Nach Hundeattacke: Gemeinden brauchen klare Linie
02.06.2017
Stettens Bürgermeister Maik Lehn fordert nach dem tödlichen Drama eine öffentliche Diskussion über gefährliche Hunderassen.
In Hessen und Hamburg werde die Rasse Kangal als gefährlich eingestuft, in Baden-Württemberg nicht. Dies sei für ihn ebenso unverständlich wie für die Bürger.
Um handeln zu können, würden die Kommunen eine sichere Grundlage benötigen. Aus der Vergangenheit seien keine Probleme mit den Hunden der 43-jährigen Halterin bekannt, sagte Lehn weiter und bestätigt damit auch die Mitteilung des Landratsamtes Sigmaringen, wonach bei der Behörde keine Anzeige wegen der Hundehaltung eingegangen sei.
Die Landestierärztekammer warnt vor Aktionismus. Statt Haltungsverboten oder Listen für bestimmte Rassen spricht sich der Berufsstand der Tierärzte für einen verpflichtenden Eignungstest für Hundehalter aus. Das Landwirtschaftsministerium will erst nach Abschluss der Ermittlungen über mögliche Konsequenzen entscheiden und sich mit dem Innenministerium abstimmen. Konkret geht es um die Frage, ob Kangals in Baden-Württemberg zur gefährlichen Rasse erklärt werden.