen jungen Schauspielerinnen und Schauspielern nicht nur die Requisiteure für einen reibungslosen Ablauf, sondern Masken- und Kostümbildner und nicht zuletzt Licht- und Tontechniker dafür, dass die begeisterten Zuschauer für 90 Minuten in eine kurzweilige Märchenwelt abtauchen konnten.

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