Hechingen

Nichts wie raus: der Hechinger Märchenpfad

16.06.2017

Auf dem Hechinger Märchenpfad wandelt man auf den Spuren von Hänsel und Gretel, Rumpelstilzchen, Schneewittchen & Co – ein Erlebnis für die ganze Familie.

„Knusper knusper knäuschen, wer knuspert an mei‘m Häuschen?“ und „Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß!“ Diese Sätze kommen einem gleich in den Sinn, wenn man über den Hechinger Märchenpfad spaziert. Tatsächlich feiert dieser heuer 45-jähriges Bestehen. Die Ideen zur Gestaltung stammten Ende der 60er-Jahre vom damaligen Hauptmann und Wiedergründer der Historischen Bürgergarde Hechingen e.V., Vitus Mayer. Die Figuren fertigte der Stahlkünstler Wilfried Rexze aus Pfäffingen zwischen den Jahren 1969 und 1971.

Rost weg – Dafür Farbe

Tatsächlich ist der Themenweg doch vielen nur noch aus der Kindheit im Gedächtnis. Wenn überhaupt. Aber das sollte sich ändern! Denn vergangenes Jahr eröffnete der Hechinger Märchenpfad erneut, mit einer beachtlichen Restaurierung. Denn die einst schwarz gefärbten Figuren wurden vom Rost befreit und bekamen alle ein freundliches, farbenfrohes Aussehen. So haben Schneewittchens Zwerge nun rote Käppchen auf und der Froschkönig strahlt in einem leuchtenden Grün. Doch nicht nur die Figuren erhielten liebevolle Pflege. Schon am Eingang lädt ein Holztor zum Eintreten ein. Daran wachsen, noch nicht üppig, Rosen hinauf. Man kann sich schon vorstellen wie romantisch der Eingang bald sein wird. Auch der Pfad ist mit Holzschnitzen ansprechend angelegt.

Und nun heißt es auf den Spuren von Hänsel und Gretel, Rumpelstilzchen, Schneewittchen & Co. durch die Wacholderheide am Martinsberg zu schlendern. Und dieser Spaziergang wird schnell zum Erlebnis für die ganze Familie. Neun beliebte Figuren und Szenen der Gebrüder Grimm warten auf die kleinen und großen Besucher.

Obwohl Märchen Hunderte von Jahren alt sind, begeistern sie noch immer Groß und Klein. Sie werden auch immer wieder neu erfunden oder anders erzählt und so wird der Zauber von Generation zu Generation weiter getragen. Doch was macht Märchen eigentlich so beliebt? Es sind Geschichten, wie das Leben sie schreibt. Liebe, Träume, Neid, Streit, Schicksalsschläge alle kennen und durchleben solche Zeiten. Und selbstverständlich lieben wir unsere Märchenhelden. Wer möchte nicht so sein wie sie? Sie sind fleißig, treu und hilfsbereit und haben ihr Glück einfach verdient. Denn am Ende der Geschichten werden sie dafür belohnt, dass sie gute Menschen sind.

Wie wäre es mit einem kleinen Test über die Märchen in der Natur? Wer erinnert sich noch an die Geschichten von damals? Im Bürgerbüro der Stadt der Hechingen und bei der Zollernalb-Touristinfo gibt es die Kinderkarte „Wehe wenn sie losgelassen“ mit einem Rätsel zum Märchenpfad. Wer alle Fragen richtig beantworten kann, darf sich eine Kugel Eis in einer der Hechinger Eisdielen abholen.

Erreichbar ist der Märchenpfad über die Badstraße und die Niederhechinger Straße. Ab der Gabelung Haigerlocher Straße/Badstraße ist der Märchenpfad ausgeschildert. Parkmöglichkeiten sind direkt am Startpunkt vorhanden.

Ein besonderes Erlebnis ist ein geführter Märchenspaziergang mit Erzählungen und Rätseln an verschiedenen Figuren des Märchenpfads. Die Märchenerzählerin Sigrid Maute erweckt in ihren Erzählungen die Märchenhelden zu neuem Leben. Die Märchenführungen sind geeignet für Schulklassen, Kindergarten-Gruppen, Vereins- oder Familiengruppen sowie als Kindergeburtstags-Ausflug mit Kindern ab fünf Jahren. Sie dauern etwa eine Stunde. Preise hängen von der jeweiligen Gruppengröße ab. Mehr Informationen dazu gibt es online unter www.maerchenfreude.de.

