Haigerloch

Großneffe von Hesse spricht bei Vernissage

21.06.2017

Dem Schriftsteller Hermann Hesse widmet die Galerie „Die Schwarze Treppe“ ihre dritte Lesezeichen-Ausstellung.

Zum Hesse-Jahr 2017 präsentiert die Haigerlocher Galerie „Die Schwarze Treppe“ mit der Ausstellung „Lesezeichen – Gedanken zu Hermann Hesse 1877 – 1962“ ihre dritte „Lesezeichen“-Ausstellung. Zur Ausstellungseröffnung am kommenden Samstag spricht ein besonderer Gast: der Großneffe des Jahrhundertschriftstellers Hesse, Dr. Lutz Hanssum, Lenningen.

Großneffe von Hesse spricht bei Vernissage

Die Magie der Farben“ ist eine Arbeit (Farbstift) von Friedbert Schuler aus Geislingen.

Goethe – Schiller – Hesse

Hermann Hesse, der Name des Literaturnobelpreisträgers steht in diesem Jahr im Gedenken an seinen 140. Geburtstag (2. Juli) und 55. Todestag (9. August) nahezu weltweit im Vordergrund literarischen Geschehens. Auch seiner Mutter Maria wird gedacht, die am 18. Oktober vor 175 Jahren geboren wurde. Bereits zu Jubiläen von Goethe und Schiller veranstaltete die „Schwarze Treppe“ Lesezeichen-Ausstellungen mit großem Erfolg.

Zu der jetzigen Ausstellung wurden von der Galerie 45 Künstlerinnen und Künstler eingeladen, da die „Schwarze Treppe“ in diesem Jahr 45 Jahre besteht. An der Ausstellung beteiligen sich Künstlerinnen und Künstler aus der Region, aus ganz Baden-Württemberg, eine Künstlerin von der Insel Sylt, zwei Künstlerinnen aus der Schweiz, eine Künstlerin aus dem Elsass sowie zwei Künstler aus Noyal-sur-Vilaine, der bretonischen Partnerstadt von Haigerloch.

Heimische Künstler dabei

Aus dem Zollernalbkreis nehmen teil: Allhaidis Hartmann und Dr. Rossana Tamagno aus Balingen; Friedbert Schuler, und Siegfried Schlaich aus Geislingen; Karl Hurm und Pernille Jörgensen aus Haigerloch; Waltraud Edele, Amanda Schwarz und Martina Weber aus Hechingen. Judith Lenz, gebürtige Haigerlocherin, in Gärtringen lebend, ist Kunstlehrerin am Haigerlocher Gymnasium und ebenfalls beteiligt. Die ehemaligen Haigerlocher Margit und Stefan Buturus, Sachsenheim, nehmen ebenso teil.

Alle 90 Lesezeichen haben das Format sechs auf 17 Zentimeter. Es sind richtige Miniatur-Kunstwerke, die nicht als Gedächtnisstützen für das momentan gelesene Buch gedacht sind und so auch nicht verwendet werden können. Der thematische Bezug zu Hermann Hesse war von der Galerie den Teilnehmern vorgegeben und so findet sich in der Ausstellung ein breites Spektrum aus Hermann Hesses umfangreichem Werk wieder. Sehr bekannte Gedichte, Erzählungen und Romane, jedoch auch weniger bekanntes aus Hesses Werk, wurde in den Lesezeichen verarbeitet. Werke von 45 Künstlern sowie 13 Original-Aquarelle von Hermann Hesse sind laut einer Pressemitteilung zu sehen.

Ein literarischer Weltstar

Hermann Hesse hat mit 40 Jahren, mitten im Ersten Weltkrieg, zu malen begonnen, in einer Zeit, in der ihn eine tiefe seelische Krise heimsuchte. Das Malen wurde zu einer existenziellen Notwendigkeit, um Abstand vom Literaturbetrieb zu gewinnen.

Mit etwa 150 Millionen verkaufter Bücher ist der Literaturnobelpreisträger (1946) Hermann Hesse einer der erfolgreichsten Autoren aller Zeiten. Die Werke des am 2. Juli 1877 in Calw geborenen und am 9. August 1962 in Montagnola/ Tessin (Schweiz) verstorbenen Schriftstellers sind auf der ganzen Welt verbreitet und sind in vielen Sprachen übersetzt.

Auch 55 Jahre nach seinem Tod ist Hesse einer der meistgelesenen Autoren des 20./21. Jahrhunderts. Seine bekanntesten Werke „Siddharta“, „Steppenwolf“, „Narziß und Goldmund“, „Das Glasperlenspiel“ sind Meilensteine der Literaturgeschichte.

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