Balingen

Der Safari-Porsche siegt auf der Alb

03.07.2017

von Karl-Otto Müller

Die 17. Süd-West Classic barg am Wochenende ein Paket voller interessanter Überraschungen.

Der „Kopflose“, jene Besenfelder-Statue, geht für ein Jahr nach Stuttgart. Das Siegerteam der 17. Süd-West Classic heißt Tom und Dr. Petra Reising. Mit ihrem goldbraunen Safari-Porsche verwiesen der Porsche-Ingenieur und seine Ehefrau selbst starke Lokalmatadore auf die weiteren Plätze. Dabei hatten die Veranstalter Silvia und Pit Lindner auch in die diesjährige zweitägige Gleichmäßigkeitsrallye pikante Aufgaben gepackt, die einheimische wie auswärtige Teams gleichermaßen forderten.

Der Safari-Porsche siegt auf der Alb

© Karl-Otto Müller

Silvia und Pit Lindner (links) überreichten die Siegertrophäe an das erfolgreichste Team der Süd-West Classic 2017, Tom und Dr. Petra Reising. Mit ihrem Safari-Porsche mit der Startnummer 10 sammelten sie die geringsten Strafpunkte auf den beiden, rund 600 Kilometer langen Etappen in den Schwarzwald, beziehungsweise am Samstag in die Baar und bis zur Schweizer Grenze.

„Eben dies mache den besonderen Charme dieser fast 100 Oldtimerveranstaltung aus“, bestätigen beispielsweise die beiden Teams aus England und Tschechien. Letztere schafften es mit ihrem kleinen Mini in diesem Jahr zum zweiten Mal auf das Siegerpodest. Die Engländer indes müssen sich noch auf die strenge Bewertung dieser Rallye einstellen – „in England würde lediglich auf Sekunden genau gestoppt, nicht wie hier auf Hundertstel.“ Diese Akribie zeichnet nicht nur den sportlichen Teil der Süd-West Classic aus, sie ist in jeder Minute der zweitägigen Veranstaltung zu spüren.

Monatelang bereiteten Silvia und Pit Lindner die Rallye auf jedem der rund 600 Kilometer vor. Das reicht vom 100-seitigen Roadbook bis hin zur Auswahl der Lokalitäten für die Pausen und dem festlichen Abend der Siegerehrung – in diesem Jahr wiederum im Dotternhausener Werkforum der Firma Holcim. Hier begrüßte Pit Lindner nicht nur die rund 90 Teilnehmer, sondern vor allem auch die Sponsoren – „ohne die eine solche Veranstaltung nicht finanzierbar wäre“, ebenso das Team der Helfer und Streckenposten, die seit Jahren ehrenamtlich für einen reibungslosen Ablauf der Süd-West Classic sorgen, und natürlich zuvorderst den Schirmherrn der Veranstaltung, Balingens Oberbürgermeister Helmut Reitemann mit Ehefrau Cäcilia.

Reitemann zeigte sich in seinem Grußwort sehr stolz, „dass diese großartige Veranstaltung mit überregionalem Werbecharakter in der Kreisstadt stattfindet und dies bereits seit 1998.“ Charmant entschuldigte er sich für die diesjährigen belastenden Rahmenbedingungen in Form der zahlreichen innerstädtischen Baustellen und Umleitungen, mit ihnen würde sich Balingen herausputzen für das im nächsten Jahr anstehende Jubiläum der Oldtimerveranstaltung.

Tatsächlich hieße es dann „Zwanzig Jahre Süd-West Classic“, bestätigte Pit Lindner. Mit der Ankündigung des Termins am 22./23. Juni 2018 lud Lindner hierzu am vergangenen Samstagabend alle Teilnehmer ein. Anlässlich dieses Jubiläums werde die Siegergala dann wieder einmal im repräsentativen Grafensaal der Burg Hohenzollern stattfinden. 

Gewinner und Geschichten

Die Gewinner Viel Spaß an der Süd-West Classic hatten wieder die ZAK-Gewinner. Die Gymnasiallehrerin Alexa Demel erlebte gemeinsam mit Vater Lothar Demel aus Hechingen am Samstag eine Siegerehrung in familiärer und lockerer Atmosphäre.

Geschichtle Lothar Demel erzählte die Geschichte seines eigenen Oldtimers, einer 64 Jahre alten BMW Isetta, die er sich in den frühen 70er Jahren mühsam als Student zusammengespart hatte. Sie stünde heute selbst restauriert in den eigenen Firmenräumen.

Rallyetage Sven Langenhan indes erlebte zwei aufregende Rallyetage im Alfa Romeo Zagato. Als Neuling navigierte er seinen Piloten Karlheinz Haigis erfolgreich ins Ziel. Auch wenn es am Samstag zu keinem Pokal reichte, „die Erfahrungen an beiden Rallyetagen waren einfach schön und angenehm“, fasste der Berufssoldat seine Erlebnisse in wenigen Worten zusammen.

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