Wer gerne mit dem Rad unterwegs ist, dem ist die neue Zollern-Tour ans Herz zu legen. Diese kann direkt vom Märchenpfad gestartet werden oder vom nahe gelegenen Festplatz. Weitere mögliche Startpunkte sind die Hechinger Oberstadt, die Ortsmitten von Wessingen und Weilheim oder das Schloss Lindich sowie die Burg Hohenzollern. Die Tour ist mit knapp 20 Kilometern und 360 Höhenmetern die perfekte Radtour für Familien. Wer auf den Aufstieg zur Burg Hohenzollern verzichtet, muss lediglich 14 Kilometer und 160 Höhenmeter zurücklegen. Highlights der Tour sind neben dem Märchenpfad, das Schloss Lindich, die idyllischen Örtchen Weilheim und Wessingen, die imposante Burg Hohenzollern, der Erleb-Dich-Pfad oder das Hofgut Domäne mit Streichelzoo und Minigolfanlage.

Jeden ersten Freitag im Monat öffnet auf dem Marktplatz vor dem Rathaus der Tischlein-Deck-Dich-Abendmarkt seine märchenhaften Pforten. Ein kunterbuntes Markttreiben, duftende Lebensmittel, verführerische Leckereien und ungewöhnliche Vorführungen sind garantiert. Perfekter Start ins Wochenende!

Leckere Früchtchen: Auf dem Grosselfinger Erdbeerfeld wachsen sie zu Abertausenden

Ob als Eis, am Stück oder im Kuchen: Die Erdbeere ist die beliebteste sommerliche Köstlichkeit in Deutschland, von der – statistisch gesehen – jeder dreieinhalb Kilogramm im Jahr verzehrt. Was viele nicht wissen: Die Erdbeere ist in Wirklichkeit keine Beere. Da nicht das rote Fruchtfleisch sondern die gelben Körner, genannt Nüsschen, die eigentlichen Früchte sind, gehört die Erdbeere zu den Sammelnussfrüchten und diese zu den Rosengewächsen.

Zu Abertausenden finden sich die roten Früchtchen auf einem riesigen Feld in Grosselfingen. Hauptberuflich betreibt Familie Karsch den Lindenhof. Da sie sich auf Ackerbau und Schweinemast konzentrieren, hatten sie zur Zeit der eigentlichen Heuernte noch Arbeitskapazitäten frei. So kam die Idee auf, den Erdbeeranbau auszuprobieren. Seit 2001 betreibt die Familie schon mit großem Erfolg ihr Feld, das ein Zaun vor ungebetenen Tieren und Wildverbiss schützt.

Stroh dient als Schutz

Seitdem werden jedes Jahr im Frühsommer vor dem angestrebten Erntejahr tiefgekühlte Frigopflanzen gesetzt. Bei diesen Pflanzen sind nur die Wurzeln und die Sprossspitze lebendig. Dadurch können die Erdbeeren ohne große Verdunstungsverluste über die Blätter optimal anwachsen. Familie Karsch bietet verschiedene Sorten von Erdbeeren an. Clery ist dabei die frühe Hauptsorte. Immer zwei bis vier Wochen vor der Ernte legt der Familienbetrieb Stroh aus, um die reifen Beeren auch bei Regenwetter sauber zu halten. Zudem trocknen sie durch das Stroh besser und verderben dadurch nicht so schnell. Ein weiterer Effekt ist, dass das Feld dadurch auch bei Nässe begehbar ist. Am Ende einer Saison werden die Erdbeerpflanzen abgemulcht. Die alten, zum Teil kranken Blätter sind beseitigt und die Pflanze treibt neu aus. In so genannten Blattachseln entstehen im bereits im Herbst die Blütenanlagen für die neue Saison.

Wer im Sommer selber frische Erdbeeren haben möchte, ist auf dem Erdbeerfeld in Grosselfingen genau richtig. Einfach einen Korb oder eine Tasche mitbringen und loslegen. Bevor man anfängt zu pflücken gibt es die Möglichkeit, die verschiedenen Sorten zu probieren und so die passenden für sich herauszufinden. Wer seinen Korb voll hat geht zum Wiegen und bezahlen. Wegen des Frosts gibt es dieses Jahr allerdings weniger Beeren, so dass auch schneller abgeerntet ist.

Info Öffnungszeiten: Täglich 8 bis 18 Uhr, Kontakttelefon 07476/1453.

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