Balingen

Sigtryggsson: Viel investiert, nichts erreicht

13.06.2017

von Marcus Arndt

Auch in Liga zwei bleibt Runar Sigtryggsson Trainer des HBW Balingen-Weilstetten. Unser Redaktionsmitglied Marcus Arndt sprach mit dem Isländer über den Abstieg, eine desolate Rückrunde sowie Ziele und Perspektiven der Schwaben.

Sigtryggsson: Viel investiert, nichts erreicht

Der Druck auf Runar Sigtryggsson nimmt zu.Foto: EIB

Herr Sigtryggsson, seit dem Flensburg-Spiel steht der Abstieg des HBW fest. Wie gehen Sie damit um?

Runar Sigtryggsson: Es gab bereits mehrere Rückschläge im finalen Saisondrittel. Nach der Niederlage in Erlangen sind unsere Chancen schon deutlich gesunken. Als wir dann noch das Derby gegen Göppingen verloren haben, war eigentlich klar, dass wir den Klassenerhalt wohl nicht mehr schaffen. Gegen den Vizemeister haben wir nicht schlecht gespielt, aber wiederum unsere Chancen nicht genutzt. Das Spiel war symptomatisch für diese Saison. Wir erarbeiten uns viele gute Möglichkeiten, sind aber im Abschluss nicht effektiv genug. Wir haben viel investiert, aber am Ende hat es nicht gereicht – und wir haben es auch nicht verdient, in der ersten Liga zu bleiben.

Trotz der nominell besten Balinger Mannschaft seit vielen Jahren ...

Sigtryggsson: Es gab verschiedene Faktoren, weshalb es nicht gepasst hat. Jeder hat Fehler gemacht – auch ich.

Nun steht der schwäbische Fusionsklub vor einem gewaltigen Umbruch. Hat die neu formierte Mannschaft das Potenzial für den direkten Wiederaufstieg?

Sigtryggsson: Wir haben eine besser besetzte Mannschaft als in dieser Runde – und mit Martin Strobel den größten Namen in der zweiten Liga. Aber wir müssen und werden liefern. Es ist ein sehr junges Team mit guten Handballern, die sich beweisen und den nächsten Schritt machen wollen. Unsere Neuzugänge aus der zweiten Liga haben allesamt dreistellig in der vergangenen Runde getroffen – das haben nur wenige Spieler aus unserer Erstliga-Mannschaft geschafft.

Und wenn es dennoch nicht reicht?

Sigtryggsson: Eines ist klar, wenn ich im zweiten Jahr in Balingen keine besseren Ergebnisse liefere, ist die Sache hier erledigt.

Zurück zur Saison 2016/17. Wie erklären Sie die schwache Rückrunde?

Sigtryggsson: Die elf Punkte nach der Hinrunde haben über vieles hinweggetäuscht. Wir hatten nach dem schwachen Start im Februar schlechte Stimmung in und um das Team, was nachvollziehbar ist. In den entscheidenden Spielen gegen die direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt waren wir in gewissen Punkten nicht konkurrenzfähig – so ehrlich muss man sein.

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